Startseite » Allgemein »

Optimal genutzte Lebensdauer

Retrofit von älteren Windenergieanlagen
Optimal genutzte Lebensdauer

Windenergieanlagen werden für eine Lebensdauer von 20 Jahren gebaut. Während dieser Zeitspanne entwickeln sich die installierten Technologien aber stetig weiter. Deshalb erarbeitet Phoenix Contact mit Service-Anbietern Modernisierungskonzepte, damit über die gesamte Lebensdauer der bestmöglichen Ertrag erzielt wird.

Der Autor: Carsten Schröder, Industry Management Wind bei Phoenix Contact, Bad Pyrmont

In den vergangenen Jahren hat sich bereits abgezeichnet, dass die Hersteller zunehmend auf Plattform-Strategien wechseln, um das Grundkonzept ihrer Windenergieanlagen (WEA) möglichst lange nutzen zu können. Allerdings gibt es eine Vielzahl von Altanlagen, die noch nicht auf diese Weise konzipiert sind. Technologische Weiterentwicklungen lassen sich also nicht einfach in sie integrieren, obwohl die Altanlagen erheblich davon profitieren würden. Zwecks Leistungssteigerung sind beispielsweise die Rotorblätter immer länger, die Türme höher und die Generatoren größer geworden. Leider kann der Betreiber nicht einfach die Blätter in seiner Altanlage austauschen oder den Turm aufstocken. Selbst wenn dies möglich wäre, stände der finanzielle Aufwand in keinem Verhältnis zum sich aus der Modernisierung ergebenden Mehrertrag. Es stellt sich somit die Frage, wie sich neue Technologien, Komponenten und Systeme auf ältere Anlagen übertragen lassen.
Reine Wartungsleistung reicht nicht mehr aus
Aufgrund der ständig größer dimensionierten Turbinen wachsen die Anforderungen an die anderen Systeme – wie Steuerung, Pitch oder Bremsen – ebenfalls. Insbesondere das zusätzliche Know-how aus diesen Bereichen kann zur Erarbeitung von Retrofit-Lösungen verwendet werden. Dabei geht es in erster Linie nicht um die direkte Steigerung der Energie-Produktion durch eine höhere Leistung. Die Stromerzeugung lässt sich außerdem durch die Vermeidung von Anlagenausfällen sowie die Optimierung ihrer Wartungszeiten verbessern. Viele WEA-Hersteller wissen um die Probleme der Altanlagen und sehen das Potential eines Retrofits. Doch weil in den letzten Jahren sowohl die Kosten als auch der Zeitdruck gewachsen sind, können sich ihre Entwicklungsabteilungen nicht mehr um die Überführung des technischen Fortschritts in die älteren Anlagenklassen kümmern.
Genau dieses Problem haben die Service-Unternehmen in den vergangenen Jahren erkannt und sich zunehmend vom reinen Wartungs-Dienstleister zum Komplettanbieter gewandelt, der den Betreiber während der gesamten Lebensdauer der WEA begleitet und die Anlage bei Bedarf auch optimiert. Vor diesem Hintergrund müssen sich die Service-Anbieter nun mit wesentlich komplexeren Themen befassen. Reichte es in der Vergangenheit aus, die Windenergieanlagen nach dem Handbuch des Herstellers zu warten und im Fehlerfall zu reparieren, werden jetzt eigene Ingenieure benötigt. Diese müssen sich mit den Schwächen der Turbinen auseinandersetzen, um Modernisierungskonzepte zu erarbeiten, die dem Betreiber einen echten Mehrwert bringen.
Vorausschauende Instandhaltung immer wichtiger
Gleichzeitig haben die OEMs entdeckt, dass das Service-Angebot ein erhebliches Geschäftspotential bietet, welches nicht außer Acht gelassen werden sollte. Denn sie spüren den Druck des Marktes ebenfalls immer stärker. War es bis vor einigen Jahren für die Betreiber selbstverständlich, ihre WEA vom Hersteller direkt warten zu lassen und allenfalls sehr alte Anlagen in den freien Service zu geben, finden sich heute mehrere großen Service-Anbieter am Markt. Sie decken bis zum Vollwartungsvertrag das komplette Leistungsspektrum ab. Der Einsatz derartiger Unternehmen beschränkt sich auch nicht länger nur auf Deutschland: Anbieter wie Deutsche Windtechnik oder Availon sind inzwischen international aktiv und stehen den OEMs in vielen Bereichen in nichts nach.
In der Vergangenheit wurde das Service-Geschäft oft lediglich als notwendige Portfolio-Ergänzung gesehen, die meist ein Schattendasein neben dem Verkauf von Neuanlagen fristete. Nur wenige WEA-Hersteller erkannten das Potential der Anlagenwartung frühzeitig und stellten sich entsprechend auf. Mittlerweile hat sich jedoch gezeigt, dass ein guter und schneller Service das beste Marketing ist. Stand hier in den letzten zehn Jahren die Wartung und Fehlerbehebung im Mittelpunkt, spielt nun selbst bei den OEMs die vorausschauende Instandhaltung eine immer wichtigere Rolle. Darüber hinaus motiviert der enger werdende Markt auch die Service-Anbieter zur Ausweitung ihres Portfolios. Beide Parteien versuchen die großen Anlagenbetreiber für sich zu gewinnen, indem sie einen Nutzen zur Verfügung stellen, der über die reine Wartung hinausgeht. Dazu zählt in erster Linie die Minimierung von Stillstandszeiten. Die Windenergieanlage wird somit bestenfalls zur Regelwartung angehalten. Mit ihrem zunehmenden Alter steigt aber erfahrungsgemäß die Fehlerhäufigkeit und damit die Ausfallzeiten.
Zusammenarbeit von Praktikern und Entwicklern
Seit zehn Jahren hat es in Deutschland kein hundertprozentiges Windjahr mehr gegeben. Folglich konnten zahlreiche WEA-Betreiber keine nennenswerten Rücklagen zum Kauf neuer Anlagen bilden. Was können die WEA-Hersteller und freien Service-Anbieter also tun, um die Rentabilität von Altanlagen bis zu deren Lebensende zu steigern? Alle großen Service-Unternehmen beschäftigen inzwischen Ingenieure, die Retrofit-Lösungen zur Optimierung der Altanlagen entwickeln. Sie profitieren dabei von der Nähe zu den im Feld tätigen Technikern, sodass Probleme schnell erkannt und lokalisiert werden können. Als Herausforderung erweist sich jedoch sowohl die meist dünne Personaldecke als auch die Komplexität der Windenergieanlagen, die sich von der Mechanik über die Aerodynamik bis zur Elektronik und Steuerungstechnik erstreckt. Deshalb können viele gute Ideen nicht in die Praxis umgesetzt werden.
Durch die enge Kooperation mit namhaften WEA-Herstellern hat der Blomberger Automatisierungsspezialist Phoenix Contact in diesem Bereich ein umfangreiches Wissen aufgebaut. Das Know-how wird unter anderem dazu eingesetzt, um die in der Windindustrie aktiven Service-Anbieter bei der Entwicklung von Retrofit-Lösungen zu unterstützen. Das Leistungsspektrum umfasst nicht nur reine Entwicklungsstunden, sondern auch eigene Lösung zur Optimierung bestehender Windenergieanlagen. Die Zusammenarbeit beider Parteien schafft somit Synergien. So haben die Servicekräfte vor Ort die meiste Erfahrung im täglichen Umgang mit den WEA. Sie beseitigen die auftretenden Fehler und identifizieren auf diese Weise die Schwachstellen der Anlagen, die Phoenix Contact zukunftsgerichtet beheben kann.
Industry-Team realisiert Lösungen im Offshore-Bereich
Sämtliche Mitarbeiter des Industry Management Wind sind mit den relevanten Berechtigungsscheinen ausgestattet, sodass sie in der Anlage beispielsweise bei der Installation von Prototypen zur Hand gehen können. Das gilt auch für die Arbeit auf Offshore-Anlagen. Ende 2014 hat ein Mitarbeiter des Teams einen Anwender beim Einbau einer von Phoenix Contact entwickelten Lösung auf einer im Meer befindlichen WEA unterstützt. I
Halle 27, Stand L34

Info & Kontakt

Phoenix Contact Deutschland GmbH
Tel.: 05235 3120-00
Ausführliche Informationen zum Windbereich von Phoenix Contact
Systems Engineering im Fokus

Ingenieure bei der Teambesprechung

Mechanik, Elektrik und Software im Griff

Video-Tipp

Unterwegs zum Thema Metaverse auf der Hannover Messe...

Aktuelle Ausgabe
Titelbild KEM Konstruktion | Automation 3
Ausgabe
3.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts
Webinare

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper
Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de