Schnelle Montage und Logistik

Die Autoren: Hans-Robert Koch, Leiter Fachpresse, Rittal, Herborn, und Peter Kemptner, Freier Fachjournalist, Salzburg, Österreich

In der Industrie steigt der Bedarf nach standardisierten und effizienten Lösungen, denn die Anwendungen werden immer komplexer – auch im Schaltschrankbau. Dabei geht es um eine hohe Flexibilität, vereinfachte Montage und ein gut sortiertes Baukastensystem. Nur dann können Handling- und Engineering-Kosten nachhaltig gesenkt werden. Diese Anforderungen sind eng verknüpft mit einem intelligenten Zusammenspiel von Schaltschrank und Zubehör. Dazu gehört auch der Sockel, die Basis eines Schaltschranks. Rittal hat dazu unter dem Namen Flex Block ein Sockelsystem für sein umfassendes Schrankportoflio entwickelt. Einsetzbar ist dieses bei TS-8-Anreihsystemen, SE-8-Einzelschränken sowie bei IT-Racks der Serie TS IT, aber auch bei anderen Produkten von Rittal. Die Vorteile für den Anwender sind schnelle Montage sowie reduzierte Lagerhaltung aufgrund identischer Bauteile.

Erfolgreich zum Einsatz kommt das Sockelsystem beim Steuerungs- und Anlagenbauer Frühauf aus St. Pölten, Österreich. Im Projektgeschäft stattet das Unternehmen vornehmlich Umwelttechnik-Anlagen und Kleinkraftwerke aus. Über Partnerschaften mit Anlagenbau-Firmen, aber auch direkt, werden diese Anlagen an Standorten in der ganzen Welt installiert. Jüngstes Beispiel ist eine Trinkwasser-Aufbereitungsanlage auf den Kapverdischen Inseln. „Bereits seit unseren Anfängen schätzen wir die Gehäuse und Schaltschränke aus dem Hause Rittal, vor allem die TS-8-Serie als innovative Fortsetzung des klassischen Schaltschranks“, sagt Josef Frühauf, Inhaber des Unternehmens. „Wichtig sind für uns neben der hohen Qualität und der Flexibilität bei der Montage von Einbauten vor allem die Vereinfachung der Montageaufgaben durch das reichhaltige Zubehörangebot und dessen globaler Verfügbarkeit.“

Ein weiterer Baustein für praxisgerechte Lösungen ist für Frühauf das Flex-Block-System. Dieses besteht aus vier Eckmodulen aus glasfaserverstärktem Kunststoff, Stahlblechblenden sowie aus Kunststoffeckabdeckungen. Die vier Eckstücke lassen sich einfach und schnell unter den Schaltschrank montieren. Das größte Potenzial sieht Frühauf in der Beschleunigung der Sockelmontage auf durchschnittlich eine halbe Minute. Dabei beschränkt sich der Werkzeugeinsatz auf den Imbussschlüssel für das Anschrauben der Eckmodule. Die Module sind dabei durch ein Montagehilfclip gegen Verdrehen geschützt. Alle anderen Montageaktivitäten vom Aufklipsen der vorderen und seitlichen Blenden über das Anreihen mehrerer Sockel mittels Clip-Befestigung bis zum Anbringen der Montageschienen zur Kabelführung erfolgen werkzeuglos von Hand. „So geht nicht nur in der Werkstatt keine Zeit verloren, besonders auf der Baustelle geht nie wieder eine halbe Stunde verloren“, beschreibt Frühauf einen wesentlichen Nutzen.

Vorteilhaft sind auch die vereinfachte Lagerhaltung und ein verringerter Ausstattungsbedarf für die Montage dank einheitlicher Abmessungen der Teile. Denn mit genau einem Eckmodul und einer Blende für alle Seiten lassen sich alle möglichen Konfigurationen abbilden. Dabei gestaltet sich die Kabelzufuhr in den Schrank sauber und übersichtlich, denn auf jeder Seite kann einfach und ohne Stabilitätsverlust auf die Blende verzichtet werden. Das vereinfacht auch die Kabelführung zwischen angereihten Schränken. Werden zudem Montageschienen als Systemzubehör verwendet, lassen sich ohne mechanische Bearbeitung Kabelabfangschienen montieren und die Kabelführung übersichtlich gestalten.

„Genial ist das neue Sockelprogramm wegen seiner Eigenschaft, den Transport zu vereinfachen“, erklärt Frühauf. Durch Weglassen der Blenden kann ein Hubwagen oder Stapler von allen Seiten unter den Schrank fahren. Dieser lässt sich dadurch leicht transportieren und die getrennt mitgeführten und erst vor Ort aufgeklipsten Blenden bleiben unbeschädigt. In einem geringen Ausmaß verringert der Entfall von Transportpaletten das Transportvolumen und damit die Beförderungskosten. Vor allem aber entfällt der angesichts weltweit verteilter Installationsorte meist ohnedies untaugliche Versuch, durch Verwendung von Mietpaletten unnötigen Müll zu vermeiden. „Das Sockel-System Flex-Block“, resümiert Frühauf, „ist ein kleiner, aber bemerkenswerter Mosaikstein in der riesigen Zubehörpalette von Rittal, der uns hilft, unserem Ziel der Effizienz mit Nachhaltigkeit ein weiteres Stück näher zu kommen.“ I

Rittal GmbH & Co. KG Torben Fibich, Produktmanagement Modular Enclosures Tel.: 02772 505-1885 fibich.t@rittal.de www.rittal.de

Detaillierte Informationen zum Sockel-System Flex-Block