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Eplan Cogineer automatisiert Standardprozesse

Engineeringstrategien
Eplan Cogineer automatisiert Standardprozesse

Wer Projekte schneller bearbeiten kann, ist in der Lage, mehr Aufträge zu gewinnen. In der Praxis steht dem allerdings der Arbeitsumfang der komplexer werdenden Maschinen und Anlagen entgegen. Umso wichtiger sind Lösungen, die Konstrukteuren Standardaufgaben abnehmen und automatisiert erledigen – dann bleibt Zeit, sich um neue Projekte zu kümmern. Mit dem Eplan Cogineer bieten die Monheimer eine interessante Lösung.

Lösungen mit der Endung ‚-gineer‘ liefert Eplan derzeit in Serie. Der Kollaborationslösung Syngineer (siehe KEM Porträt in Ausgabe 01/2017 der KEM Systems Engineering) folgte die Automationssoftware Cogineer, mit der sich Konstruktionsabläufe automatisieren lassen – insbesondere das Erstellen von Schalt- und Fluidplänen. Das Ziel ist klar: Die Entwicklungsabteilungen sollen bei Standardprozessen entlastet werden und damit Zeit für die kreative Wertschöpfung gewinnen. Eplan Cogineer gliedert sich in zwei Funktionsbereiche, den

  • ‚Designer‘ und den
  • ‚Project Builder‘.

Bei letzterem handelt es sich um eine deklarative Oberfläche, die automatisch auf Basis der Konfigurationsvariablen erstellt wird. „Diese Technologie ist im Elektro-Engineering bislang einzigartig“, betont Maximilian Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Eplan Software & Service GmbH Co. KG. Auch die Einfachheit überzeuge: „Anwender können in gewohnter Arbeitsweise direkt einsteigen – der Grad der Schaltplanautomatisierung steigt sukzessive an.“ Die Nutzung vorhandener Daten ist dabei ausdrücklich erwünscht und ein entscheidender Praxisvorteil: Anwender von Eplan können direkt auf ihre vorhandenen Makrobibliotheken zugreifen und auf dieser Basis Produktstrukturen abbilden, Regelwerke entwickeln und Varianten ihrer Produkte oder Anlagen hinterlegen. Das System ist dazu nahtlos in die Eplan-Plattform integriert.

Im Designer werden Modelle und Regelwerke definiert. Funktionseinheiten, bestehend aus Eplan-Makros und dazugehörigen Konfigurationsvariablen, bilden sogenannte Makro-Typicals. Diese brauchen streng genommen keine gekapselten Funktionen abbilden – somit lassen sie sich auch fertigungsorientiert aufbauen. „Genau das zeichnet Eplan Cogineer gegenüber anderen Lösungen aus“, so Brandl weiter. „Der Anwender wird nicht gezwungen, seine Arbeitsweise zu ändern, da sowohl funktionsorientierte Projekthierarchisierung als auch die fertigungsorientierte Sichtweise unterstützt werden.“

Deklarative Oberfläche beschleunigt Entwicklung

Wird in Eplan Cogineer ein ‚Makro-Typical‘ definiert, enthält dieses neben Makros, Konfigurationsvariablen und Regelwerk gleichzeitig auch die Struktur der Konfigurationsoberfläche. Der Funktionsbereich Project Builder stellt automatisch und ohne zusätzlichen Programmieraufwand diese Daten zur Verfügung – es handelt sich dabei also um eine deklarative Oberfläche, die automatisch auf Basis der vorhandenen Konfigurationsvariablen eines Makro-Typicals erstellt wird.

Die nächsthöhere Ordnungsstruktur sind sogenannte Typical-Gruppen, die jeweils aus einer Liste von Makro-Typicals beziehungsweise anderen Gruppen-Typicals bestehen. Diese wiederum besitzen ihrerseits Konfigurationsvariablen, die für alle Elemente einer Typical-Gruppe gelten. Makro-Typicals und Typical-Gruppen bilden gemeinsam die sogenannten Konfiguratoren, die vom Designer an den Project Builder übergeben werden. Durch diesen modularen Objektaufbau eignet sich Eplan Cogineer für alle Arten der Anwendung – unabhängig von Projektumfang, Branche oder Unternehmensgröße. Es lassen sich nicht nur komplette Projekte per Knopfdruck erstellen, sondern auch Teilschaltungen wie Antriebssteuerungen, Einspeisungen oder SPS-Rackaufbauten. Die automatische Schaltplangenerierung und klassische Projektierung können auf diese Weise ideal kombiniert werden, da in Bestandsprojekte additiv ‚hineingeneriert‘ werden kann. Auch umgekehrt funktioniert die Arbeitsweise: Automatisch generierte Projekte lassen sich später manuell bearbeiten und ergänzen. Für den Anwender bedeutet dies, dass keine umfassenden Vorarbeiten in der Erstellung von Begleitdaten und Regelwerken notwendig sind.

„Der Nutzen von Eplan Cogineer stellt sich quasi unmittelbar nach der Installation ein und der Grad der Schaltplanautomatisierung steigt sukzessive mit der Nutzungsdauer an“, erläuterte Brandl. Die Software speichert alle Informationen direkt in der jeweils verwendeten Makrobibliothek. Das ist ein nächster Schritt zur Vereinfachung, denn durch Archivieren einer Makrobibliothek werden sämtliche Informationen über Makro-Typicals, Typical-Gruppen und Konfiguratoren in einer Datei gespeichert. Diese lässt sich zeitsparend per E-Mail an einen anderen Anwender versenden. Er kann dann auf Basis der Daten Schaltpläne nach exakt dem gleichen Regelwerk generieren. Weitere Vorteile sind eine äußerst einfache, IT-freundliche Revisionierbarkeit mit Standardtools und die Sicherung des Unternehmens-Know-hows.

Cloud-Einbindung bereits im Fokus

Zur SPS IPC Drives 2017 ermöglichte Eplan übrigens schon einen Vorabblick auf die erste Cloud-Anwendung der Software. Basierend auf Microsoft Azure sei Eplan Cogineer bestens gerüstet, ganz neue Mehrwerte zu bieten – vom sicheren weltweiten Datenzugriff bis zur einfachen Bereitstellung umfangreicher IT-Infrastruktur, betonte Brandl. Microsoft Azure bietet die Möglichkeit, Daten zu sichern, zu archivieren und zu versionieren, ohne dass der Anwender Zeit investieren muss beziehungsweise das entsprechende Know-how dazu benötigt. Die Software wird dabei zudem im Mietmodell angeboten, so dass das Investitionsrisiko entfällt. Ganz nach Bedarf lassen sich Lizenzen dynamisch nach Auftragslage nutzen oder temporär aufstocken. Außerdem setzt der Anwender so immer die aktuellste Version von Eplan Cogineer ein.

Interdisziplinäre Entwicklung bereits im Fokus

Der Eplan Cogineer arbeitet übrigens unabhängig von Eplan Syngineer – beide unterstützen allerdings Maschinen- und Anlagenbauer dabei, schneller Projekte bearbeiten zu können. Geht es beim Cogineer um die Automatisierung von Standardprozessen, übernimmt der Syngineer Kommunikationsaufgaben – denn bei der Entwicklung einer Maschine oder Anlage ist eines unerlässlich: ein schneller, übersichtlicher Kommunikationsaustausch zwischen den Disziplinen Mechanik, Steuerungstechnik und SPS-Software. Syngineer bringt hier die bislang oft getrennten Disziplinen kommunikationsseitig zusammen. Die offene, cloudbasierte Lösung ist dabei in verschiedenen Engineering-Disziplinen einsetzbar, weil jeder Anwender weiter in seinem bevorzugten Autorensystem arbeitet. Syngineer wird über Zusatzmodule in die verschiedenen gängigen MCAD-, CAE-, und SPS-Software-Entwicklungsumgebungen integriert. Hauptvorteil: Zeitraubende Abstimmungsaufwände und die häufig umständliche Informationsbeschaffung innerhalb der unterschiedlichen Engineering-Disziplinen entfallen.

Die Anforderungen an eine Maschine oder Anlage werden im Syngineer für alle beteiligten Disziplinen transparent und disziplinübergreifend definiert. Hierzu wird eine frei definierbare Struktur aufgebaut, die eine gemeinsame Sicht auf die mechatronischen Funktionen ermöglicht. Pragmatismus und eine möglichst einfache Anwendung stehen dabei im Vordergrund. Ingenieure können sich damit wie beim Cogineer wiederum auf die wertschöpfenden Tätigkeiten konzentrieren, denn sie bekommen immer exakt die Informationen angezeigt, die gerade im Projekt benötigt werden. Positiver Nebeneffekt ist eine gute Dokumentation der Projektbearbeitung sowie der Anpassungen, die sich im Projektverlauf ergeben haben. Auch der Syngineer bietet auf Basis von Cloud-Technologie die Option, in Echtzeit und standortübergreifend zu arbeiten. Alle Projektbeteiligten tauschen ihre Informationen zielgerichtet in der Struktur aus. Der Bearbeitungsstatus einer Maschinen-Entwicklung ist auf diese Weise jederzeit transparent. Über eine Chat-Funktion können Konstrukteure zudem direkt und zielgerichtet kommunizieren. co

www.eplan.de

Weiterführende Details zum Eplan Cogineer:

http://hier.pro/juEjx

Interview mit Eplan-Chef Brandl zum Syngineer:

http://hier.pro/qU4Pw

Videotipp:

Auf der SPS IPC Drives 2017 sprach die Redaktion mit Maximilian Brandl, dem Vorsitzenden der Eplan-Geschäftsführung, über den Cogineer:

http://hier.pro/w6o3I



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