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Unversehrt trotz Handicap

Lichtschranken erhöhen die Sicherheit von CNC-Stanzmaschine in Behindertenwerkstatt
Unversehrt trotz Handicap

Die Behindertenwerkstätten in Cham fertigen unterschiedlichste Werkstücke, darunter auch komplexe Vorrichtungen. Dementsprechend vielfältig ist der Maschinenpark – von der Säge über die Stanzmaschine bis hin zum Schweißgerät. Wie es hier mit dem Arbeitsschutz steht, lässt sich am Beispiel einer Stanzmaschine gut beantworten.

Der Beitrag stammt von der Leuze Elec-tronic GmbH + Co.KG, Fürstenfeldbruck

Eine Behinderung, egal ob geistig oder körperlich, führt in der Regel zu einer Benachteiligung im täglichen und beruflichen Leben des Betroffenen. Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) haben es sich deshalb zum Ziel gesetzt, diese Menschen aufzunehmen, sie zu fördern, einzugliedern und zu versorgen. Selbstverständlich müssen auch hier Maßnahmen zum Arbeitsschutz getroffen werden.
Unter wirtschaftlichem Druck
Der Gesamtumsatz dieser Werkstätten liegt in Deutschland bei über 1 Mrd. € pro Jahr, der von etwa 250 000 Beschäftigten erarbeitet wird. So ist es nicht verwunderlich, dass sie neben dem sozialen Aspekt auch einen erheblichen Wirtschaftsfaktor darstellen. Insofern kommt ihrer Ausstattung eine besondere Bedeutung zu und im Hinblick auf die Betriebsmittel auch dem Arbeitsschutz.
Die Behindertenwerkstätten Oberpfalz Betreuungs-GmbH, Cham, bindet seit 1972 behinderte Menschen ins tägliche Leben und in die Welt der Arbeit ein und ist dabei über die Jahre ständig gewachsen. Das sieht man nicht nur an zwei angegliederten Wohnheimen für 82 Menschen, sondern auch an der im Jahr 2009 neu errichteten Fertigungshalle sowie an einer 600 m2 großen Lagerhalle. Insgesamt verfügen die WfbM in Cham über 1800 m2 Produktions- und 2100 m2 Lagerfläche. Zudem sind 19 Lean-Lifte im Einsatz.
Das Wachstum betrifft auch den Maschinenpark, der vor kurzem durch eine CNC-Stanzmaschine der Boschert GmbH + Co. KG, Lörrach, bereichert wurde. Der in Cham installierte Maschinen-Typ „Compact Rotation Index“ überzeugt durch seine Vielseitigkeit. Zum Beispiel können auch größere Werkstücke problemlos gefertigt werden und eine stufenlose Drehung aller Werkzeuge bis zum Durchmesser 105 mm ist möglich.
Die Gefahrenpotenziale einer solchen Maschine liegen im sich bewegenden Werkstück, dem Blech, sowie gegebenenfalls in der Zuführung, im Werkzeug sowie im Wechsler. Die klassische Sicherheitslösung für diese Maschinenart ist die Zugangssicherung mit Mehrstrahl-Sicherheits-Lichtschranken – entweder rundum oder mehrseitig, wie in Cham. Eingesetzt werden vier Mehrstrahl-Sicherheits-Lichtschanken der Baureihe MLD 500 von Leuze. Josef Lankes, in den Chamer WfbM zuständig für den Betriebsmittelbau, zur Bedeutung der Arbeitssicherheit in seinem Bereich: „Bei uns wird großer Wert auf Sicherheit gelegt. Deshalb passieren hier mit unserem Personal sogar weniger Unfälle als im Otto-Normal-Betrieb.“ Zur Qualifikation seiner Mitarbeiter gibt er ein klares Statement ab: „Wir müssen sehr genau abschätzen, welcher Mitarbeiter zu welcher Arbeit passt. Dann gibt es keine Probleme.“
Gestiegene Anforderungen
Den gestiegenen Anforderungen aus der Industrie (zu den Kunden gehören BMW oder die Krones AG in Regensburg) begegnet Josef Lankes mit einer modernen Produktionslandschaft und durchorganisierten Prozessen. So wurde in den 1990er Jahren der Umstieg auf die CNC-Technik im Betrieb erfolgreich vollzogen. Zudem denkt Lankes konsequent erfolgsorientiert. Im Bezug auf die Arbeitssicherheitssensoren bedeutet das für ihn primär: „Die Funktion muss gewährleistet sein.“ Bei den MLD Mehrstrahl-Sicherheits-Lichtschranken kann er da ganz sicher sein, denn auf diese Sensoren ist Verlass – selbst bei -30 °C und bei Reichweiten bis 70 m arbeitet das Sender-Empfänger-System zuverlässig.
Freistehende optoelektronische Schutzeinrichtungen wie in Cham unterliegen besonderen Anforderungen hinsichtlich Montage, Stabilität und Justagequalität. Die UDC-Befestigungssäulen zusammen mit den UMC-Umlenkspiegelsäulen von Leuze ermöglichen die stabile Montage der MLD Mehrstrahl-Sicherheits-Lichtschranken freistehend am Boden. Fest im Boden verankert schützen die Säulen die Sensoren durch ihre robuste Ausführung zuverlässig vor Beschädigung. Eine exakte vertikale und axiale Ausrichtung der Geräte ist leicht möglich. Federelemente im Fuß der Gerätesäulen sorgen für eine selbsttätige Rückstellung nach mechanischen Stößen. Die Befestigung der MLD-Sensoren in den UDC Gerätesäulen erfolgt einfach mittels Klemmhalterungen.
Einfach einrichten
Bei der Einrichtung unterstützt der MLD-Sensor den Errichter durch Leuchtdioden und eine gut ablesbare 7-Segment-Anzeige. Das erleichtert ihm das Überprüfen der ordnungsgemäßen Funktion und gegebenenfalls das Auffinden von Fehlern. Anhand der Meldungen der 7-Segment-Anzeige kann er die Ursache für das Sensorverhalten unmittelbar feststellen und direkt Gegenmaßnahmen einleiten, beispielsweise: Frontscheibe reinigen, Verdrahtung überprüfen, Betriebsart korrigieren und dergleichen.
Zudem zeichnet sich der Sensor durch einige Funktionen aus, die dem Maschinenbauer und -anwender eine echte Hilfe sind: beispielsweise die integrierte Laserausrichthilfe, mit der sich Zugangssicherungen wie in Cham recht einfach aufbauen lassen. Der senderseitig aktivierte Laserstrahl bringt beim Empfänger ein Reflexelement weithin sichtbar zum Leuchten und der Errichter erkennt sofort, ob die Lage der Geräte zueinander stimmt. Werden wie in Cham Umlenkspiegel für eine Absicherung eingesetzt, dient der Laserstrahl dazu, Schritt für Schritt die nacheinander folgenden Umlenkspiegelsäulen auszurichten und die einzelnen Umlenkspiegel korrekt zu justieren. Auch bei großen Abständen geht dies schnell und einfach – die Einrichtzeit lässt sich damit erheblich reduzieren.
Zufriedene Gesichter
Für Josef Lankes hat das Thema Arbeitssicherheit oberste Priorität – bei allen Abwägungen hinsichtlich hoher Produktivität. Mit Leuze kann er sicher sein, dass sich eines aus dem anderen ergibt und keinen Widerspruch darstellen muss. Er ist überzeugt, dass das sicherheitstechnische Gesamtkonzept an den Anlagen perfekt stimmt und fasst zusammen: „Mit den Lichtschranken von Leuze ist unsere Stanzmaschine, die vor allem für Kleinserien bei der Schilderproduktion zum Einsatz kommt, optimal abgesichert.“
Mehr zum Thema zeigt ein kurzer Videoclip unter: www.leuze.de/mld-clip/
Leuze;
Telefon: 08141 5350-123; E-Mail: matthias.may@leuze.de

Stanzmaschine Compact Rotation Index
  • Arbeitsbereich: 1060 mm x 2080 mm
  • maximale Blechdicke: 12,7 mm
  • maximale Blechlänge: 9999 mm (durch Nachsetzen)
  • maximale Stanzkraft: 280 kN
  • maximales Werkstückgewicht: 200 kg
  • maximale Positioniergeschwindigkeit: X-Achse 60, Y-Achse 30, simultan 67 m/min
  • maximale Hubfolge: 250 (Standard), 800 Hübe/min (Schnell)
  • Positionsabweichung: ±0,10
  • mittlere Wiederholgenauigkeit: ±0,03 mm
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