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Maßanzug für schwere Jungs

3D-CAD bei EMPL: Sonderaufbauten, Anhänger und Sattelauflieger
Maßanzug für schwere Jungs

Der Bereich Konstruktion und Entwicklung des erfolgreichen Fahrzeugbauers EMPL im österreichischen Kaltenbach realisiert Aufbauten für Fahrzeuge mit Hilfe von Autodesk Inventor. Die Entwurfskonstruktion ist mit den modernen Systemen einfacher und die Entwicklungszyklen sind deutlich kürzer geworden.

In der idyllischen Landschaft des Zillertals ist über mehrere Generationen ein mittelständisches Unternehmen des Fahrzeugbaus entstanden. Aus einer traditionellen Schmiede entwickelte sich die EMPL Fahrzeugwerk Ges.m.b.H in Kaltenbach und produziert heute für Kunden in aller Welt. Das Familienunternehmen baut Fahrzeuge und Fahrzeugaufbauten für unterschiedlichste Aufgabenstellungen. Dazu gehören Feuerwehr-Fahrzeuge, Aufbauten und Zubehör für die Brandbekämpfung, Kipper-, Mulden- und Pritschen-Fahrzeuge und die sogenannten Logistik-Produkte: Das sind Sonderaufbauten und Fahrzeuge für die Kommunikation von Militär und Polizei.

Rund 170 Mitarbeiter sind im Zillertaler Werk beschäftigt. Ein Zweigwerk mit etwa 20 Mitarbeitern in Hall/Tirol dient als Service-Stützpunkt. Seit 1992 engagiert sich EMPL verstärkt in Deutschland. Das deutsche Werk in Elster (Sachsen-Anhalt) wurde inzwischen auf 85 Mitarbeiter ausgebaut und betreut vorrangig den deutschen Markt.
Moderne, automatisierte Produktionsanlagen erlauben EMPL eine effiziente Fertigung unterschiedlichster Losgrößen von der Einzelfertigung, über Kleinserien bis hin zu Großserien mit Stückzahlen über 1000. Eine hohe Fertigungstiefe bedeutet eine geringe Abhängigkeit von Lieferanten und eine große Flexibilität, die das Unternehmen als seinen Wettbewerbsvorteil ansieht. Mit Investitionen in modernste Technologien für die Entwicklung und Fertigung und eine ständige Optimierung der Betriebsorganisation sucht der Fahrzeugbauer diesen Vorsprung zu wahren.
Benchmark spricht für Inventor
Seit Anfang der 90er Jahre arbeitet der Bereich Konstruktion und Entwicklung bei EMPL mit CAD-Systemen. Zunächst wurde das 2D-System Anvil eingeführt. Später kamen Autocad und Autodesk Mechanical Desktop dazu. 1999 nahmen die Zillertaler Konstrukteure Autodesk Inventor, Pro/Engineer und Catia unter die Lupe. Mit Catia und Inventor wurde jeweils ein komplettes Projekt durchgeführt, um umfassende Erfahrungen zu sammeln und eine fundierte Auswahl zu treffen. „Die endgültige Abstimmung wurde am runden Tisch mit allen Beteiligten aus der Konstruktion und der Geschäftsleitung getroffen”, berichtet Wolfgang Liedtke, der als Konstrukteur maßgeblich an der Evalua-tion beteiligt war. „Wir haben technische und wirtschaftliche Aspekte mit der Geschäftsleitung sorgfältig diskutiert. Kostengründe, die einfachere Erlernbarkeit und das bessere Blechmodul haben den Ausschlag für Inventor gegeben.”
Hilfreiche Blechmodule
Der Umstieg auf Autodesk Inventor erfolgte umgehend, unterstützt vom Autodesk-Partner Westcam in Mils, Österreich.. Nach einer dreitägigen Schulung wurden die nachfolgend anstehenden Projekte vollständig mit Inventor durchgeführt. Anfängliche Probleme wurden mit Hilfe der Hotline, durch Erfahrungsaustausch mit den Kollegen oder in Internet-Foren gelöst. Die EMPL-Konstrukteure sind sehr zufrieden. „Die Kernaufgaben der Konstruktion, die Definition einer Funktion, Änderungen und Anpassungen, sind in 3D wesentlich angenehmer und leichter zu realisieren”, erklärt Wolfgang Liedtke, „um Schnitte und Risse brauchen wir uns nicht zu kümmern. Sie ergeben sich fast automatisch. Die Zeichnungsableitung ist schnell gemacht.” Er lobt besonders die Blechkonstruktion mit Inventor, die einen großen Produktivitätsfortschritt gebracht hat. Blechteile und Abwicklungen mit Bohrungen sind schneller und genauer als früher zu definieren. „Wir haben keine exakten Messungen durchgeführt, aber wir schätzen, dass wir durch die 3D-Konstruktion etwa 30 % Beschleunigung im Entwicklungszyklus vom ersten Konzept bis zur Freigabe erreicht haben”, meint Liedtke. In der Fertigung kommen neuerdings Schweißroboter zum Einsatz. „Wir programmieren die Roboter heute anhand der 3D-Modelle aus Inventor. Diese Offline-Programmierung stellt eine große Zeitersparnis in der Fertigungsvorbereitung dar”, ergänzt Josef Empl, Geschäftsführer und Leiter der Produktion. Inzwischen sind acht Arbeitsplätze in Kaltenbach und zwei in der deutschen Niederlassung mit der Autodesk Inventor Series Software ausgestattet. Leistungsfähige Workstations wurde angeschafft, um auch große Baugruppen problemlos bewältigen zu können. Im Laufe der nächsten zwei Jahre soll die gesamte Konstruktion auf Inventor umgestellt werden.
2D-Darstellung unverzichtbar
Die 2D-Systeme werden noch für Altkonstruktionen und reine 2D-Aufgaben gebraucht. Beispielsweise ist das zweidimensionale Brennschneiden bei EMPL das vorherrschende Fertigungsverfahren. Die Geometrien werden via Autocad an die CAM-Lösung für die Brennschneidemaschinen weitergeleitet. Die Autodesk Inventor Series Lizenzen erweisen sich hier als Vorteil, da sie neben der Inventor- auch die Autocad-Software umfassen.
Außerdem stellen die Zulieferer oft nur 2D-Geometrien zur Verfügung, selbst die großen LKW-Hersteller können meist nur 2D-orientierte Risse ihrer Fahrzeuge bieten. DXF und Step haben sich als Austauschformate mit den Partnern bewährt.
Für die Berechnung und Auslegung von Bauteilen nutzen die Fahrzeugbauer das FEM-Programm Designspace von Ansys, das besonders gut mit Inventor harmoniert. Liedtke und zwei Kollegen sind damit vertraut. Bei Neukonstruktionen und kritischen Bauteilen sind Berechnungen erforderlich.
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