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Messe Aluminium: „Verarbeitung bietet noch Potenzial“

Messe Aluminium
„Aluminiumverarbeitung bietet noch Potenzial“

Leichtbau ist längst nicht mehr nur ein Automotive- oder Aerospace-Thema: Immer mehr Unternehmen arbeiten mit Aluminium, die Produktion läuft von Spitze zu Spitze. Auf der Leitmesse Aluminium stellen im Oktober über 1000 Unternehmen ihre Produkte und Verfahren aus. Wir haben mit dem Veranstalter über die Neuerungen gesprochen und nachgefragt, was die Branche derzeit bewegt.

Interview: Tobias Meyer, freier Mitarbeiter der KEM Konstruktion

KEM Konstruktion: Welche Neuerungen bringt die diesjährige Aluminium mit?

Olaf Freier: Die Aluminium 2018 setzt den Fokus auf Megatrends wie Mobilität der Zukunft, Elektromobilität, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und additive Fertigung, denn hier werden momentan neue Lösungen und Anwendungen aus Aluminium nachgefragt.

KEM Konstruktion: Welche Schwerpunkte erwarten den Besucher in diesem Jahr?

Freier: Die Messe bildet das gesamte Spektrum der Industrie ab – von den Rohstoffen über sämtliche Produktions- und Verarbeitungsschritte bis hin zu fertigen Bauteilen aus den Anwendungsbereichen von Aluminium: Automobilbau, Luftfahrt, Bausektor, Maschinenbau oder Verpackungen. Wichtige Themen sind in diesem Jahr die Entwicklungen in Fügetechnologien, Umwelttechnik und Recycling. Ein aktuelles Thema, das wir aufbereiten, sind Digital Manufacturing und Industrie 4.0-Anwendungen in der Aluminiumverarbeitung.

KEM Konstruktion: Wie ist hier der Stand in der Branche?

Freier: Auch in der Aluminiumbranche ist Digital Manufacturing auf dem Vormarsch. Vor allem in der Produktion und in der Forschung & Entwicklung hat die Industrie bereits Erfahrungen gesammelt. Immer wichtiger wird die Vernetzung mit Kunden bzw. externen Partnern bei gemeinsamen Projekten. Hier haben viele Unternehmen noch Nachholbedarf.

KEM Konstruktion: 2016 fand die letzte Aluminium in Düsseldorf statt, auch damals war man noch gewachsen. Wie sind die Erwartungen dieses Jahr?

Freier: Wir sind auch zur zwölften Auflage weiter auf Wachstumskurs: Die Ausstellungsfläche ist weiter gewachsen. Zudem wird die Aluminium 2018 noch internationaler: Erstmals kommen 70 Prozent der 1000 Aussteller aus dem Ausland – ein gutes Zeichen für die internationale Bedeutung der Leitmesse.

KEM Konstruktion: Woran liegt es, dass die Messe immer weiter wächst?

Freier: In der Branche bewegt sich viel. Weltweit wächst der Bedarf an Aluminium, die globale Produktion hat ein Rekordhoch erreicht. Getrieben wird die Nachfrage vom Energiewandel und den Leichtbau-Anforderungen im Automobilbau oder in Luft- und Raumfahrt. Auch der Boom im Bausektor und der Verpackungsindustrie sorgen für gute Geschäfte. Gleichzeitig sind in der Aluminium-Verarbeitung noch längst nicht alle technischen Möglichkeiten ausgereizt. Diese Entwicklungen spiegelt auch die Messe als Technikplattform und globaler Handelsplatz wider.

KEM Konstruktion: Die Entwicklung in einzelnen Ländern läuft unterschiedlich. Wo wird derzeit am stärksten nachgefragt und wo sieht die Branche das größte Potential?

Freier: Die Volksrepublik China hat sich mit Abstand zum größten Aluminium-Hersteller entwickelt, auch der Bedarf wächst im Reich der Mitte schneller als anderswo. China ist und bleibt vorerst Hauptwachstumstreiber für die Aluminiumindustrie – mit einer extrem großen Dynamik hinsichtlich der E-Mobilität. Generell ist die Automobilindustrie ein zentraler Wachstumstreiber für die Branche – in allen Märkten. Zum einen nimmt der Individualverkehr weiter stark zu, zum anderen steigt der Druck, aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes Leichtbau-Materialien einzusetzen.

KEM Konstruktion: Neben dem Namensträger der Messe kommt auch Magnesium immer stärker zum Tragen, Sie widmen dem Material auch einen Themenpavillon. Wie sind hier die Aussichten – weiterhin Ko-Existenz oder wird sich langfristig das noch leichtere Material komplett durchsetzen?

Freier: In vielen Anwendungen spielt Aluminium seine Stärken sehr gut aus. Magnesium ist aber ein zusätzlicher Leichtbauwerkstoff, der Aluminium ideal ergänzt – etwa in Legierungen und Beschichtungen. Darüber hinaus wird die Nachfrage nach Bauteilen aus Magnesium sicher steigen, auch wenn es als Reinmetall das Aluminium in vielen Anwendungen nicht ersetzen kann.

KEM Konstruktion: Kann die Branche derzeit schon etwas zu den Auswirkungen der US-Zölle auf Aluminium absehen?

Freier: Aluminium ist heute ein globales Business. Die Strafzölle der USA bei Aluminiumimporten sorgen darum für reichlich Unruhe in den Märkten und stören die internationale Prozesskette. Keiner kann absehen, wie sich die Situation entwickeln wird. Aber die Versorgung der Märkte mit Aluminium und die Planbarkeit der Preisentwicklung werden unsicherer. Und das, obwohl derzeit die weltweit vorhandenen Produktionskapazitäten den globalen Bedarf an Aluminium problemlos bedienen könnten. Das alles geht zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit. Aber: Allen politischen Unsicherheiten zum Trotz beobachten wir, dass sich die Branche weltweit mit neuen Investitionen auf eine weiterhin generell gute Konjunktur einrichtet.

www.aluminium-messe.com

Messe Aluminium, 9. bis 11. Oktober 2018, Düsseldorf, kostenloser Besuch mit Gutschein (2b7u-5m6w-2sg3-8udh):

hier.pro/EI71K


Olaf Freier, Event Director, Reed Exhibitions Deutschland GmbH
Bild: Reed Exhibitions

„China ist und bleibt vorerst Hauptwachstumstreiber für die Aluminiumindustrie – mit einer extrem großen Dynamik hinsichtlich der
E-Mobilität.“

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