KEM Konstruktion: AMK verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in dezentralen Automatisierungslösungen. Was hat sich in dieser Zeit alles entwickelt?
Böhringer: Vor mehr als 15 Jahren begann alles mit einer Idee bei AMK: Kleine Antriebe in der Leistungsklasse 200 bis 400W in 48V-Ausführung welche im Sternverdrahtungskonzept verkabelt werden. Auch heute noch sind diese Antriebe nach wie vor im Feld und durchaus gefragt, natürlich in der Zwischenzeit auf den aktuellen Stand der Technik angepasst. Ein weiterer wesentlicher Schritt war die Umstellung auf ein sogenanntes
- Daisy-Chain-Verkabelungskonzept,
- alternative Anschlusstechnologien,
- die Umstellung von CAN auf Ethercat,
- eine bessere thermische Ausnutzung
- und die stetige Weiterentwicklung der Antriebe hin zu hochintegrierten Servo-Antriebslösungen.
KEM Konstrukton: Für welche Maschinen beziehungsweise Branchen eignen sich dezentrale Antriebstechniken?
Böhringer: Dezentrale Antriebstechniken finden dort bevorzugt Anwendung, wo die geforderte Leistung der Antriebe limitiert ist. Typischerweise sind dezentrale Antriebsleistungen aufgrund von Konvektionskühlung bis circa 5kW sinnvoll. Da es sich um vollwertige Servoantriebe in IP65 Ausführung handelt, eignen sich die Antriebe ganz speziell dort, wo Bauraum im Schaltschrank limitiert ist und wo Maschinen modular gestaltet und flexibel erweitert werden müssen. Typische Anwendungsfelder sind Verpackungs-, Blechbearbeitungs-, Blasform-, Holzbearbeitungsmaschinen, Handlings- und Robotersysteme aber auch in der Factory Automation.
KEM Konstruktion: Welche Trends und/oder Herausforderungen sehen Sie in der Zukunft?
Böhringer: Wo es leistungsmäßig passt, ist der Trend nach wie vor eindeutig: Weg von der klassischen Schaltschranklösung hin zu dezentralen oder hybriden Antriebslösungen. Dies zeigt sich durch immer mehr Kunden, steigende Absatzmengen, aber auch mehr Wettbewerber im dezentralen Antriebsumfeld. In Zukunft wird allerdings nicht das einzelne dezentrale Produkt die entscheidende Rolle spielen, sondern vielmehr die Fähigkeit ein abgerundetes, skalierbares und zukunftsfähiges dezentrales System anbieten zu können. Schließlich heißt die Herausforderung unserer Zeit IIoT. Deshalb arbeiten wir kontinuierlich daran, die Integration unserer Automatisierungslösungen in die Anlagenperipherie der Kunden noch einfacher, schneller und vor allem nahtlos in eine Industrie 4.0-Struktur einbinden zu können. jg
Details zu dezentralen Antriebslösungen von AMK:
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Gaußstraße 37-39
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Website: www.amk-group.com