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Geschäftsführer Tischner erklärt die Vorteile der Axoom-Cloud-Plattform

Cloud-Plattform
Geschäftsführer Tischner erklärt die Vorteile der Axoom-Cloud-Plattform

Tom Tischner leitet seit März Trumpfs Cloud-Tochter Axoom. Mit welchen Argumenten er mit Axoom am Plattform-Markt bestehen will und wie er das Startup markt- und kundengerecht aufstellen will, erläutert der Geschäftsführer im Interview mit KEM Konstruktion.

Interview: Armin Barnitzke, Redakteur Konradin Mediengruppe

KEM Konstruktion: Was ist Axoom eigentlich? Ein vertikales Ökosystem, das Maschinen an die Cloud anbindet, oder ein horizontaler App Store, mit dem Firmen ihre Fertigungsprozesse organisieren können?

Tom Tischner: Das ist eine gute Frage, die uns auch selbst beschäftigt hat. Für Axoom ist es wichtig, eine Ende-zu-ende-Lösung an den Tag zu legen. Diese beinhaltet die vertikale Maschinen-Cloud-Anbindung ebenso wie die horizontale Prozessverknüpfung. Denn eine horizontale Vernetzung kann nicht stattfinden ohne Maschinenanbindung. Der Knackpunkt ist also die Verbindung zwischen beiden – und genau das macht Axoom aus. Wobei man unterscheiden muss zwischen der technischen Lösung für die horizontale und vertikale Vernetzung sowie dem Geschäftsmodell dahinter. Letztlich sind wir im Plattform-Geschäft und orientieren uns dabei an Marken wie AirBnB und Uber.

KEM Konstruktion: Sie waren eine der ersten Plattformanbieter im Industriegeschäft. Inzwischen gibt es jede Menge weiterer Player wie Connyun und Adamos oder Größen wie Siemens Mindsphere. Was zeichnet Axoom hier aus? Mit welchen Argumenten wollen Sie Kunden überzeugen?

Tischner: Zunächst mal: Von den Größen anderer Unternehmen lassen wir uns nicht erschrecken, denn keiner hat eine komplette Lösung im Angebot. Für mich ist Axoom ein Diamant. Wir haben mit Trumpf ein starkes Unternehmen im Hintergrund und die Unterstützung der Eigentümerfamilie, die sich auch persönlich engagiert. Dadurch können unsere Kunden sicher sein, dass wir mit Axoom auch morgen noch da sind. Und die bestehende Trumpf-Kundenbasis ist ein zusätzlicher Hebel für den Markterfolg. Zudem bieten wir eine Beratung an, die den Kunden durch den Digitalisierungsprozess führt. Wir begleiten Kunden bei der digitalen Transformation.

KEM Konstruktion: Und was zeichnet die Axoom-Plattform technisch aus?

Tischner: Wir bieten eine einfache und schnelle Verbindung mit der Cloud. Zwei Maschinen mit der Cloud zu verbinden, dauert nicht länger als eine Fußballhalbzeit. Dafür hat Trumpf clever investiert in die Firma C-Labs, deren Gateway-Lösungen für eine einfache und vor allem auch sichere Connectivity sorgen. Überhaupt ist das Thema Datensicherheit für uns enorm wichtig. Wir haben schließlich eine moralische Verpflichtung gegenüber den Trumpf-Kunden, die wir sehr ernst nehmen. Bei uns hat der Kunde volle Kontrolle über seine Daten: Beim Anschluss der Maschinen an die Cloud kann der Kunde entscheiden, welche Daten dort hinein gehen und wie sie genutzt werden. Und diese Kontrolle behält er auch. Dazu qualifizieren wir unsere Partner und stellen sicher, dass die Daten der Kunden nur mit deren Zustimmung genutzt werden.

KEM Konstruktion: Sie sprachen von Trumpf als starke Mutter im Hintergrund. Wie ist die Rolle von Axxom im Trumpf-Konzern? Sind Sie zentraler Pfeiler der digitalen Transformation bei Trumpf? Oder fühlen Sie sich eher als Startup aus Karlsruhe?

Tischner: Wir haben tatsächlich eine Doppelfunktion: Unsere Aufgabe ist es zum einen, als unabhängiges Unternehmen ein eigenständiges Geschäft aufbauen. Zum anderen sind wir aber natürlich sehr wesentlicher Teil der digitalen Transformation. Das bedeutet auch, dass ich auch für Trumpf die digitale Transformation mitgestalte.

KEM Konstruktion: Wie stark ist Axoom auf Kundenseite mit der Trumpf Welt verwachsen?

Tischner: Es wäre ja schade, wenn wir das Trumpf-Netzwerk aus 64.000 Maschinen nicht nutzen würden, um darüber ins Feld zu gehen. Denn eine angeschlossene Maschine bedeutet oft eine weitere angeschlossene Maschinen nebenan. Nichts desto trotz ist die Idee hinter Axoom, als unabhängiges Unternehmen am Markt groß zu werden und ein eigenes Geschäftsmodell aufzubauen.

KEM Konstruktion: Welche Ambitionen hat Axoom im Bereich der spanenden Fertigung?

Tischner: Die Zerspanung ist ein Zielmarkt für uns. Die Frage ist aber immer, mit welchem Aufwand man in einen Markt einsteigt. Wir nutzen daher erstmal die Basis von Trumpf und bewegen uns dann in die Breite. Das schließt den Markt von Dreh- und Fräsmaschinen mit ein – zumal ich mich dort persönlich gut auskenne.

KEM Konstruktion: Was sind Ihre Ziele als Geschäftsführer?

Tischner: Die ersten Jahre waren wir als Startup ein Pionier am Markt. Nach ein paar Jahren muss man aber im operativen Geschäft ankommen. Mein Ziel ist es, die Organisation so aufzustellen, dass Sie dem Markt gerecht wird. Da geht es um Dinge wie Strukturen oder 24-Stunden-Unterstützung. Ich persönlich kümmere mich darum, dass die Kundenerwartungen auch intern abgebildet werden.

KEM Konstruktion: Und wie hat sich Partnerlandschaft entwickelt? Am Anfang hieß es mal „es gibt Anfragen von 300 Partnern“ – so viele sind es dann doch nicht geworden…

Tischner: Es macht nur dann Sinn Partner im Ökosystem unterzubringen, wenn diese für den Endkunden einen Mehrwert bringen. Das ist die Grundlage des Plattform Geschäfts. Nehmen Sie das Beispiel von AirBnB und Uber. AirBNB braucht nicht 4000 Unterkünfte, wenn nur zwei Leute übernachten wollen. Oder andersrum sind 20 Uber-Taxis nicht angemessen, wenn 20.000 Leute nach Hause wollen. Wir legen den Fokus auf Balance und Mehrwert für den Kunden. Uns ist es wichtig, gute Partner zu haben. Aber natürlich wollen wir auch skalieren. Die Partner stehen bei uns immer noch Schlange.

www.axoom.com

www.trumpf.com

Details zur Cloud-Plattform von Axoom:

hier.pro/UVurH


„Die Zerspanung ist ein Zielmarkt für uns. Die Frage ist aber immer, mit welchem Aufwand man in einen Markt einsteigt.“

Tom Tischner, Geschäftsführer, AxoomGmbH
Bild: Axoom
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