Bei der Lapp Gruppe stehen die Zeichen weiter auf Wachstum. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/2016 (1. Oktober bis 30. September) konnte der Stuttgarter Kabelhersteller seine Leistungsfähigkeit deutlich steigern.
Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 3,9 % auf 42,9 Mio. Euro. Die Zahl der Vollzeitstellen stieg um 140 auf 3 440, insgesamt arbeiten 3 530 Mitarbeiter bei Lapp. Wäre der Kupferpreis nicht im Jahresverlauf weiter deutlich gesunken, und wären auch die Währungskurse stabil geblieben, dann hätte das Unternehmen sogar ein Umsatzwachstum von knapp acht Prozent verzeichnen können.
Wachstumschancen sieht das Unternehmen auch im Bahngeschäft. Überall auf der Welt wird kräftig in den Ausbau des Schienenverkehrs investiert. Experten gehen von einem jährlichen Marktvolumen von 162 Milliarden Euro aus. Das ist auch für den Stuttgarter Verkabelungsspezialisten interessant: „Der Schienenverkehr ist ein riesiger Wachstumsmarkt. Da wollen wir dabei sein“, sagt Georg Stawowy, Vorstand für Innovation und Technik bei der Lapp Gruppe. Dabei konzentriert sich Lapp auf den Bereich der Schienenfahrzeuge, also Lokomotiven, Triebwagen, Güterwagen, oder Personenwagen.
„Bei allen Komponenten von Schienenfahrzeugen haben Sicherheit und Zuverlässigkeit oberste Priorität – das gilt natürlich auch für die Verkabelung. Und der Bedarf an Verbindungslösungen ist groß: Bremssysteme, Führertische, Antriebsumrichter, Kupplungen und Zugsteuerungen müssen verkabelt werden, ebenso wie Schaltschränke, Antriebe oder Lüfter. Das Marktpotential für Verbindungslösungen im Bereich Schienenfahrzeuge liegt bei 500 Millionen Euro pro Jahr“, ergänzt Stawowy.
Erfolgreich ist Lapp mit seinen Bahnkabeln bereits in Südkorea. So hat Lapp für den Eisenbahnhersteller Hyundai-Rotem, den achtgrößten Hersteller von Neufahrzeugen im Bahnbereich, für einen Hochgeschwindigkeitszug rund 100 Kilometer Ölflex Train Kabel geliefert. Der Korea Train eXpress (KTX) verbindet den Bahnhof Suseo östlich der Hauptstadt Seoul mit Mokpo im Südwesten und Pusan im Südosten. Mit der neuen Strecke wird auch eine Anbindung mit PyeongChang geschaffen, wo 2018 die Olympischen Winterspiele stattfinden werden. bt
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