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Höhentauglicher Packesel

PU-Flachriemen in Hubsystemen hebt Karosserieteile in Automobilwerken
Höhentauglicher Packesel

Zuverlässig, leise und wartungsfrei transportieren die Hubsysteme dieser Anwendung in Automobilwerken Karosserieteile vom Presswerk in die Produktion – mit drei Metern pro Sekunde bis auf 40 Meter Höhe. Angetrieben wird der Heber von einem PU-Flachriemen, der langlebig und wartungsfrei ist.

Langlebig und wartungsfrei – darauf kam es bei der Konstruktion des Hubsystems der Firma Winkel an. Erreicht wurde das durch Vollverzinkung der Zugträger, die in Hochleistungs-Polyurethan eingebettet sind sowie durch Stand-by-Antriebe, die beim Ausfall des Hauptantriebs sofort einsatzbereit sind. Zudem muss die Antriebseinheit durch die Verwendung des „Conti Polyflat“ PU-Flachriemens von Contitech nicht mehr – wie früher bei Kettenantrieben – geschmiert werden. Die Hochleistungs PU-Mischung gewährleistet einen leisen, vibrationsfreien Lauf, durch die Kombination mit einer ausbalancierten Zugträgereinlage in Verbindung mit der exakten Positionierung im Riemenquerschnitt. „Die Leistungsmerkmale des Riemens von Contitech entsprechen den Anforderungen ideal“, erklärt Winkel-Geschäftsführer Christian Winkel. Trotz der geforderten Eigenschaften ließ sich das Hubsystem aus Standard-Modulen aus dem Baukasten zusammensetzen. „Ähnliche Heber haben wir auch schon an einen Schweizer Uhrenhersteller geliefert“, erinnert sich Winkel.

Unverzichtbare Helfer
Die Hubsysteme sind in vielen Werken unverzichtbare Helfer: Sie überwinden Höhenunterschiede und gewährleisten so den Materialfluss über mehrere Ebenen. Anders als die mit Ketten oder Seilen angetriebenen Hubsysteme, arbeiten die Heber von Winkel völlig wartungsfrei. „Ketten erreichen auch nicht die hohen Geschwindigkeiten, die mit dem Flachriemen möglich sind“, ergänzt Winkel, „und ein Seilantrieb wäre deutlich aufwändiger.“
Mit dem Conti Polyflat hat Contitech einen idealen Antriebsriemen für diese Anwendung entwickelt. Der längenstabile Riemen besteht aus einem abriebfesten Polyurethan-Werkstoff und Cordzugträgern aus verzinktem Stahl. Er ermöglicht relativ kleine Biegeradien und hohe Biegehäufigkeiten. Die darin befindlichen Stahlcorde sind parallel angeordnet und erhöhen so die Flexibilität im Vergleich zu anderen Antriebselementen. Dank der breiteren Auflagefläche erhöht sich auch die Treibfähigkeit des Riemens. Gerade mal 3 mm dünn und lediglich 3 cm schmal, hält jeder Gurt eine Mindestbruchkraft von 36 kN aus. Das entspricht drei Kleinwagen. Aus der Summe seiner Eigenschaften, ergibt sich die hohe Lebensdauer des Riemens. Die Riemenbreite variiert von 30 bis 120 mm, so dass je nach Belastungsart mehrere Riemen parallel – in diesem Fall zwei – eingebaut werden können.
Einsatz bei BMW in Leipzig
Auch bei der Produktion im BMW-Werk in Leipzig, wo die fünfte Generation der BMW 3er Serie produziert wird, vertrauen die Verantwortlichen dem Know-how der Hannoveraner. Flachriemen sorgen hier dafür, dass die Karossen perfekt positioniert werden. Sie werden in einer Schwerlast-Elektrohängebahn EHB KB 240 der Rosenheimer Förderanlagen (Rofa) GmbH, Kolbermoor, verbaut. In diesen Hängebahnen werden die Fahrzeuge von der Karosseriefertigung über die Hochzeit, also die Verbindung der Karosserie mit dem Antriebsstrang, bis hin zu den Finishing-Lines transportiert.
Das Funktionsprinzip der Anlagen basiert auf der Wickeltechnik: Von einer steifen Metallkonstruktion, die in der Führung an der Hallendecke verfahrbar montiert ist, hängen mehrere Riemen fachwerkartig herab und sind über mehrere Umlenkpunkte unten an Fixpunkten fest mit dem so genannten Gehänge verbunden. Auf dieser Traverse wird das Fahrzeug während der Montage verriegelt und kann so – wie bei einem Flaschenzug – gehoben und gesenkt werden. Durch die intelligente Rofa-Ausführung als Röhnrad ist es außerdem möglich, die Karosse um 6 100° zu schwenken. Unterbodenarbeiten an der Karosse sind somit viel ergonomischer möglich. Auch für Überkopfmontagen ist die eingesetzte Konstruktion zugelassen.
Gurte als Lastträger
„Die Verwendung von Gurten als Lastträger garantiert eine hohe Steifigkeit der kompletten Konstruktion. Bei maximaler Absenkung ist die Auslenkung im unteren Bereich bei Krafteinwirkung kleiner als 15 Millimeter“, erklärt Rofa-Geschäftsführer Günther Buchacher die Vorteile des Einsatzes von Flachriemen. Thomas Winkler, Projektleiter bei Contitech, fügt hinzu: „Die Fachwerkanordnung der Riemen führt in Verbindung mit der aufliegenden Last zu einer dreidimensionalen Aussteifung, so dass das gesamte System sogar ausgefahren an der unteren Traverse gezogen werden kann.“
Die zwei Schwerlast-Hängebahnen bestehen aus über 120 Hub-Dreh-Gelenken und den Gehängen. Insgesamt kommen darin über 14 km des Polyflat-Antriebsriemens in der Spezialausführung F 60 XHP zum Einsatz. Der Präzisionsriemen bietet dank einer extrem geringen Dickentoleranz eine gleichmäßige Belastung und exakte Höhenposition an allen vier Aufhängepunkten. „Früher haben wir auch mit Ketten und Seilen gebaut“, erläutert Buchacher „aber Flachriemen sind einfach die bessere Alternative.“
Davon ist übrigens auch der Aufzughersteller Otis überzeugt: Im höchsten Gebäude der Welt, das zurzeit in Dubaj entsteht, werden Polyflat PU-Riemen die Aufzüge in dem 700-Meter-Bau antreiben.
Halle 25, Stand B22
PU-Flachriemen KEM 477
Contitech KEM 478

Spezialist für Kautschuk & Kunststoff
Die Contitech AG, Hannover, ist im Non-Tire-Rubber-Bereich der größte Spezialist für Kautschuk- und Kunststofftechnologie weltweit. Das Unternehmen entwickelt und produziert Funktionsteile, Komponenten und Systeme für die Automobil- und andere wichtige Industrien. Es beschäftigt mehr als 22 000 Mitarbeiter und erzielte in 2005 einen Umsatz von mehr als 2,8 Mrd. Euro. Contitech ist eine Division der Continental AG. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2005 einen Umsatz von 13,8 Mrd. Euro und beschäftigt derzeit weltweit rund 85 000 Mitarbeiter.
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