Um den vielfältigen Bewegungsabläufen eines Roboters gerecht werden zu können, muss deren Verkabelung entsprechend beschaffen sein. Die Lapp Gruppe ist einer der wenigen Hersteller, der die vielfältigen Anforderungen erfüllen kann.
Dieser Beitrag wurde aus Unterlagen von Lapp erstellt von Irene Knap, Redaktion der KEM
Innerhalb der Lapp Gruppe ist Lapp Muller in Grimaud an der Côte d’Azur der Robotik-Spezialist. Das 1939 in Paris gegründete Unternehmen gehört seit 2003 zu Lapp und fertigt individuell auf Kundenanforderungen abgestimmte Verkabelungslösungen. Die in Robotersystemen eingesetzten Leitungen müssen sehr kleinen Biegeradien und hohen Torsionsbelastungen standhalten sowie Qualität und Langlebigkeit aufweisen.
Acht Jahre Garantie
Die italienische Firma Comau ist einer der bedeutendsten Roboter-Hersteller für die Automobilindustrie und zählt seit 16 Jahren zu den Kunden von Lapp Muller. Sie kann, auch dank der Unterstützung des Kabelherstellers, nun auf ihre Hollow-Wrist-Fertigungsroboter acht Jahre Garantie geben – obwohl die Kabel im Inneren des Roboters liegen müssen. Dies entspricht einem kompletten Modellzyklus. Bei weniger verschleißenden externen Verkabelungen ist normalerweise nur ein Jahr Garantie üblich. Um die Qualität überprüfen und sicherstellen zu können, führt Comau in regelmäßigen Abständen Stichproben durch. Für eine solche Kontrolle wird beim Unternehmen ein Testroboter verkabelt. Um die Kabel an ihre Grenzen zu bringen, werden dann extreme Bewegungszyklen mit maximaler Geschwindigkeit ausgeführt. Nach sechs bis acht Monaten stoppt der Test und die Kabel werden durch Spezialisten der Lapp Gruppe begutachtet. Die Experten können dann Rückschlüsse auf die Lebensdauer der Kabel ziehen.
Eine Fertigungslösung für bis zu sechs Karosserien
Die derzeit modernste Fertigungslösung des Roboter-Herstellers Lapp Muller heißt OpenRoboGate. Sie wird beispielsweise im Fiat-Werk in Melfi eingesetzt. Mit dieser Lösung können bis zu sechs verschiedene Fahrzeugkarosserien in einem willkürlichen Mix gefertigt werden – die jeweilige Karosserie wird dann in weniger als einer Minute produziert. Da bis zu 18 Roboter gleichzeitig auf engstem Raum arbeiten, müssen auch hier alle Kabel im Inneren der Roboterarme liegen, da sonst ein sicherer Betrieb nicht mehr gewährleistet wäre. Das bedeutet noch weniger Platz und noch kleinere Biegeradien für die Kabel. Besonders kritisch ist die hohe Belastung für die EMV-Abschirmung. Um den starken mechanischen Belastungen für bis zu 10 Mio. Bewegungszyklen standhalten zu können, werden hochwertige verzinnte Kupferbänder eingesetzt. Der Kabelmantel besteht je nach Anwendung aus sehr strapazierfestem Polyurethan oder Polypropylen. I
Halle 11, Stand C03
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