Produktionsprozesse mithilfe der Vakuumtechnologie effizienter gestalten – das hat sich die J. Schmalz GmbH auf die Fahnen geschrieben. KEM fragt nach bei Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter, welche Lösungen das Unternehmen für die Automatisierungs-, Handhabungs- und Aufspanntechnik zu bieten hat.
Das Interview führte Dr. Ralf Beck, Redakteur der KEM
KEM: Vakuumtechnik für effiziente Prozesse – welche Produkte hat Schmalz diesbezüglich im Portfolio?
Dr. Schmalz: Unsere Produktpalette umfasst neben Vakuumerzeugern und Vakuumgreifern alle Elemente zum Steuern, Messen und Regeln von Vakuumsystemen. Darüber hinaus bieten wir modulare Baukästen für komplette Greifsysteme an. Was immer zum Aufbau eines Vakuumsystems gehört – der Kunde bekommt bei uns alles aus einer Hand.
KEM: Welche Anforderungen hat der Anwender an die moderne Vakuumtechnologie?
Dr. Schmalz: Bei automatisierten Handhabungsaufgaben sind die Prozessanforderungen in den letzten Jahren in allen Bereichen deutlich gestiegen. Sicherheit, Schnelligkeit und Effizienz sind erforderlich, damit Produktionsprozesse reibungslos ablaufen. Unsere gesamte Produktpalette ist darauf abgestimmt, um diese Anforderungen zu erfüllen. Ein spezielles Beispiel ist die neue Kompaktejektoren-Generation SXPi-PC und SXMPi-PC mit integrierter Energie- und Prozesskontrolle. Mit diesen effizienten Vakuumerzeugern lässt sich der Energieverbrauch minimieren und gleichzeitig die Anlagenverfügbarkeit und Performance erhöhen. Durch einen in den Ejektor integrierten Drucksensor kann der Anwender den Energieverbrauch im Prozess auswerten und Trends über einen definierten Zeitraum messen, beispielsweise den Energieverbrauch pro Bauteil, pro Handhabungszyklus oder pro Schicht.
KEM: Vakuum-Technologie lässt sich in nahezu allen Industrie- und Handwerkszweigen einsetzen. Welche Chancen bietet das, wo sind die Nachteile?
Dr. Schmalz: Der Markt der Vakuumtechnik ist geprägt von einer Vielfalt an Anwendungen, die von Branche zu Branche stark variieren. Diese große Anwendungsbandbreite stellt hohe Anforderungen an Produktmanagement, Produktentwicklung und Vertrieb. Für unser Unternehmen bedeutet dies, dass wir die Entwicklungen in den einzelnen Branchen sehr aufmerksam verfolgen. Wir nehmen deren spezifische Anforderungen auf und entwickeln passgenaue Lösungen für unsere Kunden. Interessanterweise entstehen häufig Synergieeffekte zwischen den Greifaufgaben unterschiedlicher Branchen: So konnten wir beispielsweise unser Wissen aus der Handhabung von Holzfurnieren teilweise auf die Handhabung von Faserverbundmaterial übertragen.
KEM: Sie sehen im Engineering aus dem Baukasten die Zukunft der Produktkonfiguration. Wie ist das zu verstehen?
Dr. Schmalz: Nehmen wir die Verpackungsindustrie als Beispiel. Für Integratoren stellt die Konstruktion, Montage und Inbetriebnahme von kundenspezifischen Greifern oft ein Nadelöhr da. Die Gründe liegen im zeit- und kostenintensiven Prozess vom Entwurf des Vakuumgreifers, über Tests bis zur Inbetriebnahme. Dieser Prozess steht im Widerspruch zu den Anforderungen nach Schnelligkeit und Flexibilität. Aus diesem Grund setzt Schmalz auf das Engineering aus dem Baukasten und bietet ein modulares System zur schnellen Konfiguration modularer Vakuumgreifer an.
KEM: In welchen Marktsegmenten sehen Sie Wachstumsimpulse und weshalb?
Dr. Schmalz: Besonders starke Zuwächse verzeichnen die Branchen Verpackung und Logistik. Gründe sind unter anderem die Zunahme des Online-Versandhandels und die gestiegenen Kundenanforderungen an die Liefergeschwindigkeit. Der Ausbau von erneuerbaren Energien sorgt dafür, dass auch der Bereich Windkraft zu unseren wachsenden Marktsegmenten zählt. Der Trend zum Leichtbau bei Pkw und Flugzeugen hält unvermindert an. Das bedeutet, dass mehr Faserverbundstoffe schnell und effektiv bewegt werden müssen. Die zunehmende Nutzung der Elektromobilität führt zu einer erhöhten Produktion von Batterien und Brennstoffzellen. Auch in diesem Marktsegment setzen die Hersteller verstärkt auf den Einsatz von Vakuumtechnologie. I
Schmalz, Tel.: 07443 2403-105, kundencenter@schmalz.de
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