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Der VX25 von Rittal im Praxistest bei der Schaper-Gruppe

Schaltschranktechnik
Der VX25 von Rittal im Praxistest bei der Schaper-Gruppe

Dass sowohl große Anpassungen als auch kleine Veränderungen im Detail bei neuen Komponenten und Systemen den Arbeitsablauf in Fertigungen positiv beeinflussen können, zeigt der Einsatz des Großschranksystems VX25 von Rittal bei der Schaper-Gruppe. Von der Zähllochung über die geringere Anzahl von Ausbauteilen bis hin zum Konzept der Ein-Mann-Montage werden dabei die Merkmale der neuen Technik analysiert und in die Abläufe integriert.

 

Dr. Jörg Lantzsch, Fachjournalist, Wiesbaden, und Hans-Robert Koch, Leiter Produktkommunikation bei Rittal in Herborn

Inhaltsverzeichnis

1. Vereinfachte Lagerhaltung
2. Zeiteinsparungsmöglichkeiten
3. Einfache Umstellung

 

Ein kleines, eher unauffälliges Detail der neuen Schaltschranktechnik von Rittal hat sich bei Schaper Steuerungstechnik GmbH als sehr nützlich herausgestellt: „5-1 – hier muss die Kabelabfangschiene eingebaut werden“, erklärt Eugen Franzen, Teamleiter für den mechanischen Aufbau, einem Mitarbeiter. „Mit der Zähllochung an den neuen Rahmenprofilen können wir Montagepositionen für Ausbauteile jetzt exakt definieren.“ Dadurch lassen sich nun Tragschienen oder Kabelabfangschienen in jedem Schaltschrank einer Anlage garantiert auf der gleichen Höhe montieren. Ohne die Zähllochung musste an solchen Details oft noch nachgearbeitet werden und dem Teamleiter sind gerade derzeit alle Lösungen willkommen, die einen deutlichen Zeitgewinn mit sich bringen. „Insgesamt haben wir zur Zeit alleine in der Fertigung sieben offene Stellen und könnten Fachkräfte sofort einstellen“, erklärt Nils Mentrup, Technischer Leiter bei der Schaper Steuerungstechnik GmbH. In der modernen Halle in Herford fertigen derzeit 70 Schaper-Mitarbeiter Steuerungs- und Schaltanlagen in verschiedenen Größen. Mentrup begrüßt dementsprechend automatisierte Lösungen, mit denen ein höherer Durchsatz mit weniger Fachkräften möglich ist. Aber auch neue Komponenten und Systeme, die bei der Montage Zeit sparen, können die Effizienz in der Fertigung steigern.

Vereinfachte Lagerhaltung

In der Fertigung stehen die ersten Steuerungsanlagen, die auf Basis des Schaltschranks VX25 von Rittal realisiert wurden. Dabei haben Mentrup und Franzen mit ihren jeweiligen Teams gerade den „Jungfernflug“ absolviert und das neue System auf Herz und Nieren geprüft. „Der Vorgänger TS 8 war ein einwandfreier Schaltschrank “, erinnert sich Mentrup. „Daher waren wir sehr positiv überrascht, dass sich Rittal beim VX25 offensichtlich viele Gedanken über die zahlreichen möglichen Verbesserungen gemacht hat.“ Für den jungen Technischen Leiter ist beispielsweise die geringere Anzahl von Ausbauteilen ein wichtiger Vorteil, da sie sowohl die zentrale Lagerhaltung als auch die Teilelagerung für einzelne Projekte vereinfacht. Außerdem stellt sich nun bei Schienen nicht mehr die Frage, welche Ausführung wohin gehört. Beim VX25 passen die Schienen sowohl an die vertikalen als auch an die horizontalen Rahmenteile und können von der Seite oder von Hinten montiert werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich, eine Schiene von der Rückseite aus anzuschrauben, nachdem die Montageplatte bereits im Schrank montiert wurde. „Wenn wir in der Vergangenheit eine solche Schiene, die bei manchen, nach UL gebauten, Schaltanlagen Pflicht ist, vergessen hatten, musste die Montageplatte wieder ausgebaut oder zumindest nach vorne abgekippt werden“, erklärt Eugen Franzen.

Einen weiteren Vorteil sieht er darin, dass der Schrank an sich stabiler geworden ist. Das zeigt sich unter anderem auch bei den neuen Bodenblechen: Monteure müssen während des Schaltschrankausbaus immer wieder mal in den Schrank hineingehen. „Früher haben sich dadurch häufig die Bodenbleche etwas verbogen, sodass wir nacharbeiten mussten“, erinnert sich Franzen. Dass diese Nacharbeiten nun entfallen, trägt zu den Zeitersparnissen bei, die das Schaltschranksystem mit sich bringt. Darüber hinaus ist der Rahmen nun so gestaltet, dass kein Zwischenraum zwischen Bodenblech und Rahmen vorhanden ist. In der Vergangenheit sei da hin und wieder eine Schraube hineingefallen.

Zeiteinsparungsmöglichkeiten

Eine weitere Veränderung betrifft die Scharniere, die es nun ermöglichen, die Schaltschranktüren einfach auszuhängen. Das Aushebeln der Scharnierstifte, das früher notwendig war, kann dadurch entfallen. „Wir hängen die Schaltschranktüren generell aus“, erklärt Franzen, „auch wenn keine Bearbeitung auf einer unserer Perforex-Bearbeitungszentren vorgesehen ist. Das Verdrahten ist so deutlich einfacher.“ Das gilt vor allem für größere Schaltanlagen, bei denen Verdrahtungen über mehrere Schaltschränke hinweg installiert werden müssen. Die Zeitersparnis bei Demontage und Montage kann hier bis zu einer Minute und mehr pro Schaltschranktür betragen.

Weitere mögliche Zeiteinsparungen ergeben sich einerseits aus dem Umstand, dass in Zusammenhang mit der neuen Schaltschranktechnik nur noch Schrauben der Größe Torx 30 zum Einsatz kommen. Bei der Montage von Ausbaukomponenten oder Seiten- und Rückwänden benötigen die Monteure somit nur noch einen Akkuschrauber mit dem passenden Schrauber-Bit. Und andererseits durch das überall am Schaltschrank verwirklichte Konzept der Ein-Mann-Montage. Es sorgt dafür, dass man beispielsweise eine Rückwand einfach oben am am Rahmen einhängen kann und sie dann sicher in Position bleibt, bis die entsprechenden Schrauben angezogen wurden.

Einfache Umstellung

Allerdings kann die Umstellung auf ein neues Schaltschranksystem auch das Risiko mit sich bringen, dass eingespielte Abläufe gestört werden. „Neuerungen stehen die meisten Menschen häufig erst einmal skeptisch gegenüber. Bei uns hat aber die Umstellung sehr schnell und reibungslos funktioniert“, sagt Nils Mentrup. Ein Grund dafür war unter anderem die VX25-Umstellhilfe, die Rittal Anwendern zur Verfügung stellt. Mit diesem webbasierten Tool lassen sich Stücklisten aus Projekten, die mit dem TS 8 geplant wurden, einfach in Stücklisten für den VX25 konvertieren. Die alte Stückliste wird dafür im Excel-Format per Drag-and-Drop hochgeladen, und im Anschluss steht die neue Stückliste zum Download zur Verfügung. Auch 3D-Aufbau-Planungen aus Eplan Pro Panel lassen sich so weitgehend automatisiert konvertieren. Für zukünftige Projekte möchte Mentrup möglichst komplett auf das neue Schaltschranksystem setzen. Bei den Kunden muss aber noch Überzeugungsarbeit geleistet werden, da sich viele noch nicht im Klaren darüber sind, dass der TS 8 schon abgekündigt ist. „Wir werden bei unseren Kunden aktiv werden und sind sicher, dass auch diese die Vorteile schnell erkennen werden“, ist Mentrup überzeugt. ik

www.rittal.de

Details zum Anreih-System VX25 Stahlblech:

hier.pro/seETj

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