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TechniaTranscat erobert Luftfahrt

Marshall nutzt Cava Vision
TechniaTranscat erobert Luftfahrt

Mit der Software Cava Vision von TechniaTranscat können Automobilentwickler prozessbegleitend schon ab der Entwurfsphase sicherstellen, dass alle relevanten internationalen Vorschriften und Standards hinsichtlich des direkten und indirekten Blickfelds des Fahrers eingehalten werden. Die Marshall Aerospace and Defense Group nutzt inzwischen eine angepasste Version auch zur Modifizierung von Flugzeugen – und kann damit den Entwicklungsaufwand senken.

Larissa Fritzenschaf, Redakteurin, Wyynot GmbH, Karlsruhe

Marshall, ein Luftfahrt- und Verteidigungsunternehmen, will aktuell eine auf einen spezifischen Kunden zugeschnittene Luftfahrtlösung entwickeln. Um diese testen und zertifizieren zu können, werden mehrere Antennen und Sensoren zu Kommunikationszwecken und zum Erkennen von möglichen Gefahrenpotentialen an die Außenseite des Flugzeugs montiert. Um sicherzugehen, dass keinerlei Behinderungen im Sicht- und Messbereich der Sensoren vorhanden sind, müssen multiple Modelle erstellt werden. Allerdings ist die Erstellung solcher ‚Obscuration Plots’ eine sehr zeitintensive und fehleranfällige Aufgabe.

Bei einem durchschnittlichen Flugzeug müssten im Normalfall mindestens 1000 individuelle Reflektionslinien zur Darstellung der Silhouette angebracht werden. Dabei würden der Aufbau, die Ausrichtung und Veränderung der Sensoren von Hand vorgenommen werden. Ein solcher Prozess wäre darum sehr anfällig für menschliche Fehler. Die kleinste Abweichung oder Ungenauigkeit würde die Ergebnisse verfälschen. Würde man die Position ändern oder würde man einen weiteren Sensor hinzufügen, müsste der gesamte Testablauf wiederholt werden.

Automobilbau kennt vergleichbare Aufgabenstellung

Da Marshall stets seine Arbeitsprozesse optimieren will, suchte man nach einer Lösung, die bezüglich der beschriebenen Aufgabenstellung ein schnelleres und vor allem noch akkurateres Arbeiten ermöglicht. Dabei stießen die Verantwortlichen auf TechniaTranscat und das Produkt Cava, welches in Großbritannien von Vertriebspartner Intrinsys vertrieben wird. Cava, das für Catia Automotive Extensions Vehicle Architecture steht, wurde von TechniaTranscat in Zusammenarbeit mit deutschen Automobilherstellern entwickelt, um die Gesetzeskonformität der Fahrzeugarchitektur schon während der Konstruktionsphase sicher zu stellen.

Das Gesamtpaket Cava All beinhaltet neben fünf weiteren Anwendungen auch Cava Vision. Diese Anwendung war Marshall besonders ins Auge gefallen. Ursprünglich wurde sie dafür entwickelt, prozessbegleitend schon ab der Entwurfsphase sicherzustellen, dass alle relevanten internationalen Vorschriften und Standards hinsichtlich des direkten und indirekten Blickfelds des Fahrers eingehalten werden. Zwar ist Cava Vision eindeutig auf den Automobilsektor zugeschnitten, doch Wayne Parker, CAE Group Manager bei Marshall, identifizierte deutliche Parallelen zu jener Software-Lösung, die Marshall sich vorstellte. So ist zum Beispiel das Blickfeld des Fahrers bei der Automobil-Version von Cava vergleichbar mit dem Feld, das man bei Marshall mit einem Sensor erfassen wollte. Daraufhin setzte sich Parker mit TechniaTranscat über Intrinsys in Verbindung, um herauszufinden, ob sich die Anwendung nicht auch für Marshalls Zwecke adaptieren ließe.

TechniaTranscat mit Sitz im baden-württembergischen Karlsruhe ist spezialisiert auf PLM-Lösungen und ein effizientes Produktmanagement. Das eigens entwickelte Cava hat sich bereits als Standard im Automobilbereich etabliert. In einer der ersten Unterhaltungen der drei zukünftigen Projektpartner gab Wolfgang Klemm, Projektmanager bei TechniaTranscat, deswegen zu bedenken, dass es nicht einfach werden würde, Cava Vision an die Anforderungen von Marshall anzupassen. Allerdings war man überzeugt, dass es absolut möglich ist. Nach einigen Analysen gelang es den Software-Spezialisten, die Prozesse von Cava Vision nahezu optimal für die besonderen Anforderungen im Bereich der Flugzeugmodifikation zu adaptieren.

Nach ausführlichen Tests und enger Zusammenarbeit wurde Cava Vision schließlich im März 2015 bei Marshall implementiert und wird seitdem erfolgreich eingesetzt. „Bei einem unserer letzten Projekte haben wir dank Cava Vision allein im ersten Jahr – im Vergleich zu herkömmlichen Methoden – annährend 1000 Design-Stunden einsparen können“, erklärt Wayne Parker. „Das ist unglaublich viel Zeit, die wir darauf verwenden konnten, unseren Kunden noch besser, effizienter und schneller zu betreuen. Anpassungen im Entwurf, die ursprünglich bedeuteten, dass der gesamte Testablauf neu gestartet werden musste, können nun innerhalb von zehn bis zwanzig Minuten vorgenommen werden. Und das ist nicht der einzige Vorteil: Dank der Software können mehrere Personen gleichzeitig am selben Obscuration Plot arbeiten und die Genauigkeit ist dabei deutlich höher als vorher. Seit wir Cava nutzen, gibt es keine Abweichungen mehr bei den Ergebnissen und der Faktor Mensch als Fehlerquelle ist nahezu unbedeutend.“

Knappe Zeitfenster verlieren ihren Schrecken

Eine Schwierigkeit, die allen Ingenieur-Unternehmen gemein sei, seien zudem die knappen Zeitfenster und Deadlines, mit denen man arbeiten müsse, fährt Parker fort. „Cava Vision erlaubt es uns aufgrund der enormen Effizienz, auch sehr knappen zeitlichen Vorgaben mühelos gerecht zu werden.“ Marshall war das erste Luftfahrtunternehmen, das den Vorstoß gemacht und Cava Vision eingeführt hat. Nun ist es ein Leichtes für andere Unternehmen, es ihnen gleich zu tun. Dieses Projekt hat somit einen ganz neuen Sektor für die Softwarelösung eröffnet. „Nachdem wir die Straßen erobert haben, machen wir uns jetzt an die Eroberung der Lüfte“, scherzt Wolfgang Klemm. Und wer weiß – vielleicht folgen bald auch die Meere. co

www.techniatranscat.com

Details zu Cava-Vision von TechniaTranscat:

http://hier.pro/Ztbe7

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