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Strategie je nach Branche

Interview mit Andreas Barth, Geschäftsführer Euro Central bei Dassault Systèmes, Stuttgart
Strategie je nach Branche

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Andreas Barth, Geschäftsführer Euro Central
Seit Ende 2011 ist Andreas Barth bei Dassault Systèmes (DS) als Geschäftsführer Euro Central für Deutschland, Österreich, die Schweiz und Osteuropa verantwortlich. Zu seinem Zuständigkeitsbereich gehören unter anderem der direkte und indirekte Vertrieb über das gesamte DS-Portfolio hinweg. Nach den ersten „100 Tagen“ unterhielt sich KEM mit Andreas Barth über seine neue Aufgabe und die Strategie von DS.

Das Interview führte KEM- Chefredakteur Herbert Neumann

Vor seinem Wechsel zu DS leitete Barth bei einem großen süddeutschen Softwarehaus den Bereich Manufacturing und Automotive und war gleichzeitig Mitglied der Geschäftsführung. Trotz dieser Top-Managerfunktion ist Barth zu DS gewechselt. Für KEM ein Grund, nachzufragen.
Herr Barth, warum haben Sie die Herausforderung von Dassault angenommen?
Barth: Eine große Rolle spielte dabei Bernard Charlès, der CEO. Er ist ein echter Visionär, der erkannt hat, welches Potenzial in dem Medium 3D steckt, das Produkte virtuell zum Leben erweckt. Davon können Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen profitieren. Außerdem denke ich, dass ich mit meiner Vertriebserfahrung DS weiter nach vorne bringen kann und nicht zuletzt reizte mich die offene und kooperative französische Unternehmenskultur.
Worauf setzen Sie die Schwerpunkte in Ihrer neuen Position?
Barth: Dassault ist von seiner Geschichte her kein Vertriebs- und Marketingunternehmen. Diese Aufgaben übernahm IBM für die mittelständischen Kunden bis 2005 und für unsere Großkunden sogar bis 2010. Bis dahin waren wir im Wesentlichen ein Forschungs- und Entwicklungsunternehmen. Dementsprechend werden wir nach wie vor hauptsächlich als Zulieferer wahrgenommen. Ich bin davon überzeugt, dass man heute mit dieser Positionierung ein Unternehmen auf Dauer nicht nach vorne bringen kann. Unsere Kunden wollen einen echten Partner, mit dem sie gemeinsam daran arbeiten können, ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Daher beziehen wir zum Beispiel bestimmte Kunden in die Entwicklung unserer Lösungen mit ein. Der direkte Kontakt mit Kunden, aber auch mit Multiplikatoren wie Verbänden, Hochschulen, Medien oder Analysten ist eine wichtige Aufgabe für die Zukunft. Nur so verstehen wir, welche Herausforderungen der Markt hat, und wie wir Unternehmen bei deren Lösung unterstützen können.
Die Branche steht vor großen Herausforderungen wie „grüne“ Technologien, Globalisierung oder fortschreitende Integration von IT-Systemen. Wie kann DS seine Kunden unterstützen, diese gewaltigen Herausforderungen zu meistern?
Barth: Nehmen wir als eine unserer wichtigsten Zielbranchen die Automobilindustrie. Von hier kommen besonders striktive Anforderungen. In der Vergangenheit waren PLM-Systeme nur Konstrukteuren und Produktentwicklern vorbehalten und nicht jeder Person, die in den Entstehungsprozess eines Produkts involviert ist. Außerdem haben sich frühere Plattformen auf File-basierte CAD-Daten, Produktgruppen, Stücklisten et cetera konzentriert. Dies führte dazu, dass die Datensuche über verschiedene Systeme und Rechner hinweg erfolgen muss, was sich sehr kompliziert und zeitaufwändig darstellte. Um diese Grenzen zu überwinden, hat DS das V6-Produktportfolio entwickelt. Dabei handelt es sich um eine einheitliche, skalierbare und webbasierte Plattform. Damit wird eine reibungslose Zusammenarbeit über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg ermöglicht, und Produkte lassen sich über den gesamten Lebenszyklus hinweg nachverfolgen. Anwender können simulieren, wie leistungsfähig die geplanten Produkte wirklich sind, wie sie hergestellt und von den Kunden erfahren werden und zwar bevor sie tatsächlich hergestellt werden.
Marken wie Catia, Enovia oder 3 DVIA spielen in Ihrem Auftritt eine große Rolle. Wie lautet die DS-Marketingstrategie?
Barth: Natürlich spielen unsere Marken auch künftig eine wichtige Rolle. Doch unsere Strategie richten wir zukünftig nach Industrien aus. Wie unsere Kunden zum Beispiel Catia einsetzen unterscheidet sich teilweise erheblich, je nachdem in welcher Branche sie tätig sind. Im Unterschied zu einem Anwender im Maschinenbau mit großen Baugruppen und Standardteilen benötigt etwa ein Fahrzeugdesigner ganz andere Funktionen. Die Entscheidungsträger unserer Kunden erwarten von uns ein tiefes Know-how in ihrer Branche, und dass wir einen Beitrag dazu leisten, sie erfolgreicher zu machen. Dies muss sich darin wiederspiegeln, dass wir unseren Kunden passgenau die Lösungen anbieten, die sie für ihre Branche und ihre Anforderungen benötigen.
Dassault;
Telefon: 0711 27300-0;

DS im Überblick
  • Gegründet: 1981
  • Umsatz 2011: 1,78 Mrd. €
  • Mitarbeiter: rund 9500
  • Kunden: über 150 000 jeder Größe, in allen Branchen und mehr als 80 Ländern
  • Plattformen: soziale Innovationen basierend auf den Brands Enovia und 3DS WYM; Aufbereitung und Simulation von Produkt- und Prozesswissen unterstützt durch 3 DVIA, Delmia und Simulia; 3D-basiertes Design und Modellierung mithilfe von Catia und Solidworks
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