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Nur Fliegen ist schöner

Getriebemotor/Frequenzumrichter mit integrierter Steuerung für Snowboard-Anlage
Nur Fliegen ist schöner

Die Trendsportart Snowboard erlebt seit Ende der 1980er-Jahre einen regelrechten Boom. Sie bereitet jungen und junggebliebenen Leuten viel Spaß und wurde 1998 auch als olympische Sportart geadelt. Vor allem im Wettkampfbetrieb werden elektrisch angetriebene Lifte eingesetzt. Beim Bau und Betrieb dieser Skilifte erwarb sich die Firma Sesitec viel Know-how und einen guten Namen.

 

exklusiv in kem Autor: Gunthart Mau, Referent Fachpresse der SEW-Eurodrive GmbH & Co KG, Bruchsal

Für das mobile Sesitec „System 2.0“ liefert SEW-Eurodrive die Antriebstechnik – einen Getriebemotor mit Einbaugeber, einen Frequenzumrichter mit integrierter Ablaufsteuerung sowie eine applikationsbezogene Parametrier- und Inbetriebnahme-Visualisierung.
Am Anfang war der Wassersport
Ursprünglich waren es die Begeisterung für den Wassersport und das Engagement als aktiver Sportler, die bei Christian von Lerchenfeld die Idee reifen ließen, eine eigene Firma zur Herstellung von Wasserskiliften zu gründen. Er erkannte frühzeitig das wirtschaftliche Potenzial dieser Freizeiteinrichtungen. 1992 gründete er die Firma Sesitec, die sich auf pfiffige Nischenlösung- en spezialisierte. Heute ist Sesitec ein global tätiger Hersteller und exportiert seine Anlagen weltweit. Sie sind erste Wahl, wenn es um elektrisch angetriebenes Boarden geht. Wakeboard und Wasserski kann man in Deutschland von März bis November laufen. Im Winter ist dagegen, wenn die Sonne tief steht, Hoch-Zeit für das Snowboarden.
Technik 2.0
Mit seinem „Cable System 2.0“ entwickelte Sesitec eine mobile Seilbahn für den Funsport. Dieses geradlinige Zwei-Mast-System ist durch innovative Technik und einen hohen Sicherheitsstandard gekennzeichnet. An einem Mast befindet sich als Antrieb ein Getriebemotor, am anderen eine Umlenkrolle. Zwischen den Masten wird an einem umlaufenden Seil ein Mitnehmer befestigt und im Automatikbetrieb zwischen zwei Wendepunkten ohne Stopps alternierend verfahren. Daher kann der Boarder durch eine Wende in die entgegengesetzte Richtung weiterfahren. Die Streckenlänge beträgt zwischen 50 und 220 m.
„Der Clou“, erläutert der Erfinder und Unternehmer Christian von Lerchenfeld, „ist ein Mitnehmer, an dem die Mitnehmerleine des Boarders hängt.“ Durch diese ebenso einfache wie geniale Erfindung können die Leinen in voller Fahrt eingekuppelt werden. Ob mechanischer Mitnehmer oder elektrische Antriebstechnik – Sesitec hat sich viel Know-how erarbeitet. Dieses System stellt vor allem für Veranstaltungen eine flexible und sichere Lösung dar. Sein großer Vorteil ist die Mobilität: Es kann überall hin mitgenommen und in kurzer Zeit aufgebaut werden. Die gesamte Lösung passt in einen Kleintransporter und lässt sich so zum nächsten Event transportieren.
Leichte Bedienung
Damit ein Boarder starten kann, muss der Bediener nur einen Knopf auf seinem Bedienpult betätigen. Dadurch wird über einen Pneumatikzylinder die Leine in einen Mitnehmer eingekuppelt. Beendet der Läufer seine Fahrt, kann die Leine ebenfalls durch Knopfdruck über eine pneumatisch betätigte Fanggabel ausgekuppelt werden. Die Geschwindigkeit lässt sich entweder über einen stufenlosen Drehschalter oder über mehrere, variabel einstellbare Konstantdrehzahlen regeln.
Innovative Antriebstechnik
Ein dreiphasiger Standard-Getriebemotor von SEW-Eurodrive treibt die gesamte Snowboardanlage an. Dieser Motor wird durch den Frequenzumrichter Movitrac mit integrierter Positionier- und Ablaufsteuerung IPOS angesteuert. Mit der Lageinformation des Antriebs und mit Hilfe des eingestellten Fahrprofils können in der Positionier- und Ablaufsteuerung der Bremsweg sowie die Startposition der Drehrichtungsumkehr berechnet werden.
Über die digitalen E/A-Klemmen des Umrichters werden die Grundfunktionalitäten realisiert: Referenzieren, Tippbetrieb, absolutes Positionieren sowie Not-Halt. Beim Referenzieren legt man den Maschinennullpunkt fest, auf den sich alle absoluten Positionen beziehen. Beim Anfahren der Referenzlage und der Homeposition verwendet der Antrieb eine Beschleunigungs- und Bremsrampe, die über die Parametrieroberfläche des Motion-Studios eingestellt wird.
Beim System 2.0 wird die Endlagenabschaltung durch einstellbare Software-Endschalter realisiert, deren Auswertung in der Ablaufsteuerung IPOS des Umrichters bei bekannter Referenz erfolgt. „Dadurch spart man sich nicht nur die Hardware-Endschalter und die Leitung, sondern auch den Installationsaufwand“, erläutert Michael Epp, Leiter des Technischen Büros Augsburg von SEW-Eurodrive. Fährt der Antrieb auf den jeweiligen Software-Endschalter,
kommt er zum Stehen. Aus dieser Endlage lässt er sich im Tippbetrieb wieder herausfahren. Die Tippgeschwindigkeit regelt man über ein Potentiometer am Bedienpult. Beim Not-Halt wird dem Antrieb die Freigabe genommen und er bremst mit der Stopprampe bis zum Stillstand.
Einfache Parametrierung
Die Anlagenbetreiber wollen ihre Zeit nicht mit Programmieren verbringen, sondern zügig den Lift in Betrieb nehmen, damit die Besucher ihren Spaß haben. Deshalb hat SEW-Eurodrive für Sesitec eine leicht bedienbare Benutzeroberfläche erstellt. Hier werden standortspezifische Werte, die bei der mobilen Ausführung des Systems 2.0 immer verschieden sind, einmalig eingegeben. Die Parametrieroberfläche für die Eingabeparameter wurde als eigenständige Windows-Applikation mit dem ApplicationBuilder PRO des Movitools Motion Studio erstellt. Verschiedene Parameter werden nach unterschiedlichen User Levels zugänglich gemacht.
Support und Service
Die Antriebslösung für das System 2.0 war so überzeugend, dass sich Sesitec entschloss, auch sein größeres Rundkurs-System „Fullsize Cable“ mit Motoren und Frequenzumrichtern von SEW-Eurodrive auszurüsten. Die entscheidenden Kriterien sind – wie bei vielen anderen Kunden – auch hier: die überzeugende Antriebstechnik und ein guter Service.
SEW-Eurodrive, Tel.: 07251 75-2588, E-Mail: gunthart. mau@sew-eurodrive.de
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