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Kipp produziert nachhaltige Bedienteile aus Holzpolymer statt Erdöl

Nachhaltig und innovativ
Bedienteile aus Holzpolymer von Kipp

Das Heinrich Kipp Werk ist für seine Klemmhebel bekannt und legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Qualität made in Germany. Deshalb produziert das inhabergeführte Unternehmen Bedienteile, Normelemente, Spanntechnik und Sonderlösungen in Deutschland. Kipp greift dabei auf Spritzgießmaschinen von Arburg sowie Materialversorgungssysteme von Motan-colortronic zurück. Die Gemeinsamkeit der drei Familienunternehmen: Sie sichern eine nachhaltige und innovative Produktion.

Andreas Blocher, Projektleiter Nature grip, Heinrich Kipp Werk KG, Sulz am Neckar

Kipp steht für Zuverlässigkeit und hochwertige Bedienteile, doch auch die Weiterentwicklung des Produktportfolios gehört zu den Kernkompetenzen des Herstellers aus Sulz am Neckar. Ein neues Standbein und gleichzeitig ein Beispiel für Nachhaltigkeit sind die Griffe der Serie Nature grip aus Holzpolymer. „Mit Nature grip haben wir eine neue Produktlinie entwickelt, die wir unabhängig von fossilen Ressourcen produzieren“, erklärt Geschäftsführer Nicolas Kipp. „Das ist für uns auch ein logischer Schritt hin zur Nachhaltigkeit.“ Dabei stand vor allem die Beschaffung der Materialien im Vordergrund: Benötigt wurden erdölunabhängige Werkstoffe, die gleichzeitig für die Standardproduktion geeignet sein mussten – schließlich sollte sich die neue Produktreihe möglichst mit regional vorhandenen Ressourcen produzieren lassen. Nach eingehenden Recherchen fand Kipp einen zuverlässigen Partner, der das Gewünschte liefern konnte: Ein Granulat, das aus Pflanzenbestandteilen gewonnen wird. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten Bio-Kunststoff, also eine umweltschonende Alternative zu ölbasierenden Kunststoffen.

Bedienteile aus nachwachsenden Rohstoffen

Die Basis von Nature grip bildet nachwachsendes, heimisches Buchenholz, dessen Fasern, vermischt mit Harz, zu einem Biopolymer compoundiert werden. Ein PEFC-Zertifikat bestätigt, dass die verarbeiteten Holzfasern aus nachhaltig bewirtschafteten Beständen stammen.

„Als Pionier in unserer Branche gehen wir gezielt neue Wege“ betont Kipp. „In der Konzeptionsphase nachhaltiger Bedienteile, suchten wir neue Materialien, die uns unabhängig von Erdöl machen. Die Idee mit dem Holzpolymer war geboren. Als es dann um die Frage ging, wie wir dieses am besten zu Griffstücken und anderen Bedienteilen verarbeiten können, hat uns der Maschinenhersteller Arburg optimal unterstützt. Gemeinsam mit den Spritzgießexperten haben wir etliche Stunden im Kundencenter in Loßburg verbracht und dort zahlreiche Versuche gefahren, bis alle mit dem Ergebnis zufrieden waren.“ Nach zahlreichen Tests war klar, dass die Biopolymere auch aus kaufmännischer Sicht eine echte Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen darstellen – obwohl sie mit anderen Voraussetzungen in der Fertigung verbunden sind.

Arburg und Kipp gemeinsam ist, dass beide Unternehmen über eine besonders hohe Fertigungstiefe verfügen und großen Wert auf Produktqualität und den Erhalt von Kernkompetenzen im eigenen Haus legen. So wurde selbst das zugehörige 4-fach-Werkzeug im eigenen Formenbau in Sulz gefertigt. Die Metalleinleger der Griffstücke stammen aus der eigenen Dreherei. Seit Herbst 2016 ist in der Serienfertigung der neuen Produktlinie bei Kipp eine hydraulische Spritzgießmaschine, der Allrounder 370 S von Arburg, im Einsatz.

Alle guten Dinge sind drei

Bei der Peripherie setzt Kipp auf die Geräte der Firma Motan-colortronic aus dem hessischen Friedrichsdorf, da deren Produkte ebenfalls hohe Qualitätsstandards erfüllen. Der Grund: Zur Herstellung des Biopolymers ist eine einwandfreie Materialzufuhr und -trocknung unerlässlich. Nur dann lässt sich der Holzwerkstoff ähnlich gut verarbeiten wie z. B. herkömmliches PA6.

Motan-colortronic ist auf Systemlösungen für das Rohstoffhandling spezialisiert und arbeitet bereits seit etwa 20 Jahren mit Kipp zusammen. Damals suchte das Heinrich Kipp Werk einen kompetenten Spezialisten für die Trocknung und Einfärbung von Kunststoffgranulat. Heute liefert das Unternehmen Materialversorgungssysteme wie z. B. Trockenlufttrockner sowie Vakuumförder-, Dosier- und Mischsysteme für Kunststoffgranulat. „Wir arbeiten mit Kipp auf der Basis einer partnerschaftlichen und langfristigen Beziehung zusammen“, berichtet Rüdiger Kissinger, Leiter Marketing bei Motan-colortronic. Deshalb ist das Unternehmen nicht nur ein Zulieferer, sondern bezieht gleichzeitig auch Kipp-Produkte wie z. B. Fünfsterngriffe für die einfache Reinigung und Kalibrierung von Dosier- und Mischgeräten, Klemmhebel als Verschlüsse für die Türen von Trockentrichtern, Arretierbolzen für Materialrohrkupplungen, Federnde Druckstücke für Materialklappen an Fördergeräten sowie verschiedene Verschlüsse und Stellfüße. „Weitere Projekte zum Trocknen und Mischen von Kunststoffgranulat, bei denen wieder Kipp-Produkte zum Einsatz kommen, sind bereits in der Planung“, so Kissinger.

Effizient produziert in kleinen Stückzahlen

Bei Kipp sind aktuell insgesamt 25 Spritzgießmaschinen von Arburg im Einsatz, die sich wiederum hervorragend mit den Peripheriegeräten von Motan kombinieren lassen. „An unseren Standorten arbeiten wir mit den Allroundern im Drei-Schicht-Betrieb. Die Fertigung ist entsprechend unserer enorm breiten Produktpalette auf kleine und mittlere Losgrößen ausgelegt und beginnt bei rund 50 Stück“, erläutert Kipp. Um flexibel fertigen und schnell umrüsten zu können, erfolgt das Einlegen der Metallgewinde, die zu fertigen Griffstücken umspritzt werden, manuell. So bleibt die Produktion kleinerer Stückzahlen wirtschaftlich – z. B. bei der Herstellung von Komponenten aus Bio-Kunststoff. „Wir waren selbst erstaunt, dass wir Nature grip zu einem Preis anbieten können, der nur wenige Cent über dem vergleichbarer Bedienelemente aus Standardkunststoff liegt“, argumentiert Kipp. „Und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit zuverlässigen Partnern wie Arburg und Motan-colortronic ist dafür unerlässlich.“

Großen Wert legt das Heinrich Kipp Werk selbstverständlich auch auf eine bestmögliche Qualität seiner nachhaltigen Bedienteile: Deshalb verfügen diese nicht nur über die bewährte Funktionsweise, sondern auch über eine gute mechanische Festigkeit. Die Produkte aus Holzpolymer sind für Außenanwendungen geeignet, kurzzeitig beständig gegen Fette, Öle und Kraftstoffe, aber auch unempfindlich gegenüber starken Säuren und Laugen. Somit sind sie ideal für Anwendungen im Maschinenbau, lassen sich aber z. B. auch ebenso gut für Gartengeräte verwenden. Erhältlich sind die Bedienteile entweder in schwarzgrau oder in einem speziellen Holzdesign mit sichtbaren Holzfasern. Das werde auch von Kunden geschätzt, die zum Teil aus Designgründen auf umweltfreundliche Griffstücke zurückgreifen, um sich damit gezielt vom Wettbewerb abzuheben. bec

www.kipp.com
www.arburg.com
www.motan-colortronic.com

Detaillierte Informationen zu den Bedienteilen aus nachwachsenden Rohstoffen:
hier.pro/PwIr0

Messe AMB 2018: Halle 1, Stand 1G82
Messe Innotrans 2018: Halle 8.1, Stand 111
Messe Fachpack 2018: Halle 3, Stand 3-232

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