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Der Energie-Manager

Michael Koch GmbH, Ubstadt-Weiher
Der Energie-Manager

Die Überschrift „Energie-Manager“ soll nicht in die Irre führen. Bei der Michael Koch GmbH geht es nicht um den Handel mit Energie, sondern um deren cleveren Einsatz. Der geschäftsführende Gesellschafter Michael Koch erläutert in diesem Exklusiv-Interview, wie Energie in der elektrischen Antriebstechnik sinnvoll einzusetzen ist.

Das Interview führte Herbert Neumann, Chefredakteur der KEM

KEM: Herr Koch, ist der Kernpunkt Ihres Unternehmens „Bremsenergie“ ein Nischen-Markt?
Koch: Wir meinen schon, dass es sich um eine Nische handelt, denn wir konzentrieren uns auf das Thema Bremsenergie der elektrischen Antriebstechnik im klassischen Maschinenbau und die damit verbundenen speziellen Bedürfnisse. Die e-Mobilität beispielsweise spielt bei uns keine zentrale Rolle. Da aber der Anteil der geregelten elektrischen Antriebstechnik und auch deren Komplexität immer mehr zunimmt und zudem die Energieeffizienz in den Fokus rückt, ist das Interesse am Thema Bremsenergie auch im Maschinenbau trotz des kleinen applikativen Bereichs hoch.
KEM: Bezieht sich der Begriff Bremsenergie nur auf das Agieren mit Frequenzumrichtern?
Koch: Ja, so ist das, wenn man unter Frequenzumrichtern auch Servoregler mit einbezieht. Unsere Energiespeicher arbeiten als aktive Vergrößerung der Kapazität im Gleichstromzwischenkreis eines Umrichters. Also hängt der Einsatz unserer Geräte immer von dem Einsatz eines Umrichters ab. Dabei ist es allerdings unerheblich, wer der Hersteller des Umrichters ist oder ob an dem Zwischenkreis eine oder mehrere Achsen angeschlossen sind. Für uns ist nur interessant, dass es einen Zwischenkreis mit einem Bremschopper gibt.
KEM: Tut es Ihnen nicht in der Seele weh, bei bestimmten Anwendungen Bremsenergie nur zu verheizen?
Koch: Natürlich. Das war ja auch der ursächlich Antrieb, die Entwicklung des Energiespeichers anzustoßen und viel Geld zu investieren und damit auch das ganze Unternehmen auf Elektronik einzustellen. Andererseits ist es so, dass der überwiegende Anteil der Applikationen so aussieht, dass die anfallende Bremsenergie schlicht zu gering ausfällt, als dass sich ihre Wiederverwendung lohnen würde. Denken Sie beispielsweise an Notstop. Oder an eine Wiederholzeit alle Minute oder länger. Zwischen Wattsekunde und Kilowattstunde liegt der Faktor 3,6 Millionen! Es muss sich also viel tun, um die paar Cent sparen zu können, die eine Kilowattstunde kostet.
KEM: Welche physikalische Größe definiert den sinnvollen Übergang vom reinen Widerstand zum Energiespeicher?
Koch: Die Energie. Und hierbei ist für die Investition nicht die Leistung, sondern die Komponente Zeit entscheidend, nämlich einerseits Zykluszeit und andererseits die Dauer und Art der Bremsung. Ganz grob gesprochen: Eine hohe Leistung in sehr kurzer Zeit bei langen Zwischenpausen erfordert andere Technik als eine Leistung über längere Zeit. Ersteren Fall deckt man am besten mit Widerständen ab, den zweiten mit Netzrückspeisungen. Und für die Fälle, bei denen Leistungen kurz anstehen und sehr häufig aufgenommen und abgegeben werden müssen, da kommt der Energiespeicher als erste Wahl in Frage.
KEM: Warum fertigen Frequenzumrichter-Hersteller die von Ihnen angebotenen Produkte nicht in eigener Regie?
Koch: Es hat seine Gründe, weshalb sich Energiespeicher eines großen Interesses erfreuen, gleichzeitig aber nur wir mit dem DES einen universell einsetzbaren Energiespeicher anbieten: Die erwarteten Stückzahlen sind für den Entwicklungsaufwand, der betrieben werden muss, einfach zu gering, denn die erwarteten Stückzahlen errechnen sich recht einfach über die Amortisationszeit eines Energiespeichers, und die ist eben die einer energetischen Investition, also lang. Gerechnet wird aber im Maschinenbau gerne mit den Amortisationszeiten einer produktivitätssteigernden Investition. Und die wird insbesondere wegen des geringen Kilowattstunden-Preises selten erreicht. Für diese Fälle lohnt es sich nicht, eine eigene Entwicklung anzustoßen. Zumal wir inzwischen ein ausgereiftes Produkt auf der Grundlage sehr vieler Erfahrungen und mit den notwendigen Zulassungen anbieten können.
KEM: Wann spielt die dynamische Energieversorgung DES ihre Trümpfe aus?
Koch: Unternehmen legen bei elektrischer Energie auf zwei Faktoren besonderen Wert: Versorgungssicherheit und günstige Preise. Mit der Realisierung des Atomausstiegs wird beides in Frage gestellt. Vom großen Ganzen auf einen einzelnen elektrischen Antrieb oder kombinierte Antriebe heruntergebrochen stellen schon heute und auch in entwickelten Ländern Netzunterbrechungen eine besondere Herausforderung dar. Mit der Dynamischen Energieversorgung für Umrichter und Servoregler können zumindest kurzzeitige Netzunterbrechungen überbrückt und deren Folgen minimiert werden.
Netzunterbrechungen sind an der Tagesordnung und sorgen in Industriebetrieben für erhöhte Aufwände. Allein in Deutschland gab es in 2011 im Nieder- und Mittelspannungsbereich über 200 000 Netzunterbrechungen. Die Folgen: Maschinen kommen buchstäblich aus dem Takt, Werkzeuge und Werkstücke können Schaden nehmen, ganze Maschinen werden in einen unkontrollierten Zustand versetzt, zumindest aber erfordert der Wiederanlauf einigen Aufwand. Nicht zuletzt kommen die Betriebsdaten durcheinander und sorgen für teils massiven Korrekturaufwand. Eine im Wimpernschlag zur Verfügung stehende zentrale Notstromversorgung für die gesamte Produktion bedeutet kräftige Investitionen. Gezieltes Vorgehen ist deshalb notwendig, um ein Optimum an Kosten zu Ertrag zu gewährleisten.
KEM: Warum muss ein Energiespeicher „dynamisch“ sein?
Koch: Den Begriff haben wir gewählt, um deutlich zu machen, dass unser Energiespeicher nicht nur schnell arbeitet, sondern sich auch sehr schnell und flexibel an die Umgebung anpasst. Die Schnelligkeit der Anpassung an die Gegebenheiten des Antriebssystems ist wichtig für die problemlose Betriebsbereitschaft und ist verantwortlich für die extrem gute Usability, also die sehr einfache Handhabung unseres Produkts. Die Schnelligkeit im Betrieb ist extrem wichtig, um sicherzustellen, dass die Veränderungen im Zwischenkreis in Echtzeit ausgeglichen werden, damit das System überhaupt keine Veränderungen im Vergleich zum Normalbetrieb erkennt.
KEM: Zum Wettbewerbsmarkt: Warum soll ein Interessent ausgerechnet zu Michael Koch kommen?
Koch: Weil wir Zuverlässigkeit leben. Wir haben zuverlässige Produkte und sind zuverlässige Menschen in einem zuverlässigen Unternehmen. Darauf kann sich jeder verlassen. Auf unsere Kompetenz und unser Verständnis für die Technik und die Anwendung und auf unsere hohe Reaktionsgeschwindigkeit und Schnelligkeit bei Auslegung, Angebot und Lieferzeit. Wir haben einen Know-how-Vorsprung und einen hohen Servicegrad, die Interessenten zu ihrem eigenen Vorteil nutzen können. I
Michael Koch, Tel.: 07720 995858-1, m.koch@bremsenergie.de

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