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KEM vor Ort bei Knörzer

Federntechnik
KEM vor Ort bei Knörzer

KEM vor Ort bei Knörzer
Thomas Knörzer, Geschäftsführer Federntechnik Knörzer GmbH
Es gibt über fünfhundert Federnfabriken in Deutschland. Eine davon beschäftigt 28 Mitarbeiter im schwäbischen Pfullingen und Plauen. Die neue Feder der Federntechnik Knörzer GmbH stellt die technischen Daten aller bisher existierenden Federn in den Schatten.

KEM: Wodurch hebt sich die Federntechnik Knörzer von den unzähligen Federnfabriken am Markt ab?

Knörzer: Als Pioniere haben wir bereits kurz nach unserer Gründung 1979 Federn innerhalb weniger Stunden gefertigt und ausgeliefert. Heute ist das in vielen Branchen üblich, dennoch unterscheiden wir uns durch verschiedene Kriterien: Kunden können von uns auch kleine Mengen und Kleinstmengen beziehen, selbst wenn die Stückzahl nur 1 beträgt. Wir beliefern durchgängig die gesamte deutsche Industrie und das Handwerk in Serie bis hin zum Pilotprojekt in der Forschung. Wir bieten zudem einen sehr guten Kundenservice. Nur etwa 50 Prozent unserer Aufträge betreffen das Standardprogramm.
KEM: Das heißt, Speziallösungen stehen für Sie auf der Tagesordnung?
Knörzer: Genau. Kommt der Kunde mit seinem speziellen Problemfall zu uns, diskutieren wir sofort eine mögliche Lösung, deren Angebot er wiederum in kurzer Zeit auf seinem Schreibtisch liegen hat. Wir bieten sozusagen Konstruktion und Produk-tion aus einer Hand.
KEM: Ihre jüngste Entwicklung ist sehr vielversprechend. Welche Beweggründe führten zu der Entwicklung der Zugfeder aus ovalrundem Draht?
Knörzer: Diese Zugfedern waren bislang nur Theorie, da es weder die Drähte zu einem realisierbaren Preis gab, noch die Federwindeautomaten eine wirtschaftliche Herstellung sichern konnten. Auch die DIN gibt keine Auskunft über die Art von Federn. Der neuen Feder voraus ging eine Anwendung, die nur einen sehr geringen Platzbedarf zuließ, 20 Mio Lastzyklen Lebensdauer erforderte und korrosionsbeständig sein musste. Wir probierten zunächst verschiedene vorhandene Lösungen wie Feder in der Feder oder Federn mit rechteckigen und elliptischen Profilen. Doch keine erfüllte die Anforderung, so dass wir schließlich auf den neuen ovalen Querschnitt kamen.
KEM: Welche technischen Daten ermöglicht der ovale Querschnitt?
Knörzer: Durch die parallelen Auflageflächen des ovalen Drahtes erhält man eine extrem kompakte Blocklänge. Darauf lassen sich mehr Windungen unterbringen, das Widerstandsmoment ist sehr hoch ebenso die Elastizität. Die Feder vereint die Vorteile des rechteckigen mit denen des elliptischen Profils. Zum einen kann sie viel Kraft aufnehmen, zum anderen gewährleistet sie einen günstigen Spannungsverlauf. Die ovale Druckfeder baut bei gleichen Kraftkennlinien etwa 30 Prozent kürzer wie die Rundstahlfeder. Die typische Schwachstelle der Federöse ist überwunden. Bei Dauertests konnten die Zugfedern nicht zum Bruch geführt werden. Die Oval-draht-Zugfeder ist mehr als doppelt so hoch belastbar wie eine runde und die Lebensdauer beträgt das 1 000fache.
KEM: Wie hat der Markt auf die Neuentwicklung reagiert?
Knörzer: Der Markt hat ein großes Interesse bekundet, offensichtlich sind die Techniker noch skeptisch. Dabei könnten sie mit der Feder aus ovalrundem Draht viele Anwendungen, die bisher mit Druckfedern ausgestattet waren, durch den Einsatz von Zugfedern vereinfachen. Die sehr hohen Werkzeug- und Stahlkosten verursachen momentan einen doppelt so hohen Preis wie bei herkömmlichen Federn. Doch das wird sich mit steigenden Stückzahlen relativieren.(as) 
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