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Sichten der Digitalisierung

Aus der GfSE: Systems Engineering
Sichten der Digitalisierung

Internationalisierung und parallele lokale Etablierung stehen im Vordergrund der nächsten Schritte in der GfSE. Mit dem Internationalen EMEA-Workshop ist ein Startschuss für weitere Aktivitäten für 2018 in Deutschland gefallen. Durch die Etablierung von Systems-Camps auf Basis von Unkonferenzen bieten sich Plattformen zum Thema Systems Engineering (SE) an.

Sven-Olaf Schulze, Vorsitzender der GfSE

Mit dem internationalen EMEA-Workshop in Mannheim im September 2017 ist ein neuer Meilenstein in der GfSE erreicht worden. Insgesamt trafen sich 130 Teilnehmer aus 18 Nationen zum European Middle East and Africa (EMEA)-Workshop, um die Themen IoT und Digitalisierung mit Hilfe des Systems Engineerings (SE) zu vertiefen. Neben den angrenzenden Ländern der EU waren Teilnehmer aus Saudi-Arabien, Südafrika, Russland, Japan und auch den USA gekommen, um an den Treffen der Arbeitsgruppen SE teilzunehmen. Die Themenvielfalt reichte in acht parallelen Vortragsreihen und 17 Fokusthemen aus den Bereichen Very Small Entities (VSE), Automotive & System of Systems, PLM4MBSE, Project Management – Systems Engineering (PM-SE), Configuration Management – CM NextGen, Infrastructure, MBSE, Systems Architecture, Oil&Gas (Energy), System thinking / science bis zur Tool-Integration. Neben Einstiegsvorträgen wurden auch in Gruppenarbeit die Themen vertieft und im Abschlussplenum allen Teilnehmern zusammenfassend präsentiert. Der Mehrwert waren nicht nur die Themen, sondern auch die Vielzahl der Industrien, die an dem Workshop teilgenommen haben. So waren Firmennamen wie Shell, Thales, Renault, Bernafon, Volvo, Airbus, Tetrapak, Siemens, PB, Total, Roche und Baker Hughes zu lesen. Den Rahmen boten kurze Vorträge von Garry Roedler (president-elect INCOSE), Mike Celentano (Technical Director INCOSE) und dem INCOSE EMEA Director Jean-Claude Roussel. Organisiert und moderiert von Jan von Tongelen, der sich von Rücker & Schindele als Bereichsleiter Technik und Methoden in der GfSE engagiert. Mit einer Schiffstour über Neckar und Rhein bot sich zum einen noch die Gelegenheit des persönlichen Kennenlernens und am Ende hatte John Deere die Türen zur Besichtigung des Hauptwerkes in Europa geöffnet. Somit war die Durchführung des EMEA-Workshops eine erste gelungene Generalprobe für den nächsten Schritt in 2018. Vom 5. bis 7. November 2018 wird die EMEA-Konferenz zusammen mit der GfSE-Konferenz in Berlin mit den Themen Digitalisation, Internet of Things, Industrie 4.0, Connected World und Sustainability stattfinden.

Tag des Systems Engineerings 2017

Mit dem Abschluss des EMEA-Workshops gibt es weiterhin die Möglichkeit an der Systems-Engineering-Konferenz, dem TdSE 2017, in Paderborn vom 8. bis 10. November teilzunehmen. Am Vortag der zweitägigen Konferenz finden Seminare für die Teilnehmer statt. Diese sind kostenlos und in der Teilnehmergebühr enthalten. Auch in diesem Jahr fokussieren sich die Angebote auf MBSE, SE-Innovation, Safety und System-of-Systems-Engineering, das die Basis für Lösungen im Bereich IoT, vernetzte Systeme und Industrie 4.0 ist. Ausgewählte Inhalte mit Experten zu diesen Themen bieten hierzu vierstündige Seminare. An den beiden Folgetagen findet dann der TdSE mit Vorträgen und Vernetzung mit insgesamt 4 parallelen Vortragreihen statt, die in diesem Jahr mit vielen Beiträgen aus der Industrie besetzt wurden. Hinzu kommen 2 Special Sessions, die sich mit einem Thema speziell befassen und zum Beispiel von der Arbeitsgruppe FAS der GfSE organsiert wurden. Die zweite Special Session wird von ‚it’s OWL‘ moderiert und durchgeführt. Als herausragend sind die Keynotes von Google, Claas, Fraunhofer IEM, Audi und B/S/H zu nennen, die sich mit Digitalisierung, Zukunft der vernetzten Produkte und den Anforderungen an diese beschäftigen werden. So werden etwa Nico Michels als Head of Digital Product Engineering von Claas mit dem Thema ‚Von der Digitalisierung der Produktentstehung zum Systems Engineering‘ und Christoph Raupach in seiner Funktion als Technical Lead Google Deutschland einen Einblick in ‚Building Software at Google Scale‘ geben. Besonders ist hier zu erwähnen, dass sich Audi als neues korporatives Mitglied in der GfSE auch für eine Keynote zum Thema vernetzte Anforderungen in einem Konzern bereit erklärt hat. Um das Angebot für die Teilnehmer abzurunden, sind wieder mehr als 20 Aussteller auf dem Marktplatz vertreten und bieten IT-Werkzeuge zum Thema Systems Engineering an. Auch sind Dienstleister und Berater mit dem Portfolio mit einem Stand auf dem Marktplatz dabei. Alle Aussteller bringen noch Beispiele entweder über das Tool-Vendor-Projekt (TVP – siehe dazu Bericht ab S. 20) aus der Industrie oder Industriepartner mit, die von den Vorgehensweisen und Ergebnissen berichten werden. Mit diesen Highlights sind wir zuversichtlich, den TdSE2016 bei Schaeffler in Herzogenaurach wiederholen zu können. Aktuelle Kurzinformationen werden unter #TdSE17 verteilt.

Weitere Highlights

Im Norden, München, Berlin und im Westen haben sich Teams gebildet, die unter dem Namen Systems.Camp Treffen in Form einer Unkonferenz (auch Barcamp – ohne vorgeplante Rednerfolge) anbieten und durchführen wollen. Sehr erfolgreich sind die letzten Veranstaltungen in Berlin und Hamburg gewesen. Das nächste Systems.Camp findet am 24. Februar 2018 in München statt. Fans und Interessierte finden für die Systems.Camps eine eigene Homepage auf:

www.systemscamp.org

Am 8. und 9. März 2018 findet der nationale GfSE-Workshop in Hannover in der Robotation Academy auf dem Messegelände statt. Der Aufruf für Projekte ist gestartet und es können Vorschläge bis Ende Oktober bei der GfSE eingereicht werden. Ziel ist es, mit den Themen von Personen und aus den Arbeitsgruppen Projekte und Themen festzulegen, die nach 2 Tagen zu einem greifbaren Ergebnis führen und möglichst eine große Gruppe an Interessierten ansprechen. Ideen und Vorschläge sind herzlich willkommen, denn die Projektgeber müssen nicht die Lösung präsentieren, sondern nur die Aufgabenstellung beschreiben und die benötigte Arbeitsumgebung.

Aus den Arbeitsgruppen

Die GfSE-Arbeitsgruppen MBSE, FAS und PLM4MBSE haben ein Review der Anforderungen an die SysML V2 mit dem Ziel initiiert, die aus Sicht der GfSE wichtigen Merkmale und Eigenschaften an eine zukünftige Systemmodellierungssprache abzusichern. Die Ergebnisse des Reviews wurden zusammengefasst und auf dem OMG-TC-Meeting in New Orleans im September präsentiert (#OMGTech / #OMGTCNOLA). Im Dezember ist die Verabschiedung des SysML V2 RFPs durch die OMG (OMG-TC-Meeting San Francisco) geplant. Die GfSE ist als OMG-Contributing-Member berechtigt, als Submitter für die SysML V2 aufzutreten. In dieser Funktion beabsichtigt die GfSE ein Submission-Team für die SysML V2 zu unterstützen. Parallel hat sich in den letzten Monaten eine neue Arbeitsgruppe mit dem Thema ‚Viewpoints‘ gegründet. Im Model-Based Systems Engineering (MBSE) geht es unter anderem um das Gewinnen konsistenter Sichten (Views) für verschiedene Stakeholder. Für den Teilbereich der System- und Softwarearchitekturen werden Views in der Norm ISO 42010:2011 behandelt. Wir gehen hier davon aus, dass diese Norm auf Fragen des gesamten MBSE verallgemeinert werden kann. Damit ist sie eine gute Grundlage nicht nur für System- und Softwarearchitektur, sondern auch für Analysen, Konfigurationsmanagement, Safety, Security und Verifikation. Die Begrifflichkeiten der Norm müssen dafür geschärft werden. jke

www.gfse.de

Garry Roedler, President-Elect von INCOSE, stellte im Rahmen des EMEA-Workshops in Mannheim vor, wie sich mittels Systems Engineering die Zukunft gestalten lässt
Bild: Garry Roedler/INCOSE

INFO

Zu dieser Rubrik

Die Gesellschaft für Systems Engineering (GfSE) e.V. als deutsches Chapter des International Council on Systems Engineering (INCOSE) ist seit 1997 die größte deutschsprachige Interessensvertretung rund um das Thema Systems Engineering. In der Rubrik ‚Aus der GfSE‘ berichten wir regelmäßig über aktuelle Aktivitäten und Initiativen. Mitglieder der GfSE erhalten die KEM Systems Engineering (ehemals develop3 systems engineering) digital im Rahmen ihrer Mitgliedschaft über den Newsletter der GfSE. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, ein Printabonnement zum ermäßigten Mitgliederpreis zu beziehen. Interessenten wenden sich dazu bitte mit dem Stichwort ‚
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