Die Raumsonde der ESA Solar Orbiter ist im Februar gestartet und soll Wissenschaftlern neue Erkenntnisse über die Sonne liefern. Beim Bau der Raumsonde hat die Schweizer Forschung und Industrie eine wichtige Rolle gespielt. Dazu gehören auch Antriebe aus Maxon Motor. Solar Orbiter wird näher an die Sonne fliegen als ihr nächster Planet Merkur – auf rund 45 Mio. Kilometer. Entsprechend heiß wird es auf der sonnenzugewandten Seite: über 500 °C. Aus diesem Grund schützt ein Hitzeschild die Instrumente an Bord und gibt den Blick auf die Sonne mittels Klappen nur während den Messungen frei.
Das gilt auch für das Röntgenteleskop (STIX), das die Sonneneruptionen genauer untersuchen soll und vielleicht die Vorhersage von großen Eruptionen möglich machen wird. Entwickelt wurde es an der Hochschule für Technik der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) – in Zusammenarbeit mit mehreren Schweizer Industriepartnern wie etwa Almatech. Auch Schweizer Antriebe von Maxon kommen im Röntgenteleskop zum Einsatz. Zwei speziell modifizierte DC-Motoren mit Durchmessern von 13 mm bewegen ein Dämpfungsnetz aus Aluminium, welches je nach Bedarf vor die 30 Detektoren von STIX geschoben wird. Die Mikroantriebe sind parallel platziert, können gemeinsam oder einzeln betrieben werden, was einen reibungslosen Betrieb über die ganze geplante Mission von fünf Jahren sicherstellt. Das Design basiert auf Mikromotoren, die bald im ExoMars-Rover der ESA zum Einsatz kommen. Bei der Auswahl der Antriebe haben vor allem das geringe Gewicht, die Energieeffizienz und die Vibrationsbeständigkeit eine wichtige Rolle gespielt.
Flaggschiffprojekt der ESA
Solar Orbiter ist eines der Flaggschiff-Projekte von ESA und kostet mehr als 1 Mrd. Schweizer Franken. Die Sonde wird fast zwei Jahre unterwegs sein, bis sie mit den Messungen beginnen kann. Das Ende der Mission ist für 2025 vorgesehen. bt
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