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Clever auf der Schiene

Standortübergreifende Bauteil-Entwicklung für das Product Lifecycle Management
Clever auf der Schiene

Als stark expandierender Hersteller kundenspezifischer Züge und Bahnen ist die Stadler Rail Group auf stabile und transparente Entwicklungsumgebungen angewiesen. Mit Catia V5 und Smarteam-Multisite hat der Bahnspezialist eine flexible Lösung für das Product Lifecycle Management eingeführt. Für die enge Zusammenarbeit über alle Entwicklungsstandorte hinweg haben die Konstrukteure die benötigten Teiledaten schnell im Zugriff.

Die Stadler Rail Group fährt Vollgas auf der Erfolgsschiene. Das schweizerische Unternehmen mit Hauptsitz in Bussnang liefert seinen Kunden Regional- und S-Bahnen sowie Straßen- und Zahnradbahnen, die genau auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind. Nur Stadler Rail war in der Lage, einem Nahverkehrsunternehmen eine Straßenbahn mit 40 m engen, direkt aufeinander folgenden Kurvenradien anbieten zu können. Dank solcher Expertisen wuchs der Umsatz zwischen 1990 und 2006 von 4,5 Mio. auf 780 Mio. CHF. Gleichzeitig übernahm Stadler Standorte anderer Unternehmen in Altenrhein, Winterthur in der Schweiz, Pankow und Weiden in Deutschland, eröffnete einen neuen Standort in Budapest und ist im Aufbau eines Werkes in Polen tätig, womit die Anzahl der Mitarbeiter im 2007 auf etwa 2350 ansteigen wird.

Das immense Wachstum führte jedoch zu neuen Anforderungen. So zeigte sich, dass die Entwicklungsstandorte Bussnang, Altenrhein und Pankow nicht voneinander unabhängig Konstruktionsprojekte durchführen konnten. Zu sehr war der Austausch von Entwicklungsteilen gefragt. Gleichzeitig wuchs die Anzahl aller Baugruppen stark an, so dass ein verlässliches Produktdatenmanagement-System (PDM) erforderlich wurde. Dieses sollte alle Versionen der 3D-CAD-Modelle verwalten. Zu deren Konstruktion setzt Stadler seit 2001 auf Catia V5, unter anderem deshalb, weil das System auch Arbeiten mit sehr großen Baugruppen ermöglicht.
Da Dassault Systèmes mit Smarteam auch eine Lösung zur Datenverwaltung im Product Lifecycle Management anbietet, entschied sich Stadler Rail für dieses PDM-System, um mit aufeinander abgestimmten Systemen arbeiten zu können.
Transparenz in der Konstruktion
Der Einsatz von Smarteam ermöglicht es heute, bei Neuentwicklungen in hohem Maße vorhandene Teilekonstruktionen wieder zu verwenden. Hierzu kontrollieren die Entwickler einfach mit Abfragen, wo überall und wie eine bestimmte Teilenummer verbaut ist. Da Stadler noch über kein ERP-System verfügt, nimmt Smarteam die Rolle des zentralen Unternehmenssystems ein und legt bei neuen Aufträgen die Baugruppenstruktur fest. Die effektive Versionskontrolle führt schließlich dazu, dass sich mögliche Fehlerquellen in der Produktion reduzieren. Die Freigaberegeln und Nummernkonventionen von Smarteam erforderten zwar zunächst ein Umdenken, mögliche Kollisionen von Teilen werden heute aber weitaus früher identifiziert.
Die individuelle Konfiguration von Smarteam übernimmt der CAD-Dienstleister Transcat PLM. Dabei entwickelten die Experten beispielsweise ein Skript, das aus frei gegebenen Catia-Modellen und Office-Daten automatisch ein PDF-sheet generiert. Über den Projektleiter lässt sich dieses auf elektronischem Weg direkt dem Einkauf zuleiten. Hierdurch haben sich nicht nur der Freigabe- und Beschaffungsprozess erheblich beschleunigt, auch der Zugriff von Produktionsabteilungen und Zulieferern auf Konstruktionsinformationen ist leicht möglich.
Aktuelle Konstruktionsdaten überall verfügbar
Eine große Herausforderung für die verteilte Zusammenarbeit der Entwicklungsstandorte entstand, weil der Austausch der großen Baugruppen enorm lange Ladezeiten hervorrief. So dauerte die Kopie eines 200-MB-Rohwagenkastens bereits mehr als 10 min. Unterbrechungen der Standleitung aufgrund der hohen Datenlast führten teilweise zu Abstürzen von Catia. Der PLM-Lösungsanbieter Transcat PLM erarbeitete daher eine Lösung, die den Einsatz von Smarteam-Multisite vorsah. Das Modul komprimiert alle Catia-Dateien, beschleunigt so deren Versand und ermöglicht zudem die laufende Replikation aller Teiledaten über die drei Stadler- Standorte.
Für die Entwickler sind somit alle aktuellen Daten an jedem Standort verfügbar. In jedem lokalen Netzwerk existiert eine eigene Oracle-Datenbank sowie ein Datentresor, der die eigentlichen 3D-Modelle beinhaltet. Beide Systeme werden parallel zum Arbeitsbetrieb über eine Dreiecksverbindung der Niederlassungen synchronisiert: Die Replikation erfolgt bei der Datenbank alle 2, beim Datentresor alle 60 min. Die von Transcat PLM konfigurierte Umgebung bietet den Mitarbeitern hohe Verfügbarkeit und Geschwindigkeit.
Die Messungen ergaben, dass in Bussnang aufgrund von Smarteam-Multisite, das Auschecken und Öffnen zweier insgesamt 5 MB großer Baugruppen nicht mehr 52, sondern nur noch 11 s dauert. Damit ist Smarteam mit der Multisite-Lösung etwa fünf Mal schneller geworden.
PDM-System muss flexibel sein
Zur Integration des neuen Systems waren bei den Standort-Netzwerken keine und in den Verbindungsleitungen zwischen den Standorten nur kleine Investitionen nötig, da Smarteam-Multisite die Daten stark komprimiert. „Beispielsweise ist die Internet-Leitung, über welche die VPN-Verbindung von Bussnang nach Pankow konfiguriert ist, nur 512 Kilobyte pro Sekunde schnell. Dennoch surfen hier ohne Probleme etwa 350 PC-Nutzer im Internet, während auf der gleichen Leitung die Replikation abläuft“, so Nino Stuber, CAD-Administrator bei Stadler. Allerdings seien größere Speicherplatzinvestitionen notwendig gewesen, da mit der Multisite-Lösung alle Daten an jedem Standort gespeichert werden.
„Die Zusammenarbeit mit Transcat PLM verläuft sehr gut“, resümiert Nino Stuber. Der PLM-Lösungsanbieter hat für Stadler Rail eine stabile Umgebung geschaffen, in der viele Anwender gemeinsam auf einfache Weise kundenspezifische Züge definieren können. Auch mit dem PDM-System ist Stuber zufrieden: „Der größte Pluspunkt von Smarteam liegt in der enormen Flexibilität des Systems, was bei unserem schnellen Wachstum entscheidend ist. Zukünftig soll Smarteam noch stärker als Informationssystem für die Produktion und den Einkauf fungieren.
Smarteam KEM 457
Transcat Portfolio KEM 458
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