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Die Nut-Renaissance

Verbindungstechnik: Zeitgemäße Gewindesicherung mit Kohlestoffaden
Die Nut-Renaissance

Die Autmobilindustrie und ein erhöhtes Umweltbewußtsein haben die Herstellung und Verwendung von Gewindeteilen in den letzten Jahren stark verändert. Eine bis zu 10mal wiederverwendbare Fadensicherung, implantiert in eine Nut, ist eine sichere und wirtschaftliche Alternative zum chemischen Gewindesichern.

Der Autor Sven Frühauf ist Gesellschafter der all-tight Gewindesichern & Dichten GmbH, Bad Soden-Salmünster

Das System der Fadensicherung entstandt schon in den 30er-Jahren. Ursprünglich im Flugzeubau in den USA eingesetzt, erkannte auch Henry Ford sehr schnell, welche erheblichen Vorteile in der Vorbehandlung von Verbindungselementen liegen. Diese verbesserten schlagartig die Qualität, brachten Fertigungsvorteile und schlossen das Vergessen der Sicherungsteile im Montageprozeß aus.
Zeitverzögert erfolgte damals auch die Einführung der Fadensicherung im deutschen Markt. Die Abnehmer waren der Maschinenbau, die Elektroindustrie, der Anlagenbau, die Automobilindustrie und deren Zulieferer. In den 60er-Jahren kamen vermehrt chemische Produkte auf den Markt, die zu Preisvorteilen führten und dem „Faden“ mit seinen nicht zu schlagenden technischen Vorteilen verdrängten. Der Einsatz des hochwertigen Produktes Fadensicherung erfolgte seltener in der Massenproduktion. Es waren die technologischen Veränderungen, Normen und Vorgaben der Automobilindustrie, die den Einsatz von Schadstoffen zurückdrängte und umweltfreundliche, recyclebare Komponenten vorschrieb. Das führte zwangsweise zur Renaissance der Fadensicherung. Dieses milliardenfach bewährte System wurde von der Firma all-tight Gewindesichern & Dichten GmbH mit einem weltweit geschützten neuen Faden bestückt.
Die Klemm-tight-Sicherung
Klemm-tight ist gegenüber konventionellen mechanischen Gewindesicherungen eine effiziente Methode: In das Schraubgewinde wird eine Nut eingefräst und sodann der spezielle Kohlestoffaden mit flexibler Oberfläche implantiert. Dieser Kohlestoffaden ist umweltfreundlich, recyclebar und wiederverwendbar. Er erfüllt heute alle technischen Anforderungen nach DIN 267/T28.
Durch den Kohlestoffaden werden eine hohe Vibrationssicherheit und ein außerordentlich hohes Losdrehmoment erreicht. Die so gesicherten Gewinde sind bis zu 10mal ohne Einschränkung wiederverwendbar und klemmen auch noch bei höherer Wiederverwendungsrate.
Das Einfräsen der Aufnahmenuten erfolgt auf hochproduktiven Rundtaktautomaten. Die gegenwärtigen Gewindebereiche reichen von 1,6 mm im unteren Bereich bis zu Abmessungen, die theoretisch nach oben hin offen sind.
Gemeinsam mit renommierten Kunden durchgeführte Versuchsreihen, erhaltene Zertifizierungen und fast unbegrenzte Applikationen belegen die vorzüglichen Eigenschaften und das Kostenspar-Potential von Klemm-tight im Vergleich mit konventionellen und chemischen Gewindesicherungen.
Der abgebildete Vergleich des VW-Konzerns von Schrauhen mit Fleckbeschichtung nach dem Polyamid-System mit dem all-tight-Kohlestoffaden zeigt, daß Klemm-tight eine gleichmäßigere Wirkung beim Ein- und Ausschrauben aufweist, immer die geforderten DIN-Werte erreicht sind und das Nachlassen der Sicherungswirkung später erfolgt.
Von -175° C bis +660 ° C
Vorstehendes Sicherungs-Konstruktionsprinzip ist auch eine Problemlösung für Anwendungen in Bereichen mit sehr niedrigen und sehr hohen Temperaturen. Durch das Implantieren eines Kohlestoffadens mit – gegenüber dem Standardfaden – veränderterter flexibler Oberfläche entsteht die Gewindesicherung „Thermo-tight”. Diese ist qualifiziert für die Verwendung in Temperaturbereichen von -175 ° C bis +220 ° C. Setzt man statt des Kohlestoffadens einen speziellen Metallfaden ein, wie das all-tight beim Produkt „Heat-tight” gemacht wird, hat der Konstrukteur eine bis zu +660 ° C verwendbare Gewindesicherung zur Verfügung.
Die Vorteile der Fadensicherung
Die Produkte mit Fadensicherung „produzieren” weder bei ihrer Herstellung noch bei ihrer Entsorgung Sondermüll. Gegenüber chemischen Produkten ist ihr Energiebedarf sehr gering, da ein Kaltverfahren vorliegt. Die Klemmwerte dieser Verliersicherung sind steuerbar. Sie können sowohl über den geforderten DIN-Werten gleichmäßig geboten werden, wie auch darunter. Bei der Montage /Demontage entsteht kein Abrieb, es werden Beschädigungen und Folgeschäden durch Korrosion vermieden. Besonders kostenreduzierend sind neben dem Mehrfacheinsatz und den geringen Herstellungskosten auch die Verkürzung der Montagezeiten sowie die Vereinfachung der Lagerhaltung, da die Sicherung im Schraubgewinde implantiert ist.
Die Anwendungsgebiete der Fadensicherung
Das Einsatzspektrum der all-tight-Fadensicherungen ist universell. Es reicht von Beschlagsindustrie, Fördertechnik, Hydraulik, Anlagenbau, Maschinenbau, Turbinenbau, Flugzeugindustrie über Sitzherstellung für Fahrzeuge, Motorenbau, Regalbau, Sportgeräte, Bikes, Getriebebau, Möbelindustrie, Magnetbau bis zur Automobilindustrie und deren Zulieferern (z.B. Schiebedach, Fensterheber, ABS, Airbag, Getriebe. Bremse usw.). Diese Fadensicherung ist für Konstruktionen fast jeder Art nicht nur als Losdrehsicherung sehr interessant.
Sie kann mit ihrer Mehrfachfunktion auch Baugruppen zusammenfügen und so zur Teileverringerung beitragen. Derartige Applikationen finden sich im Bereich von Transportsicherungen (zur richtigen Positionierung und für sicheren Einsatz) aber auch als Träger eines zweiten Bauteiles auf dem Gewinde.
Besondere Vorteile bietet die Fadensicherung durch ihre hervorragende Eignung für Automatisierungslösungen, die vom Schraubautomaten über computergesteuertes Verschrauben bis hin zum Unterdruckbereich reichen.
Systemlieferant und Dienstleister
Die all-tight Gewindesichern und Dichten GmbH unterstützt in Zusammenarbeit mit Anwendungstechnikern und Ingenieuren die Erarbeitung von Problemlösungen im Bereich Verbindungselemente. Es ist Firmenphilosophie, dem Kunden für den Anwendungsfall Musterteile zur Verfügung zu stellen. Als Systemlieferant bietet all-tight seinen Kunden die kommerziellen Vorteile:
n Lieferung jeglicher Gewindeteile (nach DIN oder Zeichnung) mit Sicherung nach DIN 267
n Lagerhaltung auf Kundenabruf
n Für den Handelbereich liefert der Service die Teile im Auftrage an den Endkunden – also nur ein Ansprechpartner für die gesamte Auftragsabwicklung
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