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Mit Virtual Reality spart Daimler signfikant Geschäftsreisen ein

Digitale Kollaboration in 3D
Mit VR Geschäftsreisen signifikant einsparen

Virtual Reality als „Destination“ für digitale Kollaboration bietet Unternehmen unter anderem ein enormes Einsparpotenzial für Geschäftsreisen. Durch das Voranschreiten der technologischen Möglichkeiten und neuesten Weiterentwicklungen eröffnen sich zunehmend Chancen für die digitale Zusammenarbeit bei Sicherstellung einer hohen Qualität der Resultate.

» Markus Hornburg, Projektleiter Virtual Engineering, und Michaela K. Palm, Senior PR-Manager, Daimler Protics

Daimler Protics ist im Daimler-Konzern der Partner und Experte für Produktdatenmanagement sowie für VR-/AR-/XR-Lösungen im Fahrzeugbereich. Als 100%ige Tochtergesellschaft ist das Unternehmen mit seinen Themenstellungen direkt am Puls der Produktentwicklung und bringt daher eine langjährige Fachexpertise aus dem Automotive-Engineering-Bereich mit. Mit der eigens entwickelten 3D-Kollaborationssoftware Engineering Hub wurde speziell für den Produktentwicklungsbereich eine Lösung geschaffen, die mittels VR die digitale Zusammenarbeit enorm optimieren kann. Doch wie kam es dazu und was leistet die Software?

Nachhaltige Konzepte, nicht zuletzt, um einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des CO2-Fussabdrucks in Unternehmen zu leisten, stehen nicht erst seit der Corona-Pandemie im Fokus. Mit Blick auf das Reiseaufkommen hat das vergangene Jahr gezeigt, dass wir teilweise auf Geschäftsreisen verzichten, uns stattdessen digital besprechen und damit schneller und umweltfreundlicher werden können. Durch die Pandemie haben wir aber auch festgestellt, dass bei der digitalen Kollaboration, insbesondere bei Abstimmungsrunden zu Entwicklungsständen, sogenannten Baureihenklausuren, noch großes Verbesserungspotenzial besteht.

Viele Unternehmen sind heutzutage mit Standorten auf der ganzen Welt global aufgestellt. So kommt es nicht selten vor, dass ein Fahrzeug zum Beispiel im Großraum Stuttgart entwickelt wird, die Produktionslinie aber in einem ganz anderen Werk steht. Womöglich befindet sich das Werk sogar auf einem anderen Kontinent, um von dort aus den lokalen Markt zu bedienen. Um beides aufeinander abstimmen zu können, sind viele Absprachen zwischen den beteiligten Bereichen notwendig. In der Vergangenheit geschah das oftmals in Präsenzterminen vor Ort und teilweise über Videokonferenzen.

Spontan vor Ort sein als ideale Lösung

Der Vorteil von physischer Anwesenheit liegt natürlich auf der Hand: Sie bietet die Möglichkeit, dem Gesprächspartner persönlich gegenüber zu stehen und die Situation am realen Bauteil oder der echten Produktionslinie diskutieren und klären zu können – mit direktem Blick auf das Geschehen und allen Vorteilen des räumlichen Eindrucks. Ein großer Nachteil ist jedoch, dass Inhalte aus Effizienzgründen oft auf blockweise stattfindende Präsenztermine geplant werden, was zu Verzögerungen im Entwicklungsprozess führen kann.

Um spontaner zu reagieren und adhoc ein Thema zu diskutieren, weichen Beteiligte vermehrt auf Videokonferenzen aus. Damit scheint auf den ersten Blick zumindest ein Teil des Problems gelöst, denn an der Konferenz kann jede(r) Beteiligte direkt vom jeweiligen Büro aus teilnehmen und sie sind kurzfristig einplanbar. Jedoch werden auch die besonders relevanten 3D-Daten mittels Bildschirmfreigabe besprochen. Per Bildschirmfreigabe in einer 2D-Ansicht ist es schwer, komplizierte Sachverhalte zu vermitteln – nicht zuletzt aufgrund des fehlenden räumlichen Eindrucks. Auch wenn der zeitliche Vorteil enorm ist, haben diese Videoschaltungen merkliche qualitative Nachteile, was eine Vorortbetrachtung meist nicht gänzlich obsolet macht.

Vor drei Jahren wurde mit den Partnern innerhalb des Daimler-Konzerns der Bedarf konkretisiert und die Entwicklung gestartet. Ziel war es, in enger Zusammenarbeit mit den Fachbereichen im Konzern eine möglichst universelle und passgenaue Lösung zu erhalten, die den hohen Anforderungen an den Schutz sensibler Produktdaten gerecht wird und die einen wirklichen Ersatz zur physischen Präsenz darstellen kann.

Das nächste Level virtueller Zusammenarbeit

Die Nutzung von Virtual Reality-Brillen in Verbindung mit Kollaboration bietet den großen Vorteil, dass sich Menschen auf der ganzen Welt in einem virtuellen Raum treffen und komplizierte Sachverhalte anhand der maßstabsgetreuen, originalen 3D-Geometrie besprechen können. Dies führt dazu, dass die Beteiligten virtuell am digitalen Fahrzeug zusammenkommen und jede Detailebene des Fahrzeugs genauer beleuchten können. Damit entsteht bei den Beteiligten das Gefühl, direkt am Fahrzeug – zum Beispiel in der Montagehalle – zu stehen. Die Vorteile von Vorortbesprechungen werden hierbei mit denen einer herkömmlichen Videokonferenz kombiniert, bei gleichzeitigem Wegfall der jeweiligen Nachteile. Mit der Virtual Reality-Software Engineering Hub wurde damit eine moderne Lösung für Ingenieure geschaffen, die die digitale Zusammenarbeit im Produktentwicklungsprozess auf ein neues Niveau hebt und eine konzernweite Kollaborationslösung bietet.

Trailer zu Funktionsumfängen der Software „Engineering Hub“

Die Entwicklung blieb an diesem ersten Meilenstein natürlich nicht stehen und die Software wurde über die Jahre mit vielen weiterführenden Funktionalitäten angereichert. Dabei steht auch die User Experience im Zentrum. Durch die Aufnahme einiger Kundenwünsche sowie der stetigen Weiterentwicklung wurde ein noch besseres Nutzererlebnis geschaffen.

Die Videokonferenz als virtuelle Montagehalle

Die Anwendung geht heute weit über ein reines „Besprechungstool“ hinaus. Mithilfe von Hand-Controllern kann unter anderem mit der Geometrie interagiert werden, es können Schnitte gesetzt, Anmerkungen an Bauteile geknüpft, Präsentationen abgehalten sowie alle Komponenten auseinander und wieder zusammengebaut werden. Dennoch wurde darauf geachtet, die Nutzerbasis nicht mit einer übervollen Palette an Funktionen zu überhäufen, sondern die Entwickler(innen) legten Wert auf eine möglichst anfängerfreundliche Bedienung. Auch kann der Engineering Hub als eine reine Desktopanwendung ohne VR-Brille verwendet werden.

Schon heute ist die Anwendung weltweit in verschiedensten Abteilungen und unterschiedlichsten Anwendungsgebieten im Daimler-Konzern im Einsatz. So werden nicht nur die Mercedes-Benz-Fahrzeuge dank der zunehmenden Elektrifizierung immer umweltfreundlicher, sondern auch ihre Entwicklung. Virtuelle VR-Besprechungen mit dem Engineering Hub haben neben der eingangs erwähnten Einsparung des Reiseaufkommens zusätzlich das Potenzial die Entwicklungsgeschwindigkeit zu erhöhen und die Entwicklungsqualität im Sinne von „First time right“ zu steigern.

Testzugänge auch „extern“ erhältlich

Der Engineering Hub wurde erstmalig auf der diesjährigen Hannover Messe öffentlich vorgestellt. Die Software wurde von der Daimler Protics GmbH zwar für die interne Verwendung im Daimler-Konzern entwickelt, jedoch öffnet sich das Unternehmen nun dem öffentlichen Markt. Die Anwendung steht Interessierten bis einschließlich Oktober sogar sechs Monate kostenfrei zur Verfügung. Für einen kürzeren Testzeitraum werden auch nach dem Oktober Zugänge möglich sein. Der Link zum Download der Software Engineering Hub kann über die Website angefragt werden. Auf der Webseite befinden sich zudem nähere Details zum Produkt.

Der Vortrag der Hannover Messe mit einigen Tipps und Hintergründen steht inklusive einer kurzen Livedemonstration auf dem YouTube-Kanal der Daimler Protics zur Verfügung. Ebenso kann auf YouTube in einzelnen Tutorial-Sequenzen die Arbeit mit dem Engineering Hub über eine „How-to Engineering Hub“-Anleitung einfach erlernt werden.

Vorstellung Hannover Messe zu Funktionsumfängen der Software „Engineering Hub“

Kontakt:
Daimler Protics GmbH
Gutenbergstraße 19
70771 Leinfelden-Echterdingen
Tel.: +49 711 17 59660
www.daimler-protics.com

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