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CE für Europa – ISO für die Welt

Sicherheitstechnische Konstruktion: Fachtagung am 4. und 5. Juni 2013 in Pforzheim
CE für Europa – ISO für die Welt

Mit der Schaffung harmonisierter Gesetze und Normen hat die Europäische Union maßgeblich dazu beigetragen, den freien Warenverkehr für Maschinen und Anlagen zu fördern und Handelshemmnisse abzubauen. Allerdings gelten die einheitlichen Bestimmungen nur für den Europäischen Wirtschaftsraum.

Exklusiv in KEM Der Autor Helmut Frick ist Gesellschafter der IBF – Automatisierungs- und Sicherheitstechnik GmbH, A-Vils

Beim Export von Produkten in die USA, nach Australien, China, in den Eurasischen Wirtschaftsraum oder in andere Länder außerhalb des EWR führt kein Weg daran vorbei, die jeweiligen nationalen Gesetze zu studieren und einzuhalten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich die Industrie weltweit einheitliche Regeln für das Inverkehrbringen von Maschinen oder Anlagen wünscht. Bis es dazu kommt, werden aber wohl noch Jahre oder Jahrzehnte vergehen. Ein entscheidender Trend zeichnet sich aber bereits heute ab, der bei den diesjährigen CE- Praxistagen der IBF-Automatisierungs- und Sicherheitstechnik GmbH am 4./5. Juni 2013 in Pforzheim einen Schwerpunkt bilden wird: Die für den sicherheitstechnischen Maschinen- und Anlagenbau wichtige Basisnorm ISO 12100 entwickelt sich immer mehr zur international einheitlichen Methodik zur sicherheitstechnischen Konstruktion und Planung von Maschinen und Anlagen.
Praktische Umsetzung
Wer seine Konstruktions- und Planungsprozesse auf Basis von ISO 12100 aufgebaut hat, liegt goldrichtig, da letztlich auch die europäische Maschinenrichtlinie auf dem Konzept dieser Norm beruht. Daher haben viele europäische Unternehmen sogenannte CE-Beauftragte oder CE-Koordinatoren installiert, obgleich der Gesetzgeber dies nicht vorschreibt. Sie sollen für effiziente und praxistaugliche Prozesse sorgen. Allerdings kann dies dann kontraproduktiv sein, wenn diese Personen in den einzelnen Projekten für die operative Durchführung und Dokumentation der Risikobeurteilung und Risikominderung verantwortlich zeichnen müssen. Bei Betrachtung eines dreistufigen iterativen Prozesses zur Risikominderung aus ISO 12100 wird rasch sichtbar, dass die Norm in dieser Weise meist nicht erfüllt wird. Sowohl die Norm als auch die Maschinenrichtlinie fordern die iterative Integration der Sicherheit in die Konstruktionsprozesse!
Erfahrene Spezialisten informieren bei den CE-Praxistagen in speziellen Vorträgen, wie es gelingt, in kleinen aber auch in internationalen Konstruktionsteams für entsprechende Compliance zu sorgen. Auch der eintägige Spezialworkshop „CE perfekt organisieren“ beschäftigt sich mit diesem Thema.
Vorsicht bei der Anwendung von Standards
ISO 12100 trifft in der Anmerkung 2 des Abschnitts 5.1.4 eine wichtige Klarstellung: „Eine zu einem bestimmten Zeitpunkt annehmbare Maschinenkonstruk- tion ist möglicherweise nicht mehr vertretbar, wenn die technologische Entwicklung die Konstruktion einer gleichwertigen Maschine mit geringerem Risiko erlaubt.“ Die Brisanz dieses Passus sollte nicht unterschätzt werden! Der Unterzeichner der Konformitätserklärung erklärt nämlich, dass die Maschine zum Zeitpunkt des Inverkehrbringens dem Stand der Technik entspricht. Auch im Produkthaftungsrecht spielt dieser Zeitpunkt eine besonders wichtige Rolle, wenn es um die Klärung der Frage geht, ob ein Produktfehler Ursache für einen Personenschaden war.
Dies zwingt in den Engineeringprozessen insbesondere beim Kopieren von Projekten zu großer Sorgfalt. Es ist unbedingt erforderlich, jede sicherheitstechnische Lösung auf ihre aktuelle Tauglichkeit zu überprüfen. Aber Vorsicht! Auch während der Projektlaufzeit kann es zu Änderungen im Stand der Technik kommen. Auch Serienmaschinen, die über einen langen Zeitraum einzeln in den Verkehr gebracht werden, könnten zu einem bestimmten Zeitpunkt die gesetzlichen Anforderungen plötzlich und völlig unbemerkt nicht mehr erfüllen.
Aber wie soll es im immer stärker werdenden Wettbewerb gelingen, externe, konstruktionsbeeinflussende technologische Entwicklungen im Fokus zu behalten, wenn Juristen erklären, dass selbst durch die Anwendung aktueller Normen nicht garantiert ist, dass die gesetzlichen Bestimmungen erfüllt sind?! Auch dazu werden auf den CE-Praxistagen völlig neue Lösungskonzepte präsentiert, die das sicherheitstechnische Qualitäts- und Projektmanagement in Zukunft maßgeblich beeinflussen werden. Innovative Unternehmen werden durch die frühzeitige Anwendung dieser Entwicklungen in mehrfacher Hinsicht profitieren.
Weitere Informationen:
IBF, Tel.: 0043 5677 5353-0,
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