Steigende Produktivität für Windparks

Steigender Sparzwang und wachsende Sicherheitsanforderungen bei Montage, Installation, Wartung und Betrieb fordern innovative Produkte und kontinuierliche Entwicklung in der Hydraulik. Vor diesem Hintergrund bietet Parker Hannifin maßgeschneiderte Lösungen für die Windenergie.

Der Autor: Florian Meyer, Account Manager Fluid Power Industrial, Parker Hannifin, Kaarst

Windparks werden immer häufiger an Orten errichtet, für die besondere Sensibilität gefordert wird. Diese oftmals schwer zugänglichen und sensiblen Standorte stellen besondere Anforderungen an die Hydraulik. Dies beginnt bereits mit einer leckagefreien Verbindung der Komponenten und Systeme in der Windturbine. Parker hat mit dem Global-Core-Programm das wohl erste weltweit durchgängige Hochleistungsschlauch- und Armaturensystem entwickelt. Der Vorteil der weltweiten Verfügbarkeit des Global-Core-Systems ist, dass auf allen Kontinenten nach derselben Spezifikation und mit denselben Leistungsdaten gefertigt wird.

Das Programm aus fünf innovativen Schlauchtypen mit nur zwei Armaturenserien verfügt gemäß der globalen Typenzulassung über die internationalen Zertifizierungen, wie beispielsweise ABS, DNV, Lloyds, MSHA und USCG. Ergänzt wird das Global-Core-Programm durch das Parker Tracking System PTS. Dabei handelt es sich um ein leistungsstarkes Anlagenverwaltungs- und Instandhaltungsmanagementsystem. Weltweit können die Schläuche verfolgt, identifiziert und somit schnell ausgetauscht werden. So reduzieren Anwender die Maschinenstillstandzeiten auf ein Minimum und erhöhen die Effektivität ihrer kompletten Anlage.

Zuverlässiges Speichern von hydraulischer Energie

Für einen reibungslosen Betrieb von Windenergieanlagen ist die zuverlässige Speicherung der hydraulischen Energie von entscheidender Bedeutung. Speicher verringern die erforderliche, elektrische Antriebsleistung des Hydrauliksystems, was Energie und Kosten einspart. Darüber hinaus erhöhen Speicher die Lebensdauer von Bauteilen der Anlagen und verringern den Wartungsbedarf. Das kommt daher, dass ein Speicher Druckspitzen und veränderte Volumenströme aufnehmen kann und als Dämpfer wirkt. Schwingungen und Vibrationen in einem Hydrauliksystem werden reduziert.

Speicher werden aber auch zur Betätigung von Not-Aus-Sicherheitseinrichtungen verwendet, da das im Speicher gespeicherte Hydrauliköl bei einem Pumpenausfall Energie für Sicherheitseinrichtungen der Anlagen, wie z. B. für die Pitchverstellung, liefern kann. Insbesondere im Notbetrieb ist ein zuverlässiger Zugriff auf die in Druckspeichern vorhandene hydraulische Energie unabdingbar. Nur so lässt sich in kritischen Situationen ein reibungsloser Betrieb gewährleisten.

Neben Blasen-, Membran- und Kolbenspeichern hat Parker spezielle Speicher für die Windkraftindustrie entwickelt, die aufgrund der speziellen Beschichtungen für Druckkörper und Materialien für Speicherblasen und Membranen den hohen Anforderungen entsprechen. Mit dem neuen Gasfüll- und Kontrollsystem (CLS) lässt sich der Vorfülldruck im Hydraulikspeichersystem kontrollieren und auf einem exakt eingestellten Wert halten. So wird der zusätzliche Einsatz von Personal reduziert, der Zustand automatisch überwacht und ein kontinuierlicher Betrieb der Anlagen über einen längeren Zeitraum gewährleistet.

Optimierter Service mit mobiler Messtechnik

Die Effektivität zu erhöhen und die Servicezeiten zu minimieren ist das Ziel bei der Instandhaltung von Windenergieanlagen. Innovative Messtechnik unterstützt und beschleunigt den Einsatz von Serviceteams bei der Kontrolle der Hydraulikanlage sowie bei der Fehlersuche im System. Mit mobilen Messgeräten können hydraulische Daten schnell erfasst, analysiert und gespeichert werden, um den Maschinenstillstand schnell und zuverlässig zu minimieren. Mit dem tragbaren Service Master Plus beispielsweise werden die Messwerte der Sensoren vor Ort auf einem großen Bildschirm dargestellt und gleichzeitig analysiert. Diese Daten können in 16 analogen oder 32 digitalen Kanälen gespeichert oder über ein Netzwerk sofort versendet werden.

Das robuste Gerät mit einer Schutzklasse von IP64 wurde speziell für den Serviceeinsatz konzipiert und entwickelt. Um dem Austausch von Komponenten vorzubeugen, empfehlen Hersteller frühzeitige Prüfungen mit Condition-Monitoring-Lösungen vorzunehmen. Schäden machen sich meist vorzeitig akustisch bemerkbar. Bevor Partikelsensoren oder Filter den Verschleiß erkennen, ist ein Condition-Monitoring-Prüfgerät für jeden Serviceeinsatz eine sinnvolle Ergänzung. Diese Analysen sollten vom Serviceteam in regelmäßigen Abständen vorgenommen werden. Als Ergänzung zur Ölanalyse melden kompakte Condition-Monitoring-Mess- und Prüfgeräte wie der Parker-Bearing-Checker Frühindikatoren über den Verschleiß der Lager. Durch diese Zustandsüberwachung von Schallemissionen wird Verschleiß oder ein Schaden frühzeitig erkannt. So können entsprechende Gegenmaßnahmen sofort ergriffen und lange Maschinenausfallzeiten von Windenergieanlagen in Windparks vermieden werden.

Parker bietet ein umfangreiches Sortiment an Qualitätskomponenten und Systemlösungen für die Windkraftindustrie. Neben Getriebefiltersystemen, Hydraulikaggregaten, EHA-Pitch-Verstellsystemen, Bremssystemen, Pumpen und -motoren, Hydraulikventilen, Hydraulikspeichern, Verbindungstechnik und Schläuchen stellt das Unternehmen Turn-Key-Solutions für Batteriespeicher her. Dank integrierender Lösungen, besonderer Konstruktionsmerkmale und weltweit synchronisierter Services lassen sich die Produktionskosten und -zeiten reduzieren. Für Anwender ergeben sich höhere Wirkungsgrade, verkürzte Ausfallzeiten und geringerer Wartungsaufwand bei verbesserter Rentabilität.

Auf der Hannover Messe zeigt Parker technologieübergreifende, integrierte Systeme und Komponenten. Angefangen bei hydraulischen Lösungen wie modularen Kompaktaggregaten, Pumpen- und Ventiltechnik über Filter, Condition-Monitoring-Systeme, Services bis hin zu hydraulischen, pneumatischen und elektromechanischen Systemlösungen. I

Halle 23, Stand A50