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Akkreditiert und approbiert

Selektive Charakteristik für Fehlerstrom- und Leitungsschutzschalter
Akkreditiert und approbiert

Die Leitungsschutzschalter FAZ und Hochleistungsautomaten AZ bilden zwei Reihen für den Schutz von Leitungen und Anlagen im Industrieeinsatz und bei Gebäudeinstallationen. Die Leitungsschutzschalter FAZ gibt es von 0,5 bis 63 A mit einem einheitlichen Schaltvermögen von 10 kA. Sie sind UL/CSA approbiert und somit auch interessant für denjenigen, der Anlagen in den nordamerikanischen Markt liefert. Bei höheren Nennströmen oder Kurzschlußströmen kommen die Hochleistungsautomaten AZ bis 125 A mit einem Schaltvermögen von bis zu 25 kA zum Einsatz.

Der Autor Dipl.-Ing. Andreas Roos ist Mitarbeiter der Moeller GmbH, Berlin

Die Charakteristik im Detail
Die B-Charakteristik mit einem Ansprechwert vom 3-5fachen des Nennstromes kommt beim Schutz von Licht- und Steckdosenstromkreisen zum Einsatz. Die C-Charakteristik reagiert beim fünf- bis zehnfachen Wert des Nennstromes und wird überall dort eingesetzt, wo betriebsmäßige Stromspitzen und andere Überströme auftreten können, die nicht zur Auslösung führen dürfen. Für Transformatoren, schwer anlaufende Motoren oder Leuchtengruppen ist die D-Charakteristik die richtige Lösung. Der Kurzschlußauslöser spricht beim 10 bis 20fachen Wert des Nennstromes an und gewährleistet so neben der Sicherheit auch Betriebskontinuität.
Die S-Charakteristik ist konstruiert für den Schutz von Steuerstromkreisen mit hohen Einschaltströmen. Der Ansprechwert des Kurzschlußschnellauslösers liegt mit 13 bis 17 x In über dem Einschaltrush eines Steuertransformators.
Ungewollte Frühauslösungen werden so verhindert. Elektronische Bauteile, wie z.B. Thyristoren, können bereits bei kleinen Überströmen zerstört werden. Die R-Charakteristik reagiert beim 2-3fachen Nennstrom und bietet somit auch Schutz für diese Bauteile. Außerdem ist diese Charakteristik geeignet zum Schutz von Leitungen mit hohen Impedanzen, da der hier im Fehlerfalle auftretende Kurzschlußstrom einen sehr kleinen Wert annehmen kann.
Eine Besonderheit stellt der Leitungsschutzschalter für Hilfsschalterstromkreise dar. Es ist ein Gerät mit einem Nennstrom von 4 A in der B-Charakteristik.
Durch eine stark reduzierte Durchlaßenergie im Fehlerfalle werden Kontaktverschweißungen vor Hilfsschaltern aller Schaltgeräte, Thermostaten, Steuergeräten und Zeitschaltern vermieden. Somit ist dieser Leitungsschutzschalter ideal für den Schutz von Hilfsschalterstromkreisen. Neben diesen Charakteristiken umfaßt das Sortiment auch spezielle Leitungsschutzschalter für DC-Anwendungen bis 500 VDC und einem Nennstrom von 50 A.
Fehlerstrom-Schutzschalter
Der Fehler-Stromschutzschalter mißt Fehlerströme in einer Anlage. Übersteigt die Stromstärke die vom Schutzgerät vorgegebene Ansprechschwelle, schaltet der Fl-Schutzschalter innerhalb von 0,2 Sekunden ab. Den Fl-Schutzschalter gibt es 2- und 4polig und mit Ansprechströmen von 30 mA bis 500 mA, wobei die 30 mA-Version speziell für den Personenschutz und die Versionen mit höheren Ansprechwerten für den Brandschutz sind. Der Nennstrombereich liegt bei 16 bis 125 A. Der FIPS bietet die Möglichkeit, Fl-Schutzschalter zeitselektiv zu staffeln. So löst nur der Schalter aus, der der Fehlerstelle unmittelbar vorgeschaltet ist. Der übergeordnete Selektivschalter reagiert nicht. Benachbarte Bauteile bleiben ungestört in Betrieb.
Einheitliches Zubehör
Umfangreiches Zubehör macht die Leitungsschutzschalter FAZ und Fehlerstrom-Schutzschalter FIP zu kleinen dezentralen Steuereinheiten. Das Zubehör ist modular aufgebaut und kann auch nachträglich angebaut werden. Die Hilfsschalter sind sowohl an die Leitungsschutzschalter als auch an die Fehlerstrom-Schutzschalter anbaubar. Dies reduziert die Lagerhaltung und macht das komplette System flexibel.
Automatisches Wiedereinschalten
Die zuverlässige Versorgung mit elektrischer Energie ist an vielen Punkten unverzichtbar. Der Ausfall von Pumpen, Überwachungseinrichtungen, Lüftungs- und Klimaanlagen oder anderen Einrichtungen in automatisierteren Fertigungen ruft immer wieder große Gefahren und Schäden hervor. Besonders beim Fehlerstromschutz kann es durch kurzzeitige äußere Einflüsse zu ungewollten Auslösungen kommen. Das Fernschaltmodul überprüft, ob ein dauerhafter Fehler Ursache der Auslösung war. Hierzu führt es eine vorgegebene Anzahl von automatischen Wiedereinschaltversuchen durch. Liegt kein wirklicher Fehler vor, ist die Betriebskontinuität sofort wieder hergestellt. Fließt der Fehlerstrom weiter, wird der Schalter sofort wieder ausgelöst, bis er nach Ablauf der Schaltversuche endgültig in der Aus-Stellung verbleibt. Das Modul löst einen Alarm aus. Es läßt sich an die Leitungsschutzschalter FAZ und die Fehlerstrom-Schutzschalter FIP anbauen. In Kombination mit einem speziellen Fernprüfmodul für die Fehlerstrom-Schutzschalter kann der Vorgang der turnusmäßig notwendigen Funktionsüberprüfung automatisiert werden.
Flexibles Verschienungssystem
Neben den bisher bekannten Stromschienenblöcken mit fe-ster Teilungseinheit gibt es im neuen Sortiment ein flexibles Verschienungssystem. Dies ermöglicht, Leitungsschutzschalter FAZ und FehlerstromSchutzschalter FIP beliebig miteinander zu kombinieren. Unabhängig vom seitlich angebauten Zubehör, wie Hilfsschalter oder Auslöser, kann das Verschienungssystem eingesetzt werden. Einzelne mit Kontaktfedern ausgestattete Gabeln werden an den Polen angeschraubt. Für jede Phase existiert eine Gabel mit einem bestimmen Winkel. Pro Phase wird eine Stromschiene auf die entsprechenden Kontaktfedern aufgeclipst. Die Stromschienen sind beliebig ablängbar. Sie sind in zwei Ausführungen erhältlich, für 50 A und für 80 A.
Ausführliche Informationen
Leitungsschutzschalter
KEM 499
Fehlerstrom-Schutz-schalter
KEM 500
Hochleistungsautomat
KEM 501
Fünf verschiedene Auslösecharakteristiken
Für den optimalen Schutz von verschiedenen Stromkreisen und unterschiedlichen Verbrauchern kann aus Leitungsschutzschaltern mit fünf verschiedenen Auslösecharakteristiken ausgewählt werden. In der IEC/ EN 60898, der Norm der Leitungsschutzschalter für den Haushalt und ähnliche Anwendungen, sind die Auslösecharakteristiken B, C und D definiert. Darüber hinaus gibt es die Auslösecharakteristiken R und S, die nach der IEC/EN 60947-2, der Norm für Leistungsschalter geprüft sind. Die Unterschiede der einzelnen Auslösecharakteristiken liegen in den Ansprechwerten der Kurzschlußschnellauslöser.
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