Den Takt vorgeben!

Als die KEM 1964 unter dem Namen „Konstruktion + Elemente + Methoden“ gegründet wurde, waren in den Fabriken verdrahtungsprogrammierte Steuerungen Standard. Relaissteuerungen mit einigen tausend Kontakten in einer einzigen Anlage waren keine Seltenheit. In einer Gießerei in Schweden kam der erste Industrieroboter zum Einsatz. Das waren die Anfänge der Automatisierung. Treiber waren damals wie heute die Ingenieure der Elektroindustrie.

Die jüngste Entwicklung ist die Digitalisierung aller Lebensbereiche. Sie schreitet mit Siebenmeilenstiefeln voran. In der Folge verändert sich unsere Produktion drastisch – aber auch unsere persönliche Umgebung. Im Mittelpunkt allen Fortschritts steht deshalb der Mensch, wenn wir von Industrie 4.0 und vom Internet der Dinge sprechen. Mit der Vernetzung der Produktionsanlagen wächst die Produktivität; erwartet werden Steigerungen um bis zu 30 Prozent. Mit ihr nimmt die Bedeutung der Elektrotechnik und der Elektronik für die Industrie und für die Gesellschaft weiter zu.

Die Elektroindustrie ergreift die Chancen der Digitalisierung in der Fabrik, beim Smart Grid und genauso im Smart Home oder im Gesundheitswesen. Dass dabei deren Risiken nicht aus den Augen verloren gehen – Stichworte sind Cyber Security oder Gläserne Gesellschaft –, dafür setzen sich der ZVEI, aber auch die Medien ein. Den technologischen Wandel journalistisch zu begleiten, ist eine große Herausforderung. Ihr stellt sich die KEM als Fachmedium für Konstrukteure, Entwicklungsingenieure und technisches Management. Sie stellt die rasant aufeinander folgenden Innovationen vor, analysiert und kommentiert die Technologien.

Damit Deutschland technologisch führend bleibt, müssen wir als Industrie dranbleiben am Puls der Zeit. Besser noch: Wir müssen den Takt vorgeben. Die KEM hat sich dabei in nunmehr 50 Jahren als wertvoller Begleiter erwiesen. Dafür gebührt ihrer Redaktion Respekt und wir gratulieren zu diesem Erfolg. Auch für sie gilt jedoch: Dranbleiben, damit aus 50 Jahren KEM noch viele weitere werden.

Michael Ziesemer, Präsident des ZVEI