Der Tiger 5 ist das Premium-Modell von Ropa im Segment der Zuckerrüben-Vollernter. Der 15-m-Gigant überzeugt mit stufenlosem Antriebsstrang und gerät dank Hydraulik selbst am Hang nicht ins Wanken.
Konrad Rossbach, vertriebliches Produktmanagement, Bosch Rexroth
626 PS aus 15,6 l Hubraum, Tempo 40 als Spitze bei Leerfahrt, 33 t Eigengewicht und mehr als 30 t Rübennutzlast – mit seinen Leistungsdaten ist der Tiger 5 der Ropa Fahrzeug- und Maschinenbau GmbH das Top-Modell in seinem Segment. Wohl einzigartig unter den dreiachsigen Rübenrodern sind der stufenlose Fahrantrieb und der automatische, hydraulische Hangausgleich. Das beeindruckt auch Experten. Auf der französischen Landtechnik-Messe Sima im Februar wurde der Roder als „Maschine des Jahres 2015“ gekürt. Der Preis gilt als „Oscar in der Landtechnik“.
Stufenloses Getriebe
Die 626 PS des Antriebsaggregats überträgt ein gemeinsam von Ropa, Getriebe- und Achshersteller Omsi Transmissioni S.p.A aus Italien und Bosch Rexroth entwickelter stufenloser Fahrantrieb. Michael Gruber, Bereichsleiter Technik Zuckerrübe bei Ropa: „Wir wollten mit unserer Neuentwicklung alle Wettbewerber übertreffen. Das ist uns mit einem schlagkräftigen Trio aus drei namhaften Firmen gelungen.“ Bereits vier Wochen nach dem gemeinsamen Auftaktmeeting stand das antriebstechnische Grobkonzept. Das Constant-Variable-Ropa-Getriebe (CVR) besteht aus drei Hydraulikmotoren auf einem Summierungsgetriebe und sitzt zwischen Motorraum und dritter Achse.
Das Besondere daran ist das Zusammenspiel der zwei Verstellmotoren mit einem Konstantmotor. Für maximale Zugkraft sind alle drei Motoren zum Start gemeinsam aktiv. Um die Fahrgeschwindigkeit zu steigern, wird zuerst der Verstellmotor an der großen Übersetzung Richtung null geschwenkt. Bei null angekommen, hat er seine Drehzahlgrenze erreicht und wird über eine nasse Lamellenkupplung abgekoppelt. Da der Motor nicht mehr mitgedreht wird, verursacht er keine Verluste mehr. Um die Fahrgeschwindigkeit weiter zu steigern, wird der zweite Verstellmotor ebenfalls Richtung null geschwenkt, bleibt aber eingekoppelt. Bei maximaler Fahrgeschwindigkeit ist somit nur noch der Konstantmotor am Antrieb beteiligt. Aufgrund des größeren Schwenkwinkels und der geringeren Durchflussverluste ist sein Wirkungsgrad höher. Der Anwender spart Kraftstoffkosten.
Die effiziente Kraftübertragung führt zu erstaunlichen Leistungswerten. Während der Tiger im Feldmodus auf maximal 18 km/h elektronisch begrenzt ist, legt er die Strecke von Acker zu Acker auf der Straße mit einer Maximalgeschwindigkeit von 40 km/h zurück – ganz ohne Schaltvorgang und Zugkraftunterbrechung. Sein Spitzentempo schafft der Tiger bei sparsamen 1195 min-1, im Feld rodet er bereits ab 1100 min-1. Das niedrige Drehzahlniveau haben die Entwickler bewusst ins Lastenheft aufgenommen – zugunsten niedriger Verbrauchswerte. Der Tiger 5 schaltet dabei auf Knopfdruck vollautomatisch vom Straßenfahrmodus in den Feldmodus. Entladeband, Ringelevator, Bunkerschnecke und weitere Baugruppen klappen nacheinander aus – überwacht von Sensoren und hydraulisch von Motoren angetrieben. Gegenüber seinem Vorgänger passiert das alles um 50 % schneller.
Sicher in allen Lagen
Speziell für den Tiger 5 hat Ropa zudem ein hydraulisches Fahrwerksystem mit einer Pendelvorderachse und zwei hydraulisch gelagerten Hinterachsen entwickelt. Im Vergleich zu konventionellen Dreiachsrodern mit im Rahmen verschraubter Mittelachse reduziert sich die Wankneigung der Maschine auf ein Drittel. Dafür sorgt die hydraulische Verbindung der Stabilisierungszylinder an Vorder- und Hinterachsen jeder Seite. Durch die Reduktion des Wankens am Chassis verbessert sich ebenfalls die Reihen- und Tiefenführung des Rodeaggregats.
Souverän arbeitet der Rübenroder auch auf schwierigem Terrain. Mithilfe von sechs sensorgesteuerten Hydraulikzylindern wird das komplette Fahrzeug bis zu 10 % zum Hang hingeneigt und dadurch in der Waagerechten gehalten. Der beidseitig mögliche Ausgleich bietet mehrere Vorteile: Für den Fahrer bringt er ein Plus an Komfort, da er immer aufrecht sitzt – und das Fahrzeug macht er sicherer. Denn auch im extremen Gelände bleibt der Tiger trotz höherem Rübenbunker selbst dort stabil, wo andere Roder längst kippen würden.
Die Summe an Neuentwicklungen macht den Tiger 5 zu einem effizienten Arbeitsgerät für Zuckerrübenbauern und Lohnbetriebe. Reduzierte Betriebskosten bei gesteigerter Tagesleistung attestieren die Kunden in Märkten rund um den Globus. Auch das ist ein Ergebnis des bewährten Zusammenspiels von Ropa, Omsi und Bosch Rexroth. I
Info & Kontakt
Bosch Rexroth AG, Lohr am Main
Konrad Rossbach
vertriebliches Produktmanagement
Tel.: +49 7308 82-2392
Bauma: Halle A4, Stand 327
Detaillierte Informationen zum 3-achsigen Rübenroder: t1t1p.de/8xog
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