Startseite » Allgemein »

Zuschüsse einfordern

Forschung & Entwicklung
Zuschüsse einfordern

Oft fehlt es kleinen und mittelständischen Betrieben an effektiven Instrumenten, um intern die Entwicklung neuer Produkte oder Verfahren erfolgreich zu managen und die anfallenden Investitionen zu stemmen. So manche Idee wird deshalb schon im Vorfeld verworfen. Dabei bieten Bund und Länder mit einer ganzen Reihe an Förderprogrammen sehr effektive Zuschüsse. Der dafür notwendige Aufwand hält sich durchaus in Grenzen, vorausgesetzt, man geht die Sache richtig an.

Die Autoren: Ellen-Christine Reiff und Alex Homburg, Redaktionsbüro Stutensee

Die Fördermittel-Landschaft für Forschungs- und Entwicklungsprojekte auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene ist sehr vielfältig, hinzu kommen noch private Stiftungen und Angebote für zinsgünstige Darlehen oder Bürgschaften. Je nach Branche, Technologie, Region oder Firmen- und Projektgröße lassen sich unterschiedliche Fördertöpfe nutzen und unter bestimmten Bedingungen auch miteinander verketten: So sind beispielsweise für Patentanmeldung, Machbarkeitsstudie, Produktentwicklung und den Markteintritt Zuschüsse aus unterschiedlichen Quellen möglich und miteinander kombinierbar. Manche Förderprogramme und Angebote richten sich ausschließlich an Start-Ups, während andere nur kleineren und mittelständischen Unternehmen oder für Kooperationsprojekte zur Verfügung stehen.
Richtig vorgehen und nicht über Fallstricke stolpern
Wer von Fördermitteln profitieren will, muss also im ersten Schritt seine Projektidee und deren Innovationsgehalt identifizieren, den für ihn passenden Fördertopf finden und den entsprechenden ein- oder mehrstufigen Antrag stellen. Das ist zwar kein Hexenwerk, braucht aber Zeit, Geduld und Muße. Zudem gilt es, die jeweils vorgeschriebenen Formalitäten zu beachten, um nicht beim Antragstellen über Fallstricke zu stolpern.
Das Wichtigste zuerst: Der Antrag auf Fördermittel muss immer vor dem Projektstart gestellt werden; gleichgültig, ob es sich um ein neues Produkt, eine Verbesserung oder ein neues oder effizienteres Verfahren handelt. Natürlich müssen die Antragsunterlagen komplett sein. Dazu gehören beispielsweise Projektskizzen ebenso wie die Finanz- bzw. Budgetplanung. Alles richtig und aussagekräftig auszuarbeiten macht zwar Arbeit und kostet Zeit, der Aufwand lohnt sich jedoch fast immer. Denn wenn die Voraussetzungen stimmen, ist eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen positiven Zuwendungsbescheid gegeben. Das macht den Weg frei, um innovative Ideen auch wirklich in marktreife Produkte umzusetzen und sich so Wettbewerbsvorteile zu sichern.
Während das Projekt läuft, sind ebenfalls ein paar Dinge zu beachten. So ist eine interne Dokumentation ebenso Verpflichtung wie ein Reporting gegenüber dem Träger der Fördermittel, also die externe Dokumentation. Das klingt für manchen erst etwas nach einem die Kreativität einschränkenden Korsett. Der Dokumentationszwang kann sich aber durchaus auch positiv auf den Projektverlauf auswirken. Strukturierte Abläufe vereinfachen viele Arbeitsschritte, Änderungen beim Projekt sowie die Gründe dafür bleiben nachvollziehbar.
Beispiele aus der Praxis
Ein Unternehmen aus dem Bereich der Automations- und Informationstechnologie mit 45 Mitarbeitern hat seinen Firmensitz in Bayern. Für die Entwicklung eines neuen Mess- und Steuergerätes für Universal- und Gleichstrommotoren ist ein Zuschuss von 136 000 Euro möglich, was 40 % des Projektvolumens von 340 000 Euro entspricht. Die Laufzeit des Projekts beläuft sich auf 19 Monate; fünf Mitarbeiter sind an der Entwicklung beteiligt. Die Förderung wird nach dem ZIM-Programm beantragt. Das zentrale Innovationsprogramm für den Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie ist ein bundesweites Förderprogramm und prädestiniert für Forschungs- und Entwicklungsprojekte kleinerer und mittlerer Unternehmen, die maximal 250 Mitarbeiter beschäftigen. Die Zuwendung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt.
Ein Baden-Württembergisches Elektronik-Unternehmen mit 140 Mitarbeitern beantragt ebenfalls Zuschüsse nach dem ZIM-Programm für eine Neuentwicklung im Photovoltaikbereich mit einer Projektlaufzeit von 24 Monaten. Sie kann mit 122 500 Euro bezuschusst werden. In diesem Fall beträgt dann die nicht rückzahlbare Fördersumme 35 % des gesamten Projektvolumens.
Und da bekanntlich aller guten Dinge drei sind, hier noch ein Beispiel aus der Medizintechnik. Ein Unternehmen in Baden-Württemberg mit knapp 50 Mitarbeitern will einen neuen Schnelltest zur Blutgruppenuntersuchung entwickeln. Es kann mit knapp 130 000 Euro gefördert werden, was 40 % des Projektvolumens entspricht. Sechs Mitarbeiter werden hier 18 Monate mit der Neuentwicklung beschäftigt sein.
Kompetenz statt Enttäuschung
Fördermittel zu beantragen, kann sich also durchaus rechnen. Leider nutzen aber immer noch vergleichsweise wenige Firmen diese Möglichkeiten. In der Realität bleiben diese Zuschüsse nämlich allzu oft unerreicht, beispielsweise weil sich im Unternehmen niemand dafür zuständig fühlt bzw. das Thema zu komplex erscheint. Die Richtlinien zu den einzelnen Programmen sind umfangreich, nicht immer auf den ersten Blick verständlich und oft eher abschreckend. Sowohl die Auswahl des richtigen Förderprogrammes als auch die Ausarbeitung der Antragsunterlagen benötigen Zeit. Auch wer sich hier mühsam durchbeißt, ist häufig nicht vor Enttäuschungen gefeit. Wenn die Anträge scheitern, liegt es oft an einer ungenügenden Darstellung des Vorhabens. Damit ist aber erst einmal die mühsam investierte Zeit verschwendet und auch die Motivation für einen neuen Versuch dahin.
Outsourcing der Antragstellung kann sinnvoll sein
Es lohnt sich also, darüber nachzudenken, ob ein Outsourcing der Antragstellung nicht sinnvoller ist. Spezialisten auf diesem Gebiet kennen die Spielregeln und arbeiten schneller und effektiver als die eigenen Mitarbeiter, die die aufwändige Antragsstellung meist nebenbei zu erledigen haben. Die Hentschel Fördermittel-Beratung beispielsweise bietet kleinen und mittleren Unternehmen bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten praxisnahe Unterstützung bei der Antragstellung. Der Aufwand für das antragstellende Unternehmen beschränkt sich dabei auf ein bis zwei Meetings. Alle Unterlagen werden anschließend unterschriftsreif vorbereitet. Kosten entstehen nur, wenn der Antrag erfolgreich ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei den Projekten um die Neuentwicklung von Produkten, Verfahren oder technischen Dienstleistungen handelt, die den bisherigen Stand der Technik übertreffen. Nur die Innovation zählt, für die es den passenden Fördertopf zu finden gilt. I
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Systems Engineering im Fokus

Ingenieure bei der Teambesprechung

Mechanik, Elektrik und Software im Griff

Video-Tipp

Unterwegs zum Thema Metaverse auf der Hannover Messe...

Aktuelle Ausgabe
Titelbild KEM Konstruktion | Automation 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts
Webinare

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper
Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de