In den Industriebereichen Analyse und Medizintechnik sowie in der Proportionaltechnik gilt der Ventilhersteller Asco aus Ölbronn-Dürrn als ein weltweiter Vorreiter. Um innovative Technologien in diesen Segmenten konsequent weiter zu fördern, hat der Emerson-Konzern, die Muttergesellschaft von Asco, 1,5 Mio. Euro in ein neues Firmengebäude für das Center of Excellence am deutschen Standort investiert.
Zu den wichtigsten Asco-Produkten im Bereich der Analyse und Medizintechnik zählt die Proportionalventilbaureihe Preciflow. Das eingangsdruckausgleichende Proportionalventil Preciflow IPC dieser Baureihe ermöglicht große Durchflüsse von etwa 190 l/min bei einem Druck von 2,7 bar bei geringer Leistungsaufnahme von maximal 2,5 W und eignet sich aus diesem Grund besonders gut für Beatmungsgeräte/Anästhesie und Massendurchflussregler. Hoher Durchfluss, ein großer Druckbereich und eine geringe Leistungsaufnahme, beispielsweise für den Batteriebetrieb, sind wichtige Aspekte für den Einsatz von Ventilen in diesen Bereichen. Bei den Preciflow-IPC-Magnetventilen erfolgt die reibungsfreie Aufhängung des Magnetankers über eine speziell geformte Flachfeder. Auf diese Weise sinkt die Hysterese auf unter 5 %; Reproduzierbarkeit und Ansprechempfindlichkeit liegen bei unter 1 %.
Die Ventile dieser Baureihe sind als 2/2-Wege-Proportionalventile mit einem Öffnungsquerschnitt von 3 mm mit der Funktion NC (stromlos geschlossen) erhältlich. Sie können in einem Druckbereich von 0 bis 7 bar bei maximalem Eingangsdruck von 10 bar eingesetzt werden.
Entsprechend der Anforderungen für integrierte Systemlösungen offeriert Asco das Preciflow IPC als Cartridge- oder Aufflansch-Variante. Darüber hinaus ist es als Stand-alone-Lösung in G1/8“ verfügbar. Der Hersteller vermarktet das Ventil in 6, 12 sowie 24 VDC. Die Ansteuerung kann wahlweise über ein PWM-Signal oder einen konstanten Strom erfolgen. Der elektrische Anschluss erfolgt über Kabelenden (PTFE) mit einer Länge von 0,23 m.
Magnetventil steuert die komplexen Vorgänge des Beatmungsgerätes optimal
Das Preciflow IPC ist nach Angaben des französischen Medizintechnikherstellers Eove elementares Bauteil des mobilen, nur 1,8 kg leichten Beatmungsgerätes EO-150. Seit 2015 ist das Gerät, das aktuell als leichtestes mobiles Beatmungsgerät innerhalb der Branche gilt, am Markt erhältlich. Mehr als 1000 Geräte vom Typ EO-150 sind zwischenzeitlich in Betrieb. Das Preciflow-IPC-Magnetventil ermöglicht es, die komplexen Vorgänge eines Beatmungsgerätes optimal zu steuern. Das stufenlos zu öffnende Ventil von Asco steuert den Ausatmungsvorgang mit besonders hoher Präzision und Wiederholgenauigkeit.
Das Proportionalventil Preciflow IPC überzeugte den Medizintechnikhersteller nicht nur aufgrund der Regelungsgenauigkeit und Zuverlässigkeit: Auch der geringe Energieverbrauch war für den Einsatz im tragbaren Beatmungsgerät EO-150, das speziell für Patienten konzipiert wurde, die rund um die Uhr ein solches Gerät verwenden müssen, ein entscheidendes Kriterium. Denn Miniaturisierung und geringere Leistungsaufnahme werden für mobile Anwendungen immer wichtiger, und kleinere Geräte bilden die Basis für eine optimale Energiebilanz.
Neben moderner Ventiltechnik, konzipiert für die hohen Anforderungen in der Analysen- und Medizintechnik, setzt Asco konsequent auf den Trend Miniaturisierung, mit dem Ziel, passende Lösungen für mobile Systeme mit besonders niedrigem Energieverbrauch zu schaffen. Das Unternehmen fokussiert sich am Center of Excellence in Ölbronn-Dürrn verstärkt auf Industrie-4.0-Trends, wozu das Preciflow-IPC-Proportionalventil ebenso zählt, wie die Entwicklung immer kleinerer Ventile und LowPower-Technologie. Weitere aktuelle Technologietrends, mit denen sich der Hersteller intensiv auseinandersetzt, sind beispielsweise „Lab on a Chip“ oder auch die Trennung von Ventilen in wiederverwertbare Bauteile oder leicht wechselbare Einwegartikel. bec