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Digitalisierung in der Lkw-Produktion bei Daimler Truck 

Digitalisierung in der Lkw-Produktion
Förderprojekt Twin4Trucks startet bei Daimler

Förderprojekt Twin4Trucks startet bei Daimler
Das Förderprojekt Twin4Trucks will aus anfallenden Daten aus der Lkw-Produktion bei der Daimler Truck AG Mehrwerte generieren Bild: SmartFactory KL

Die Daimler Truck AG ist Konsortialführer und Anwender des Förderprojektes Twin4Trucks (T4T). Geplant ist, die Produktion zu optimieren – durch das Implementieren neuer Technologien wie Digitaler Zwillinge und eines Digital Foundation Layers.

Als visionäre Wissenschaftseinrichtungen mit Production Level 4 geben die Technologie-Initiative SmartFactory Kaiserslautern (SF-KL) und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) die Entwicklungsrichtung vor. „In T4T verbinden sich wissenschaftliche Forschung und industrielle Umsetzung in einzigartiger Weise“, sagt Simon Bergweiler, Projektverantwortlicher des DFKI. „Das führt zu wegweisenden innovativen Konzepten und Umsetzungen in Richtung einer Produktion der Zukunft.“ 

Genauerer Einblick in Verbesserungspotenziale

Der Standort Wörth ist größter Produktionsstandort von Mercedes-Benz Lkw. An vielen Stellen der Produktion fallen Daten an, die Mehrwerte generieren können, bisher aber nicht durchgängig erfasst werden. „Wir wollen mit T4T erreichen, dass Daten automatisiert gelesen und ausgewertet werden können“, erklärt Dr. Ekkehard Brümmer, Projektverantwortlicher bei Daimler Truck.

Bislang würden beispielsweise die Produktionsnummern manuell mit Handscannern erfasst. „Von der Nutzung der Daten erwarten wir einen genaueren Einblick in Verbesserungspotenziale unserer Fabrikabläufe. Im Mittelpunkt stehen automatische Datenerfassung, digitale Zwillinge und Softwaredienstleistungen.“

Entwicklung eines Digital Foundation Layers

Ziel ist die Entwicklung eines Digital Foundation Layers (DFL), der sich wie ein roter Faden durch den Fertigungsprozess zieht. „Wir wollen eine Analyseplattform erarbeiten, die durchgängig die Vorteile des Cloud-Computing mit den Vorteilen des dezentralen Edge-Computing kombiniert“, erläutert Simon Bergweiler. „Wichtig ist die Integration aller Elemente, um keine Datensilos entstehen zu lassen.“ 

Zusätzlich kommen im Förderprojekt Methoden der Künstlichen Intelligenz sowie 5G und Ultrabreitband-Technologie (UWB) zum Einsatz. Damit sollen praxisnahe Lösungen realisiert werden, die für die Ortung von Betriebsmitteln, Routenfahrzeugen und Ladungsträgern, aber auch zur smarten Unterstützung von Mitarbeitenden und zur Sicherstellung der Produktionsqualität eingesetzt werden können. 

Forschung in die Realität übertragen

Die SmartFactory Kaiserslautern gehört mit dem DFKI zu den wegweisenden Institutionen, die seit Jahren die Produktion der Zukunft skizzieren. Aus Kaiserslautern sind Begriffe wie Industrie 4.0 und das Update Production Level 4 (PL4) bekannt. PL4 dient dem Projekt T4T als inhaltliche Richtschnur.

„Wir haben bisher in unserer Shared Production in Kaiserslautern Modell-Lkw gefertigt, um zu zeigen, dass und wie PL4 funktionieren kann“, sagt Prof. Martin Ruskowski, Projektverantwortlicher von Seiten der SF-KL. Da sei es natürlich genial, die Forschungsarbeit in die Realität der Lkw-Fertigung übertragen und implementieren können. „Für uns schließt sich damit der Kreis, wie Theorie und Praxis zusammenarbeiten sollten, um in Unternehmen nutzbare Ergebnisse zu erzielen. In unserem Verein arbeiten Forschende und Industriemitarbeitende sehr erfolgreich in Arbeitsgruppen zusammen.“

Konsortialpartner mit klarer Aufgabenverteilung

Die Aufgaben der Konsortialpartner sind genau definiert: 

  • Der Digitalisierungsdienstleister Atos ist zuständig für den Datenaustausch über Gaia-X, die Qualitätssicherung durch KI-Methoden und das Umsetzungskonzept des Digital Foundation Layers. 
  • Der Produktionsstandort von Daimler Truck in Wörth dient als praktische Arbeitsumgebung, um die neuen Technologien zu erproben. 
  • Das DFKI arbeitet mit Machine Learning und Digitalen Zwillingen an der Fusion heterogener Datenquellen. Dazu kommen Feldtests mit Ultrabreitband-Technologie, 5G und 6G. 
  • Infosys ist zuständig für die Netzwerkarchitektur, 5G-Netzwerke und Integrationsleistungen. 
  • Das Demonstrator-Ökosystem der SF-KL wird als Testbed für Montagearbeiten und als Prüfplatz genutzt. Der Verein verantwortet außerdem Technologietransfer und Öffentlichkeitsarbeit. 
  • Das Unternehmen Pfalzkom baut eine Regional Edge Cloud in ihren Rechenzentren auf. Dazu kommen Gaia-X-Umsetzung und Betriebskonzepte für sichere Netzwerke. 

Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 25,6 Mio. Euro, gefördert zu 52 % vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), und läuft vom 1. September 2022 bis zum 31. August 2025. (jk)

www.smartfactory.de

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