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„Billig kann doch jeder!“

Arno Arnold GmbH, Obertshausen
„Billig kann doch jeder!“

„Billig kann doch jeder!“
Wolf Matthias Mang, Geschäftsführer der Arno Arnold GmbH und Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). Bild: Arnold
Die Arno Arnold GmbH aus Obertshausen feierte ihren 150. Geburtstag; deren Geschäftsführer, Familienunternehmer Wolf Matthias Mang, ist jetzt auch neuer Präsident der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände (VhU). Im Interview nimmt er unter anderem Stellung zu Fragen bezüglich der Zukunftsfähigkeit des Fertigungsstandorts Deutschland.

KEM: Herr Mang, Sie sind zum Präsidenten der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände (VhU) gewählt worden. Welche Ziele verfolgen Sie in dieser Funktion?

Wolf Matthias Mang: Die VhU ist die Dachorganisation der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände in Hessen und vertritt 71 Mitgliedsverbände und deren 150 000 Mitgliedsunternehmen mit 1,5 Millionen Beschäftigten. Mit meiner Arbeit bei der VhU möchte ich Vertrauen in die Wirtschaft schaffen. Nur wenn die Menschen vertrauen, glauben sie an die Gerechtigkeit in unserem Staat. Der hessische Unternehmerverband bietet die Möglichkeit, klar Stellung zu beziehen und für Vertrauen in die Wirtschaft zu werben.
KEM: Ihr Unternehmen Arno Arnold hat jetzt sein 150-jähriges Bestehen gefeiert. Was ist ausschlaggebend für den Erfolg?
Wolf Matthias Mang: Dass wir auf Erfolgskurs sind, liegt an den Menschen, die sich in das Unternehmen einbringen, es stärken und vorwärtstreiben. Dabei halfen die kreative Atmosphäre und der Ideenreichtum des tatkräftigen Mitarbeiterkreises zusammen mit den Unternehmenslenkern in den verschiedenen Epochen, dass die Unternehmung zu jeder Zeit die Produkte und Fähigkeiten bereitstellen konnten, die der Zeitgeist, der Fortschritt und die Technik im jeweiligen Moment am Markt erfragte.
KEM: Sie bekennen sich uneingeschränkt zum Standort Deutschland und zur Wirtschaftsregion Rhein-Main, warum?
Wolf Matthias Mang: Hier ist unsere Heimat, hier gehören wir hin – deshalb investieren wir in Obertshausen. Wir gehen diesen Schritt auch, weil wir für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und deren Familien eine Verantwortung haben und so sichere Arbeitsplätze anbieten können.
Bleche biegen, das ist heute keine Kunst mehr. Aber daraus alleine entsteht noch keine Schutzabdeckung, die wirklichen Kundennutzen bietet. Wir verstehen uns als Berater, Entwicklungspartner, Projektbegleiter und Servicedienstleiter. Erst diese Kombination bietet unseren Kunden viele geldwerte Zusatznutzen.
KEM: Welche Rolle spielen Forschung und Innovation?
Wolf Matthias Mang: Richtige Stärke zeigt ein Unternehmen dann, wenn es den wechselnden Anforderungen im Wandel der Zeit begegnen und sich sozusagen neu erfinden kann. Dazu ein Beispiel. Sicherlich ist der Tango nicht das erste, woran man denkt, wenn man moderne Bearbeitungszentren mit unseren Schutzabdeckungen sieht. Doch unser Unternehmen war einst weltbekannter Hersteller des Tangoinstrumentes Bandoneon. Ab 1864 stellte unsere Familie im Erzgebirge diese Instrumente her und erlangte damit schnell Weltruf. Dann kam die Idee, das Mittelstück des Musikinstrumentes zu modifizieren und als Faltenbalg zum Einsatz in der Industrie weiterzuentwickeln. 1930 wurde Arnold das erste Patent eines harmonikaförmig gefalteten Balges als Schutzabdeckung – für Führungsbahnen an Werkzeugmaschinen – erteilt. Dies ist wohl der beste Beweis für die Unternehmenstradition, kreative Neuheiten zu entwickeln und in hoher Qualität zu fertigen.
KEM: Wie zukunftsfähig ist der Fertigungsstandort Deutschland?
Wolf Matthias Mang: Ob sich die deutsche Industrie mehrheitlich auch künftig auf den Weltmärkten erfolgreich behaupten kann, wird davon abhängen, ob wir alle gemeinsam das „Made in Germany“ als Synonym für starke Innovationskraft, kompromisslose Qualität, Werthaltigkeit und höchsten Kundennutzen erhalten und weiter entwickeln können. Ich bin zuversichtlich. Deutsche Unternehmen setzen Maßstäbe bei neuen Werkstoffen, in der Umwelttechnik, bei regenerativen Energien und vielem mehr. Für die Umsetzung dieser Zukunftsideen braucht es entwicklungsfreudige Maschinenbauer und damit auch eine eng verzahnte Zulieferindustrie. Billig kann doch jeder. I
Arno Arnold GmbH, Obertshausen, info@arno-arnold.de
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