Startseite » Elektrotechnik »

Diätprogramm

Schlanke Schleppkettenleitungen für hohe mechanische Beanspruchung
Diätprogramm

Millionenfache Biegewechsel auf engstem Raum, hohe Geschwindigkeiten mit rasanten Beschleunigungen und immer längere Verfahrwege: Dies sind nur einige der Stressfaktoren, denen Energie- und Signalkabel in Schleppketteneinsätzen ausgesetzt sind. Punkten können hier spezielle Schleppkettenkabel, die gezielt auf weniger Masse beziehungsweise Gewicht und kleinere Durchmesser getrimmt sind. Rank und schlank für die Kette – so lautet das Credo.

Exklusiv in KEM Der Autor Michael Andris ist Prokurist und Leiter Produktmanagement bei der TKD Kabel GmbH, Pliezhausen

Schlepp- beziehungsweise Energieführungsketten finden sich überall, wo bewegte Maschinenteile störsicher mit Energie und Information versorgt werden müssen. Ihr Einsatzspektrum reicht von Fertigung, Handhabung und Automatisierung über den Maschinen- und Anlagenbau bis zur filigranen Reinraum- oder Medizintechnik. Nachhaltig sorgen Energieführungsketten, die mit hoher Packungsdichte bestückt sind und mit großer Geschwindigkeit verfahren werden, für den Schutz der installierten Power- und Steuerleitungen. Sie garantieren die Einhaltung des kleinsten zulässigen Biegeradius der Kabel – und sorgen so auch bei millionenfachem Hin und Her für Langlebigkeit der Schleppkettenleitungen.
Chronischer Platzmangel in der Schleppkette
„High-Speed und chronischer Platzmangel sind typisch für viele Schlepppketten-Einsätze – und rufen immer wieder besonders schlanke Kabel für die dauerbewegten Einsätze auf den Plan,“ unterstreicht Jürgen Neumann, Geschäftsführer von TKD Kabel, die mit gut 80 Mio. € Umsatz zu den weltweit führenden Anbietern von katalogbasierten Spezialkabeln gehört. Ein klar gekennzeichneter Teil des TKD-Sortiments, das gut 26 000 unterschiedliche Leitungen und Kabel umfasst, ist gezielt auf Schleppkettentauglichkeit hin ausgelegt. Bei der Konstruktion dieser Leitungen spielt der präzise Umgang mit Parametern wie Leiterauswahl, Kabelaufbau, Verseilung, Schirmung oder Isolations- und Mantelwerkstoffen eine zentrale Rolle – und garantiert mechanische Eigenschaften wie Biegeradius, Flex-Performance oder Torsionsfestigkeit.
„Kaweflex“ lautet der Markenname für TKD-Leitungen, die seit vielen Jahren gezielt für bewegte Einsätze in Maschinen und Anlagen verfügbar sind. Um dem Anwender den schnellen Zugriff auf das „richtige“ Kabel zu ermöglichen, ist das dicht sortierte Kaweflex-Programm übersichtlich in drei Kategorien gegliedert: Wahlweise gibt es die Schleppleitungen für normale, erhöhte oder hohe Anforderungen. Geht es etwa um niedrigere Verfahrgeschwindigkeiten, greifen die Basis-Varianten, während bei mehr Speed die aufwändigeren Kaweflex-Typen punkten.
Unmittelbar aus dem Katalog abrufbar sind standardisierte Schleppkettenleitungen, die problemlos für Beschleunigungen von 10 m/s2, Verfahrwege von 100 m und für bis zu fünf Millionen Biegezyklen ausgelegt sind. „Mit dem dicht sortierten und klar gegliederten Baukasten bieten wir dem User eine schnelle Orientierung – und bewahren ihn vor bösen Überraschungen,“ unterstreicht Neu- mann. „Biegen statt Brechen – genau darum geht’s.“
30 Prozent weniger Gewicht
Immer wieder werden bewährte Typen aus dem Kaweflex-Sortiment überdacht und durch Neukonstruktionen optimiert, wobei es auch hier nicht zuletzt um die weitere Verschlankung der ohnehin schon kompakt ausgelegten Schleppkettenleitungen geht. Was hier geht und wie ein solches „Diät-Programm“ funktioniert, hat TKD kürzlich mit der neuen Elektronikschleppkettenleitung Kaweflex 3333-C-PUR gezeigt. Sie konnte gegenüber dem Vorgängermodell bei Gewicht und Durchmesser noch mal um rund 30 % „abgespeckt“ werden. Ermöglicht wurde die erfolgreiche Verschlankung der bewährten Elektronikleitung, die weiterhin mit einer Vielzahl unterschiedlicher Querschnitte angeboten wird, durch eine bis ins letzte Detail durchdachte Neukonstruktion. Dabei wurde unter anderem der klassische Innenmantel durch eine hochfeste Bebänderung ersetzt, die deutlich dünner ausfällt – aber mit den Performance-Eigenschaften des Vorläufertyps aufwartet. Durch die Verkleinerung der abzuschirmenden Seildurchmesser konnte auch der Kupfereinsatz um bis zu 30 % reduziert werden, was nicht nur beim Gewicht sondern auch beim Preis positiv zu Buche schlägt.
Dem Anwender beschert die bei der Elektronikleitung erfolgreich umgesetzte „Schlankheitskur“ eine Vielzahl von Vorteilen: Das Spektrum reicht von mehr Flexibilität und höherer Lebensdauer bei dauerndem Biegewechsel-Stress über weniger Masse und größere Packungsdichte in der Schleppkette bis zu geringeren Kosten, die durch den reduzierten Materialeinsatz möglich werden. „Kein Wunder, dass die Resonanz auf unseren jüngsten Zuwachs im Kaweflex-Portfolio von Beginn an überaus positiv war,“ so Neumann. Zum klassischen Einsatzspektrum der neuen Elektronikleitung gehören – neben Energieführungsketten mit hoher mechanischer Beanspruchung – auch Anwendungen, bei denen Strom an bewegliche elektrische Einrichtungen übertragen wird.
Platz sparen mit Hybridkabeln
Für mehr Platz in notorisch engen Schleppketten sorgen auch Kaweflex-Leitungen, die als gleichermaßen komplexe wie kompakte Hybridleitungen ausgeführt sind. In einem hybriden Rundkabel sind hier die für die Energieversorgung notwendigen Adern mit einem oder zwei geschirmten Datenpaaren kombiniert. Zum Einsatz kommen diese platz- und raumsparenden All-in-One-Kabel unter anderem bei Servomotoren, die nicht nur stark, sondern auch intelligent daherkommen. Integrierte Sensoren liefern hier etwa Daten über Temperatur, Drehzahl oder Drehmoment an die Steuerungseinheit. Spezielle Aderisolationen auf Polyolefinbasis sind bei den Servoleitungen Garant für geringe Betriebskapazitäten und geringe Leistungsverluste auch bei größeren Kabellängen.
Extrem wichtig bei Hybridkonstruktionen sind passgenaue Schirmlösungen, die nicht zuletzt elektromagnetische Störungen zwischen den parallel geführten Signal- und Energieleitungen verhindern. Bei den Servoleitungen von TKD sorgt eine doppelte Abschirmung mit einer speziellen Aluminiumfolie und einem Schirmgeflecht aus verzinnten Kupferdrähten mit hohem Bedeckungsgrad für niedrige Kopplungswiderstände. So lassen sich höchste EMV-Anforderungen erfüllen. Trotz EMV-Schirm bleiben die kapazitätsarmen Kaweflex-Leitungen schlank. Möglich wird dies u.a. durch den Einsatz von speziellen Isolationsmaterialien mit niedrigen Dielektrizitätskonstanten. Hieraus resultieren extrem dünne Isolationswandstärken der Adern – und damit ein besonders schlankes Kabel.
TKD Kabel; Telefon: 07127 8104-25; E-Mail: juergen. neumann@tkd-kabel.de
Systems Engineering im Fokus

Ingenieure bei der Teambesprechung

Mechanik, Elektrik und Software im Griff

Video-Tipp

Unterwegs zum Thema Metaverse auf der Hannover Messe...

Aktuelle Ausgabe
Titelbild KEM Konstruktion | Automation 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts
Webinare

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper
Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de