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KEM vor Ort bei ebm-papst St. Georgien

Lüftermotoren
KEM vor Ort bei ebm-papst St. Georgien

Eigentlich ist es ein Dreiklang: ebm, Papst und mvl, seit 2003 einfach nur noch ebm-papst. Dahinter stecken fast 60 Jahre Know-how in punkto Motoren und Lüfter. Der Unternehmensteil ebm-papst in St. Georgen bringt von der Historie her spezielles Firmenwissen im Bereich Antriebe mittels kleiner E-Motore mit. Am Standort St. Georgen wurde 2005 mit 232 Mio. Euro etwa ein Drittel des weltweiten Gruppenumsatzes erzielt. KEM spricht mit Dr. Gerhard Lahm, Geschäftsführer von ebm-papst St. Georgen, über die strategische Ausrichtung und die Entwicklungsschwerpunkte.

KEM: Der Name ebm-papst St. Georgen assoziiert unmittelbar die Produktlinie Lüftermotoren. Ist damit das Haus repräsentiert?

Lahm: Wenn man das Wort Lüftermotore getrennt schreibt und mit „und“ verbindet, als Lüfter und Motoren, dann sehe ich unser Haus richtig repräsentiert. Bis zum Jahre 2003 hieß unsere Firma Papst Motoren GmbH & Co. KG. Wir legen Wert darauf, auch als kompetenter Motorenbauer am Markt wahrgenommen zu werden. Schließlich ist das Herzstück eines jeden Lüfters ein elektronisch kommutierter Motor.
KEM: Lüftermotore erfordern Kompetenz in Elektronik sowie in Motoren-und Strömungs- technik. Welche Rolle nimmt „St. Georgen“ im Firmenverbund ein?
Lahm: Um unsere Kernbereiche Lüfter und Motoren haben wir unserer Kompetenzbereiche in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert. So sehen wir uns heute als Entwickler und Lieferant von Subsystemen, das heißt Lüftergruppen und Einschübe mit intelligenter Elektronik sowie Motoren mit Steuergeräten, integriert oder als separate Box. Mit kundenspezifischen Schnittstellen. Das Thema Strömungstechnik wird in allen drei Firmen der Gruppe als Kern Know-how weiter voran getrieben. Wir beschäftigen uns in St. Georgen mit strömungstechnischen Problemen im Bereich der Kompaktlüfter bis etwa 200 mm Durchmesser sowie der Strömungssimulation in Luftführungskanälen, speziell im Bereich Automobil. Wir haben in den letzten Jahren viel Geld in den Aufbau von Simulationstools gesteckt. Dies macht uns schneller und damit treffsicherer in der Auslegung unserer Produkte.
KEM: Mit welchen Argumenten hält ebm-papst die weltweite Konkurrenz der Billig-Anbieter in Schach?
Lahm: Einfach besser und innovativer zu sein! Leicht gesagt, aber sicher nicht einfach. Der Wettbewerb aus Fernost holt auf. Zuverlässigkeit ist bei Wettbewerbern, die in der gleichen „Liga“ spielen wie wir, kein Thema mehr. Auch wir sind gezwungen, einfache Produkte ins Ausland zu verlagern. Dies tun wir schon seit Jahrzehnten in Ungarn. Weiterer Preisdruck und die Nähe zu unserer angestammten Kundschaft zwingt uns in den letzten Jahren auch in Fernost (China) zu produzieren.
KEM: Steigerung von Zuverlässigkeit, Geräuscharmut und Miniaturisierung, sind das die aktuellen Trends?
Lahm: Zuverlässigkeit und Geräuscharmut sind schon seit Jahren und Jahrzehnten oberstes Gebot bei unseren Produkten. Also kein aktueller Trend, sondern Merkmale, die schon seit langem von unseren Kunden gefordert werden. Wenn mit Miniaturisierung immer größere Leistung aus immer kleiner werdenden Lüftern und Motoren gemeint ist, stimme ich dem zu. Gerade durch höhere Leistungsdichten im Bereich der Elektronik und damit verbunden kleineren Gehäusen und Einschüben ist die Nachfrage nach kleineren, jedoch leistungsstärkeren Kühlungssystemen, sprich Lüftern, groß. Eine vergleichbare Entwicklung sehen wir auch im Antriebsmarkt. Waren lange Zeit Antriebe „von der Stange“ vielfach die Regel, so ändert sich dies drastisch. Insbesondere bürstenlose Antriebskonzepte, die sich hervorragend für mechatronische Systemintegrationen und damit Kosten sparende innovative Produktlösungen eignen, sind hiervon betroffen. Systempartnerschaft ist das Schlüsselwort; Zusammenarbeit zwischen Anwender und Motorenlieferant bereits in der Entwicklungsphase. Das bietet Vorteile für beide Seiten.
KEM: Der 2004 vorgestellte Lenkhilfemotor für den 5er BMW fällt aus dem üblichen Produktschema heraus. Wie kam es dazu?
Lahm: Eigentlich fällt dieser Motor gar nicht aus unserem Produktschema heraus. Es ist ein elektronisch kommutierter Innenläufer, also ein Produkt mit dem sich ebm-papst schon seit langer Zeit in der Entwicklung und Herstellung beschäftigt und das in unsere Expertise passt. Neu ist nur, dass wir uns vor fünf Jahren entschieden haben, mit dieser Expertise auch im Automobilgeschäft mit technologisch anspruchsvollen BLDC-Antrieben präsent zu sein. Wir hatten damals die Chance, in dieses sehr innovative Projekt bei BMW einzusteigen.(hn) 
Antriebstechnik KEM 538
Lüfter KEM 539

Firmenstenogramm
  • Gründung: 1942
  • Umsatz 2005: 232 Mio. €
  • Mitarbeiter: 1374
  • Exportanteil: 60%
  • Investitionen 2005: 14 Mio. €
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