Auch im Bereich IT für Unternehmen sorgt die Digitalisierung für eine stetige Weiterentwicklung der Anforderungen sowie der entsprechenden Rechenzentren. Rittal bietet dafür zusammen mit seinen Partnern schlüsselfertige und skalierbare IT-Umgebungen mit kundenindividuellen Services aus einer Hand an. Doch in welche Richtung geht die Entwicklung?
Martin Kipping, Director International IT-Projects, Rittal
Für den Mittelstand sind Investitionen in IT-Systeme im Rahmen der digitalen Transformation besonders wichtig. Allerdings fehlen genau in diesen Unternehmen häufig die nötigen IT-Experten sowie das entsprechende Kapital zum Aufbau solcher Systeme. Der Mittelstand wird praktisch gezwungen, immer mehr IT-Leistung aus der Cloud zu beziehen. Die Verantwortlichen bei Rittal sehendeshalb drei große Trends für 2017, die IT-Verantwortliche kennen sollten.
IoT und Industrie 4.0
Im Rahmen der digitalen Transformation geht der Trend deutlich hin zu branchenspezifischen Clouds zur Unterstützung von Industrie-4.0-Umgebungen. Schon in diesem Jahr werden zahlreiche neue branchenspezifischen Clouds entstehen, die sogenannten Industry Collaborative Clouds. Marktanalysten von IDC geben an, dass sich die Anzahl der Clouds bis 2018 auf rund 450 Stück verdreifachen wird. Die damit geschaffenen Anwendungsplattformen stehen dann allen Teilnehmern zur Verfügung, die dort ihre Daten austauschen, ihre eigenen Prozesse und Services integrieren oder die Produktentwicklung gemeinsam vorantreiben. Getrieben wird diese Entwicklung von neuen digitalen Geschäftsmodellen und Dienstleistungen, die auf Daten aus vernetzten Sensoren, Maschinen und Endgeräten, also auf dem Internet der Dinge (IoT) basieren. Von der dabei entstehenden Vernetzungen versprechen sich Unternehmen enorme Effizienzsteigerungen.
Edge Computing und modulare Rechenzentren
Anbieter IT-technischer Unterstützung werden in 2017 verstärkt modulare und vorkonfigurierte IT-Lösungen einsetzen, die sich schnell und unkompliziert aufstellen und in Betrieb nehmen lassen. Gleichzeitig müssen die Systeme das zukünftige Wachstum des Unternehmens unterstützen. Deshalb sollten sie auf offenen Technologien basieren und skalierbar sein. Dieser Trend beruht darauf, dass die benötigten Latenzzeiten des Internets der Dinge sowie rechenintensiver Analytics-Anwendungen häufig extrem kurz sind. Bei den riesigen und kontinuierlich anfallenden Datenmengen, die beispielsweise das Internet der Dinge erzeugt, ist es in den meisten Fällen erforderlich, dass schon vor Ort eine erste Datenanalyse vorgenommen wird. Und nur mit einem dezentralen Ausbau der IT-Landschaft lässt sich eine IT-technische Unterstützung von verteilten Entwicklungs- und Produktionsstandorten erreichen.
Außerdem erfüllen modulare und vorkonfigurierte Komplettsysteme die Bedingungen für das Edge-Computing, also die Verarbeitung von Daten nahe am Ursprungsort. Dabei werden an den „Rändern“ des Unternehmensnetzwerkes zusätzliche IT-Kapazitäten geschaffen. Die Analysten von IDC prognostizieren, dass solche Systeme bis 2019 etwa 43 % der durch das IoT erzeugten Daten verarbeiten.
Cloud und Datacenter als Serviceleistung
Ob nun einzelne Software-Anwendungen oder komplette Plattformen bezogen werden – der Trend geht hin zu einem Datacenter-as-a-Service-Modell, bei dem Unternehmen ganz unterschiedliche Services aus der Cloud beziehen und damit gezielt die bestehende IT-Landschaft ergänzen. Hier bieten sich auf die Nutzung von Rechenleistung optimierte Modelle an. Eine Untersuchung von IDC zeigt, dass kleine und mittelständische Betriebe bis 2019 für weltweit bis zu 40 % der Public-Cloud-Ausgaben verantwortlich sein könnten. Ein Schwerpunkt, dessen Bedeutung dabei noch weiter steigt, ist, dass die IT-Infrastrukturen ausfallsicher sein müssen.
Ansonsten sind die Kosten für Energie und Personal in Deutschland vergleichsweise hoch, und es herrscht ein spürbarer Fachkräftemangel an IT-Experten. Dennoch können Unternehmen von Standortvorteilen wie der Rechtssicherheit, dem Datenschutz, einer leistungsfähigen Internet-Anbindung sowie der zuverlässigen Energieversorgung profitieren. Insgesamt ist die Branche auf Wachstum eingestellt. ik
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