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Kombination von Grafik- und Objektorientierung überwindet Technologie- und Ländergrenzen

Einer für alle
Kombination von Grafik- und Objektorientierung überwindet Technologie- und Ländergrenzen

General Motors (GM) geht im Engineering neue Wege. Mit der Entscheidung für Eplan Electric P8 bringt der Konzern die unterschiedlichen CAE-Tools in Europa, Asien und USA auf weltweit einheitliche Standards. Das neue CAE-System ersetzt die Vorgängersysteme Eplan 5 und Eplan 21. Den Ausschlag gaben die weltweite Normunterstützung, das durchgängige Collaborative-Engineering und die zugleich objekt- und zeichnungsorientierte Arbeitsweise des neuen P8.

Im globalen Engineering haben Großunternehmen bei der Vereinheitlichung der elektrotechnischen Dokumentation einige Klippen zu umschiffen. Denn für europäische Länder gelten ganz andere Normen als beispielsweise in den USA oder Asien. Entsprechend müssen globale Projekte häufig auf neue Sprachen, Ausgabeformate und Normen aktualisiert werden – eine zeitraubende Aufgabe für die Konstrukteure. Hinzu kommt: Im europäischen Automotive-Sektor wurde bisher das grafikorientierte CAE-Tool Eplan 5 zumeist als Standard vorgeschrieben – in den USA galten andere Gesetze mit Eplan 21.

Seit 2002 nutzte General Motors Eplan 21 als objektorientiertes System. Die Tochterfirmen Opel, Saab oder Vauxhall und deren Zulieferer hingegen setzten bereits seit den 90er Jahren Eplan 5 ein. Mit der Entwicklung von Electric P8 hat das Unternehmen Eplan jetzt erstmals beide Technologien, also Grafik- und Objektorientierung, in einem System vereint. So können Projekte und Altdaten sowohl aus Eplan 5 als auch Eplan 21 übernommen werden. Damit ist erst der Schritt zur Vereinheitlichung beider Engineering-Philosophien möglich geworden – Electric P8 unterstützt beide Arbeitsweisen gleichberechtigt.
Grafische Methode für den Projektstart
Ein objektorientierter Ansatz ist dann sinnvoll, wenn sich Änderungen auf sämtliche Darstellungen eines Bauteils auswirken sollen. Die grafische Arbeitsweise hingegen gilt für einen Projektstart als sinnvoll. „Man muss nun nicht mehr zwischen beiden Ansätzen abwägen“, betont Produktmanager Thomas Michels. Das Programm führt dem Konstrukteur intuitiv die Hand, auch das jeweils optimale Bedienkonzept anzuwenden. Wer grafikorientiert anfängt, kann zu einem späteren Zeitpunkt einfach und problemlos wechseln. Thomas Michels: „Steckt in der Konstruktion schon Know-how, wird das einfach übernommen. Ein zweiteiliges Datenmodell trägt dazu bei, dass die Umsetzung gelingt.“ Als Basis dient eine feingranulare Speicherung der Einzelelemente, die lose an die Objekte gebunden sind. Auf dieser Basis lassen sich auf der einen Seite Funktionen an den grafischen Darstellungen der Bauelemente ausführen, die nicht zwangsweise die gesamten Geräte verändern und so Flexibilität im Workflow bieten. Auf der anderen Seite gibt es wie bei jedem objektorientierten System auch gerätespezifische Klassen und Methoden, die das objektorientierte Arbeiten realisieren. Damit stärken sich die Vorteile beider Systeme gegenseitig. Dabei wird die Vorgehensweise des Users nicht von der Datentechnik vorgeschrieben, das Programm passt sich dem Anwender an und nicht umgekehrt. Für General Motors war dies die Gelegenheit, sein Engineering über Ländergrenzen hinweg zu vereinheitlichen. Durch die Standardisierung der gesamten Dokumentation wird der Konstruktionsprozess nicht nur entscheidend beschleunigt – auch die Qualität steigt entsprechend.
Engineeringwelt wächst zusammen
„Going Common and Global“ – das erklärte Ziel von General Motors wird seit 2004 konsequent umgesetzt. Eine globale Fahrzeug-Plattform wurde entwickelt – Epsilon II – die am 1. Juli 2006 mit dem Design der Produktionsanlagen ins Rennen ging. Vorab wurden Musterprojekte, Automatisierungsroutinen, Vorlagen und die GCCL (Global Common Component List) in und für Eplan Electric P8 erstellt. Auf dieser Plattform werden Länder wie die USA, Deutschland, Korea, Indien, China, Mexico, Schweden und voraussichtlich Australien gemeinsam ihr Engineering planen. Alle Beteiligten können am gleichen Projekt arbeiten – in der jeweiligen Landessprache und mit automatischer Konvertierung in die landestypische Symboldarstellung.
Wer glaubt, Elektro-Engineering sei genormt, liegt richtig – der Knackpunkt ist jedoch, dass sich diese Normen in den verschiedenen Ländern unterscheiden. Um das Engineering global aufzusetzen, müssen pro Land die jeweils gültigen Normen abgebildet werden. Bei weltweiter Produk-tion keine leichte Aufgabe.
Die Offenheit von P8 unterstützt sämtliche internationale Normen wie IEC 61346, JIC, NFPA oder die russische Gost. Außerdem überführt eine automatische Normenkonvertierung erstellte Projekte in die jeweils benötigte Landesnorm. Dabei werden die Normvorlagen, Auswertungsformulare und das Mapping der unterschiedlichen Symbolbibliotheken bestimmt. Das System überträgt selbst Alt-Projekte automatisch in die ausgewählte Norm. Ein Klick, und via E-mail und PDF-Export sind Projekte blitzschnell versandt – für weltweiten Datenaustausch über Ländergrenzen hinweg.
General Motors war als Betatester bereits seit 2005 in die Entwicklung von Eplan Electric P8 involviert. Dadurch sind viele GM-Anforderungen direkt in die Software-Entwicklung eingeflossen. Daniel King, Principal Engineer, CCRW GM Manufacturing Engineering in Detroit, zur neuen CAE-Dimension: „Endlich können wir die unterschiedlichen Engineering-Tools zusammen bringen und das weltweit.“
Anwenderzahl ist nicht begrenzt
Globales Arbeiten am Projekt – dafür steht auch das Collaborative Engineering mit Eplan Elec-tric P8. Beliebig viele Anwender arbeiten gleichzeitig an einem Projekt – netzwerkweit, standortübergreifend und international. Durch verteiltes Arbeiten werden Teilprozesse parallelisiert und zeitliche Engpässe kompensiert. Mit der durchgehenden Unicode-Fähigkeit von Eplan Electric P8 können Schaltpläne in allen Sprachen geliefert werden. Vom chinesischen Stromlaufplan bis zur schwedischen Stückliste wird alles online oder nach Abschluss der Arbeiten übersetzt. Der Anwender projektiert einfach in seiner Muttersprache und das System übersetzt.
Die Offenheit für individuelle Konfigurationen bringt den Anwender schneller ans Ziel. Nicht nur die Oberfläche lässt sich flexibel anpassen – auch verschiedene Aufgaben und Arbeitphasen können konfiguriert und gespeichert werden, um bei Bedarf darauf zurückzugreifen. So können User, die vorher in Eplan 5 oder 21 gearbeitet haben, ihre Arbeitsweise entsprechend auf das Vorgängersystem anpassen. Ganz gleich, ob es sich um die geräteorientierte Projektierung handelt oder die grafische Bearbeitung im Eplan-5-Stil. Das war eines der Kriterien für GM, da beide Vorgängersysteme in den unterschiedlichen Tochterfirmen eingesetzt wurden. Liegt der Schwerpunkt einer Projektierung in der SPS-Bearbeitung, so lassen sich die Ansichten und Bearbeitungsdialoge auf Bus- und SPS-Daten anpassen. Für jeden Bearbeitungsschritt kann auf die relevanten Informationen sofort zugegriffen werden.
Horizontal und vertikal erweitern
Eplan Electric P8 basiert auf einer Plattformtechnologie, die auch horizontale und vertikale Erweiterungen erlaubt. Die modulare Plattform stellt Kernfunktionen bereit, die gleichermaßen im Elektro-CAE als auch im Fluid-Engineering benötigt werden. Auf einer einheitlichen Plattform aufgesetzt, werden alle Systeme aus der gleichen Datenbasis gespeist. Neben einer einheitlichen Datenbank beinhaltet die Plattform Basisfunktionen wie den grafischen Editor, zum Beispiel für Stromlaufpläne oder Fluidpläne, eine einheitliche Rechteverwaltung, den Viewer, Online-Fremdsprachenübersetzung und das Revisionswesen.
Oberfläche sieht überall gleich aus
Das Frameworkkonzept bringt schnelle Ergebnisse – nicht zuletzt durch den einheitlichen Look & Feel in allen Anwendungen. Diese Disziplinen sind ohne zusätzliche Schnittstellen direkt gekoppelt.
Die direkte uneingeschränkte Kopplung von Electric P8 zur Fluidtechnik macht die Verbindung zwischen Hardwarekonstruktion und Fluid-Engineering perfekt. Die gleiche Datenbasis und die Objektorientierung sorgen für Online-Verweise zwischen den unterschiedlichen Dokumentenarten. Änderungen an einer Stelle sind unmittelbar für alle relevanten Funktionen verfügbar, unabhängig von der Disziplin. Die bei GM definierte Pneumatik wird einheitlich von SMC geliefert. Nun galt es, auch die fluidtechnischen Komponenten ins Engineeringkonzept mit einzubeziehen.
Hier gelang ein Brückenschlag: Eplan Fluid gilt ebenfalls weltweit als Liefervorschrift bei GM. Die entsprechenden SMC-Makros wurden erstellt und dem GM Engineering Team zur Verfügung gestellt.
Konsistentes Datenmanagement
Eplan Fluid basiert auf der gleichen Datenbasis wie Eplan Elec-tric P8, da beide Systeme auf einer einheitlichen Plattform aufgesetzt sind. Dies sorgt für ein konsistentes Datenmanagement und effiziente Prozesse.
Eplan hat umfangreiche Trainingsmaßnahmen durchgeführt und ein spezielles Schulungshandbuch erstellt, so dass GM-Mitarbeiter sowie Zulieferer mit der neuen Software und unter einheitlichen GM-Standards profitabel arbeiten können.
Eplan Electric P8 KEM 434
Eplan 5 KEM 435
Eplan 21 KEM 436
Eplan Fluid KEM 437
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