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Corentin Thiercelin

Gründer und Geschäftsführer von Direct Industry, F-Marseille
Corentin Thiercelin

Corentin Thiercelin ist ein Unternehmensgründer, der die Idee, eine virtuelle Messe zu starten, erfolgreich umgesetzt hat. Seit 2001 findet man unter www.directindustry.com eine Adresse, welche den industriellen Markt komplett abdeckt. Thiercelin hat ein Diplom vom renommierten Institut Art et Metier in Paris. Seine Not, beim Konstruieren schnell die richtigen Bauteile zu finden, inspirierte ihn zur Gründung seines Unternehmens. Erholung vom Stress schafft Töchterchen Lucine, noch jünger als Direct Industry, geboren 2004.

Das Interview führte KEM-Chef-Redakteur Herbert Neumann

„Direct Industry bietet eine internationale Präsenz in fünf Sprachen“
Herr Thiercelin, ist der Zielgruppe von Direct Industry eigentlich klar, was eine virtuelle Messe ist?
Thiercelin: Unsere Kunden und Interessenten wissen die Vorteile einer virtuellen Messe, wie wir sie bieten, sehr wohl zu schätzen. Natürlich kann man auf www.directin-dustry.com die ausgestellten Produkte nicht hautnah erleben und auch nicht sofort und direkt vor Ort mit dem Hersteller in Kontakt treten, so wie das auf herkömmlichen Messen der Fall ist. Dafür ist Direct Industry eine Dauermesse, die das ganze Jahr über geöffnet hat. Ein solches Medium ist unverzichtbar, wenn man bedenkt, dass Unternehmen kaum bis zur nächsten Messe in ein oder zwei Jahren warten können, um eine Kaufentscheidung zu treffen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Messen, die meist auf den nationalen Markt ausgerichtet sind, bietet Direct Industry eine wirklich internationale Präsenz in fünf Sprachen.
Die Angabe der Besucherzahlen von 20 Millionen. in 2005 klingt fragwürdig. Wie bestätigen Sie diese Zahl?
Thiercelin: In den letzten beiden Jahren haben wir eine großangelegte Kommunikationskampagne in der internationalen Industriefachpresse gestartet, derzeit in elf amerikanischen Titeln und rund 30 europäischen Titeln (in Deutschland, Russland, Frankreich und Italien). Zudem haben wir hohen Wert auf Top-Platzierungen in den großen Suchmaschinen gelegt. Und wir führen regelmäßige Direktmarketing-Kampagnen durch. Die Zahl der Besucher auf unserer Seite verhält sich also durchaus proportional zu unseren Investitionen in Marketing und Kommunikation. Unser anhaltendes Wachstum seit dem Jahr 2000 erlaubt es uns, unsere Kampagnen in der Presse und den wichtigsten Suchmaschinen Jahr für Jahr auszuweiten. Diese Investitionen leisten einen entscheidenden Beitrag zum konstanten Anstieg der Besucherzahlen. Auch die internationale Reichweite unseres Industrieportals sichert uns ein enormes Potenzial. Unsere Besucherstatistik nach Ländern beträgt 3,5 Millionen USA, 2 Millionen Frankreich, 1,6 Millionen Deutschland, 1,5 Millionen Italien, 1,2 Millionen Großbritannien, 1 Millionen Spanien.
Wie sieht die Wettbewerbssituation bei virtuellen Messen aus?
Thiercelin: Es existieren zahlreiche Industrieportale im Internet: „Wer Liefert Was?“ in Deutschland, „Thomas Register“ in Großbritannien, „Kompass“ und viele mehr. Direct Industry unterscheidet sich von diesen Anbietern allein schon durch das Konzept. Wir bieten eine virtuelle Messe, kein Lieferantenverzeichnis. Was die Produkte anbelangt, werden die Informationen auf Direct Industry grafisch einmalig präsentiert: Zu jedem Produkt findet sich das zugehörige Foto, zu jedem Anbieter das Logo. Diese Besonderheit macht Direct Industry zur ersten bildbasierten industriellen Suchmaschine und verleiht unserer Internetseite einige erhebliche Vorteile: komfortable Navigation, einfache Auswahl der Produkte, Glaubwürdigkeit und Qualität der gebotenen Informationen.
Wenn Sie zum Beispiel nach dem Stichwort „Infrarotsensoren“ suchen, erhalten Sie als Ergebnis eine nach Trefferquote sortierte Liste an Produkten mit dem jeweils zugehörigen Foto. Bei anderen Industrieportalen liefert die gleiche Stichwortsuche nur eine alphabetisch sortierte Liste an Anbietern, ohne irgendwelche Informationen zum gesuchten Produkt.
Der zweite große Unterschied unseres Portals liegt in der internationalen Reichweite. Die gesamte Internetseite ist fünfsprachig gestaltet. Unsere Aussteller sind damit garantiert international vertreten, sofern sie dies wünschen.
Nicht zuletzt sind auf unserer Messe nur Hersteller von Industrieprodukten vertreten. Zwischen- und Vertriebshändler sind hier vom Auftritt ausgeschlossen. Unsere Besucher wissen damit immer genau, von wem das Produkt stammt, das sie anfragen.
Welche Manpower steckt hinter Direct Industry?
Thiercelin: Wir sind ein eigenständiges Privatunternehmen mit 30 Mitarbeitern aus acht Nationen und Sitz im südfranzösischen Marseille. Die drei Geschäftsführer sind Maschinenbauingenieure. Bevor sie sich mit ihrem eigenen Unternehmen selbständig machten, haben sie Erfahrungen in Industrieunternehmen, Ingenieurbüros und Produktionswerken gesammelt.
Das restliche Team bilden 13 kaufmännische Mitarbeiter französischer, englischer, deutscher, italienischer, spanischer und japanischer Muttersprache, sechs für den Inhalt verantwortliche Ingenieure, sechs Informatiker, ein Verwaltungsleiter und ein PR-Leiter.
Wie garantieren Sie die permanente Aktualität der Messeprodukte?
Thiercelin: Das technische Team, das mit der Überwachung des Seiteninhalts betraut ist, besteht aus sechs Ingenieuren unterschiedlicher Nationalität, die eine solide Erfahrung im industriellen Bereich der Instrumentierung, Maschinenbau, Elektronik und anderem vorweisen können. Sie verfolgen fortlaufend die wichtigsten technischen Innovationen in der Industrie, lesen die internationale Industriefachpresse und besuchen die größten Messen. Das Team arbeitet eng mit den Ausstellern zusammen, um die Aktualität der Seite zu gewährleisten und immer die neuesten Produkte, die gerade auf den verschiedenen Märkten herausgekommen sind, vorzustellen. Unsere kaufmännischen und technischen Mitarbeiter versuchen darüber hinaus, die Aussteller auch direkt in die Aktualisierung ihres Stands auf der virtuellen Messe einzubinden. Sie stellen ihnen die Tools bereit, um die ausgestellten Produkte zu verändern.
Mit Direct Industry kann punktgenau nach einem Produkt gesucht werden. Führt dies auch zum Kauf dieses Produktes?
Thiercelin: Fast 80 Prozent der Besucher wechseln von Direct Industry schnell weiter auf die Seite des Herstellers, auf der sie ausführlichere technischen Informationen zum Produkt sowie die exakten Kontaktdaten des Herstellers finden können.
Direct Industry ist kein Online-Shop. Sie können hier kein Produkt online bestellen. Dafür generiert dieses Tool eine große Zahl qualifizierter kommerzieller Kontakte. Alle Aussteller erhalten regelmäßig eine exakte Auflistung der generierten Kontakte und stellen die weitere kaufmännische Betreuung selbst sicher. Wir können somit nicht die Zahl der Kontakte, aus denen ein konkreter Auftrag entsteht, nachverfolgen.
Wie groß ist der Anteil der Direct Industry-Aussteller, die keine reale Messe besuchen?
Thiercelin: Wir schätzen, dass der Großteil unserer Aussteller die etablierten Industriemessen besucht. Aber nur die größten Unternehmen, rund 20 Prozent unserer Kunden, können es sich erlauben, an allen internationalen Fachmessen ihrer Branche teilzunehmen.
Firmensteckbrief
  • gegründet 2001 von Corentin Thiercelin
  • 30 Mitarbeiter
  • Virtuelle Messe mit 6000 Ausstellern
  • Auftritt in fünf Sprachen
  • Internationale Reichweite
  • 45 000 ausgestellte Industrieprodukte
  • 85 000 Besucher pro Tag
Direct Industry KEM 582
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