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Leuchten mit Lebenslauf

Prozesskontrolle in der OP-Leuchtenproduktion
Leuchten mit Lebenslauf

Sie bringen Licht ins Dunkel, wenn es ums Ganze geht: OP-Leuchten helfen Chirurgen dabei, Konturen, Farben und Bewegungen exakt zu erkennen. Der OP-Leuchtenhersteller Berchtold legt an seine Herstellung höchste Qualitätsmaßstäbe an; Bauteile und Prozessschritte kontrolliert er mit ID-Lesegeräten von Cognex.

Exklusiv bei KEM Der Autor ist Ralf Baumann, Freier Fachjournalist

Je nach Operationsart bedarf es präzise an die OP-Situation angepasster Lichtverhältnisse. Nur so wird eine maximale Sehschärfe erreicht. Höchste Qualitätsansprüche stellt der Hersteller von Premium-OP-Leuchten, die Berchtold GmbH & Co. KG aus Tuttlingen, daher an seine Produkte. Um dies für 100 Prozent der hergestellten Leuchten gewährleisten zu können, setzt das Unternehmen auf transparente Prozesse. Die Basis hierfür bildet eine lückenlose Rückverfolgbarkeit aller Herstellungsschritte und Produktkomponenten. Erreicht wird dies durch das Lesen von DataMatrix-Codes auf zentralen Bauteilen mit industriellen ID-Lesegeräten DataMan 8100 von Cognex.
Über gesetzliche Forderungen der Rückverfolgbarkeit hinaus
So einfach die neue LED-Leuchtengeneration „Chromophare“ von außen aussieht, so aufwändig ist ihr Innenleben. Rund um den tiefgezogenen Kunststoff-Reflektor versehen insgesamt 52 LED-Platinen mit speziell entwickelten Linseneinheiten ihren Dienst. Jede der Platinen ist mit einem eigenen DataMatrix-Code versehen. Vor dem Einbau wird der Code jeder einzelnen LED-Einheit mit einem DataMan 8100 gelesen und dem virtuellen Lebenslauf der OP-Leuchte hinzugefügt.
Damit lässt sich bei eventuellen Fehlern genau die Produktcharge der gelieferten Platinen ermitteln. So können mögliche Mängel von Zulieferprodukten genau lokalisiert und mögliche Rückrufaktionen in die Wege geleitet werden. Für Peter Rönnberg, Prozessingenieur bei Berchtold, ist das zwar ein äußerst unwahrscheinliches Szenario, „doch wir haben uns das Ziel gesetzt, weit über die gesetzlichen Forderungen der Rückverfolgbarkeit hinaus für unsere Kunden maximale Sicherheit zu gewährleisten“, wie er betont. Gerade bei der Markteinführung eines neuen Produkts müssen seiner Ansicht nach alle möglichen Fehlerquellen weit über die Grenzen des Gewohnten hinaus ausgeräumt werden.
Detaillierte Dokumentation des Herstellungsprozesses
Mit extrem hohen, selbst gesteckten Qualitätszielen arbeiten auch die Mitarbeiter in der Montage der neuen LED-Leuchten. Jeder Arbeitsschritt wird am PC dokumentiert. Zentrale Bauteile werden vor der Ausführung mit einem DataMatrix-Code versehen und mit einem von drei DataMan 8100 gegengelesen, genauso wie die Codes von Zulieferteilen. Erst nach dem Scan akzeptiert das System den Arbeitsschritt als tatsächlich durchgeführt, und der darauffolgende kann ausgeführt werden. „Auf diese Weise stellen wir sicher, dass wirklich jedes Bauteil montiert wurde, und wir wissen genau, welche Komponente sich in welcher OP-Leuchte befindet“, sagt Peter Rönnberg. So sieht das Unternehmen seinen Leuchten lebenslang an, wann, wo, wie und mit welchen Teilen ein Produkt hergestellt wurde. Doubletten der wichtigsten Codes auf den Umverpackungen der Leuchten gewährleisten einen transparenten und rückverfolgbaren Logistikprozess.
Nach der abschließenden Kalibrierung der LED-Leuchten werden die eingestellten Werte dem Datensatz des jeweiligen Produkts zugeordnet. Jetzt verfügt jede OP-Leuchte über eine detaillierte und geschlossene Dokumentation des gesamten Herstellungsprozesses. Spielraum für menschliche Handhabungsfehler bleibt bei der hohen Anzahl der mit dem DataMan 8100 pro Leuchte gelesenen Codes nicht. „Und sollte doch unerwartet ein Fehler bei einem Produkt auftauchen, so können wir durch den Zugriff auf unsere weltweit verfügbare Datenbank in kurzer Zeit das Produkt identifizieren und angemessen reagieren“, erklärt Rönnberg.
Für die ID-Lesegeräte hat sich Berchtold aufgrund ihrer Robustheit, der hohen Lesesicherheit und der schnurlosen Datenübertragung entschieden. Die Geräte der Serie 8000 bieten die branchenweit modernste Technologie zum Lesen von 1D- und 2D-Codes – unabhängig von Größe, Qualität, Druckverfahren oder Oberfläche.
Als mobiles und stationäres ID-Lesegerät verwendbar
Auch mit den 5 mm x 5mm kleinen DataMatrix-Codes auf den LED-Platinen werden sie spielend fertig – obwohl diese nur schwer lesbar auf Lötmasse aufgebracht sind. Ausschlaggebend war für Rönnberg auch die flexible Verwendung als mobiles und stationäres ID-Lesegerät. „Wir haben Arbeitsschritte, da ist es einfacher, die Platine zum Codelesen unter einen stationären Scanner zu halten“, erklärt der Prozessingenieur, „da ist es gut, dass wir den DataMan vom mobilen Gerät per einfacher Halterung zum stationären ID-Leser umwandeln können.“ Darüber hinaus sind die Lesegeräte die einzigen tragbaren industriellen Barcode-Lesegeräte mit Industrie-Ethernet-Anschluss und der hochmodernen Flüssiglinsen-Technologie. Sie ermöglicht eine weitere Vereinfachung der Handhabung und bietet eine flexible Feldtiefe.
Cognex, Tel.: 0721 6639-0, www.cognex.de

Mächtige Winzlinge
ID-Lesegeräte der Produktfamilie DataMan
Für das schnelle Lesen von 1D- und 2D-Codes hat Cognex neben den Vision-Systemen der Produktfamilien In-Sight und In-Sight Micro die mit Bildsensoren ausgerüsteten ID-Lesegeräte der Produktfamilie DataMan 100/200, 8000er Serie, DataMan 500 und die neuen 300 entwickelt. Das weltweit kleinste bildbasierte stationäre Lesegerät DataMan 100 und 200 verfügt über integrierte Beleuchtung, Laserausrichtung, Ethernet-Anschluss, Wechseloptik oder Flüssiglinsen-Optik. Integriert sind sicher und schnell arbeitende, speziell für das Codelesen entwickelte Bildverarbeitungsalgorithmen.
Der DataMan 200 und die mobile Serie DataMan 8000 sind weltweit die ersten ID-Lesegeräte, die mit der Flüssiglinsen-Technologie ausgestattet sind. Durch die Einwirkung einer elektrischen Ladung direkt auf die Flüssiglinse und daraus folgender Verformung wird die Brennweite laufend unmittelbar per Softwarebefehl direkt gesteuert. Diese Optik sorgt für einen außergewöhnlichen Feldtiefen- und Sichtfeldbereich. Sie ist robust und resistent gegen Stöße, Vibrationen und Verschleiß. Bei wechselnden Abständen fokussiert die Optik blitzschnell, was die Handhabung vereinfacht. Zwei integrierte LED-Laser-Ausrichter machen das Setup besonders einfach und rationalisieren damit das Einrichten von Code und Lesegerät.
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