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Helmut Pirthauer im Interview

KEM vor Ort Heidolph Elektro GmbH & Co.KG, Kelheim
Helmut Pirthauer im Interview

(hn) Was verbinden Konstrukteure mit dem Namen Heidolph Elektro? Familienunternehmen, Antriebstechnik und Servotechnologie. Hinter Heidolph stehen 70 Jahre Erfahrung in der Antriebstechnik und über 180 Patente im Getriebe- und Motorenbau sowie in der Elektronik- entwicklung. KEM sprach mit dem stellvertretenden Geschäftsführer Helmut Pirthauer über die Zukunftsaufgaben, um die unterschiedlichsten Märkte optimal bedienen zu können.

KEM: Herr Pirthauer, aus der Presse kann entnommen werden, dass die Fa. Heidolph einen deutlichen Wandel im Produktprogramm vornimmt.

Pirthauer: Da immer mehr Kunden bei großen Stückzahlen und einfachen Artikeln aus Preisgründen den Einkauf in asiatischen Ländern bevorzugen, waren wir gezwungen, ein neues Standbein zu etablieren. Durch Marktanalysen und Gespräche mit unseren Kunden haben wir uns entschieden, intensiv in die Servotechnik zu investieren. Hierbei setzen wir ganz bewusst auf eine Standardplattform, die wir jederzeit kundenspezifisch modifizieren können. Somit werden wir uns ganz bewusst von sehr preissensitiven Artikeln verabschieden und gehen im Bereich der Synchron- und Asynchrontechnik in die mittleren Stückzahlen.
KEM: Warum hat sich Heidolph auf den Leistungsbereich bis 4 kW festgelegt?
Pirthauer: Aus der Historie unserer Produktpalette war der Leistungsbereich vor einigen Jahren noch bei 500 Watt begrenzt. Wir fertigten überwiegend Spaltpolmotoren mit dazu passenden Gebläsen und im kleinen Leistungsbereich Kondensator- und Drehstrommotoren. Aufgrund des deutlichen Umsatzrückganges bei den Spaltpolmotoren entschied sich Heidolph, den Bereich der Asynchrontechnik massiv auszubauen. Somit kamen zu den vorhandenen Motorschnitten verschiedene IEC 71 und IEC 80 Garnituren hinzu. Dies bedeutete eine Erweiterung der Abgabeleistung auf 750 Watt. Durch die jüngste Entwicklung im Bereich der Servotechnik „HeiMo- tion-Premium“ wurde der Leistungsbereich auf 4 kW erhöht. Dies wurde mit fünf eigens entwickelten Motorschnitten realisiert. Dieser Entwicklung ging eine eigens für den chinesischen Markt entwickelte Baureihe bis 3 kW voraus. Das alles bedeutet aber nicht, dass die Baureihe damit abgeschlossen ist und wir uns bei den 4 kW beschränken.
KEM: Wie entwickelt sich der Marktanteil bei Heidolph in puncto Servotechnik?
Pirthauer: Derzeit sind wir mehr als zufrieden mit der Umsatzausweitung. Die asiatische Baureihe ist etabliert und ist qualitativ auf einem sehr hohen Niveau. Die Produktion der Europabaureihe „HeiMotion-Premium“ startet Ende dieses Jahres. Da der Umsatz noch relativ gering ist, im Vergleich zu unseren Umsätzen im Bereich der Asynchrontechnik, ist es nicht verwunderlich, wenn wir hier von jährlichen Zuwächsen im höheren zweistelligen Bereich reden.
KEM: Was ist das Besondere an dieser Servobaureihe?
Pirthauer: Durch unsere hohe Eigenfertigungstiefe ist es möglich, sehr flexibel und schnell auf Kundenanforderungen zu reagieren. Durch unseren ausgesprochen hohen Service bedienen wir Kunden kompetent und verantwortungsbewusst selbst in schwierigen Situationen. Das ganze Unternehmen ist entsprechend diesen Aussagen ausgerichtet. Erkennbar ist es daran, dass wir im Vertrieb eine eigene Applikationsabteilung haben, die nur Kundenwünsche und Applikationen entwickelt. Wenn Sie ein derartiges Qualitätsdenken haben, können Sie sich nun vorstellen, wie die Produkte sein müssen, damit sie zu der Firma passen. Wir müssen gar nicht über hohe Leistungsdichte, niedrige Rastmomente, hohe Lebensdauer und ein breites Spektrum an Anbauprodukten reden. Das ist selbstverständlich für uns und war Grundvoraussetzung zu Beginn der Entwicklung.
KEM: Heidolph bietet sowohl integrierte als auch aufgesetzte Regler an. Wo liegen die jewei-ligen Stärken dieser Varianten?
Pirthauer: Zunächst gibt es unterschiedliche Anforderungen seitens der Kunden. In vielen Fällen gibt es Randbedingungen bzw. Einbauverhältnisse, die eine Variante bedingt. Eine integrierte Lösung baut in den meisten Fällen in die Länge. Auch bei unseren Lösungen ist dies der Fall. Hingegen eine aufgesetzte Lösung verändert die Länge des Antriebsmotors nicht, sondern benötigt einen Bauraum parallel zur Antriebsachse. Bei dieser Variante können auch Produkte von anderen Elektronikherstellern an den Motor angebunden werden. Im Schadensfall kann die Elektronik bzw. der Aufbau relativ leicht ausgetauscht werden. Bei unseren hochintegrierten Lösungen handelt es sich um eigens entwickelte Elektronikvarianten, die optimal an die Geometrie des Motors angepasst werden. Insgesamt ist dadurch ein deutlich geringeres Bauvolumen zu realisieren und ermöglicht durch eine Integration des Gebers bzw. der Geberelektronik in die Leistungselektronik auch meist eine kostengünstigere Lösung. Diese Lösung wird dieses Jahr erstmals auf der SPS in Halle 1, Stand 330, zu sehen sein.
Heidolph, Tel : 09441/707–139, E-Mail: monika.weichmann@heidolph.de
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