Bis Ende des Jahres 2005 muss für alle in Betrieb befindlichen Aufzugsanlagen eine sogenannte Gefährdungsanalyse vorliegen. Mit dieser Vorgabe wird nun auch für Altanlagen die Betriebssicherheitsverordnung verbindlich. Aufzüge mit fliegend gelagerten Treibscheiben lassen sich relativ einfach durch den Anbau einer zusätzlichen Sicherheitsbremse auf den geforderten Sicherheitsstand bringen. Diese Bremse, die direkt an der Treibscheibe montiert wird, ist eine äußert kostengünstige Lösung im Vergleich zu anderen nachträglich installierbaren Schutzeinrichtungen.
Der Autor Dipl.-Ing. (FH) Hermann Bestle ist Leiter Öffentlichkeitsarbeit bei Chr. Mayr GmbH & Co. KG, Mauerstetten
Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung werden in Deutschland Aufzüge, die nach TRA 200 erstellt wurden, nach 23 Gefährdungspunkten überprüft. Zu den Gefährdungsarten in alten Aufzugsanlagen zählt auch der Absturz nach oben. Die EN 81–1 verlangt eine Schutzeinrichtung für den aufwärts fahrenden Fahrkorb gegen Übergeschwindigkeit. Diese Einrichtungen müssen auf den Fahrkorb, das Gegengewicht, die Seile oder direkt auf die Treibscheibe beziehungsweise auf die Treibscheibenwelle wirken. Unter diesem Gesichtspunkt bieten sich Seilbremsen, mechanische, beidseitig wirkende Fangvorrichtungen und Zangenbremsen als Sicherheitseinrichtungen zur Nachrüstung an. Mayr Antriebstechnik hat auf Basis der bewährten „Roba-stop-silenzio“ eine Bremse entwickelt, die alle Forderungen der Betriebssicherheitsverordnung erfüllt und im Vergleich zur Seilbremse und Fangvorrichtung in Bezug auf Sicherheit und Wirtschaftlichkeit Vorteile bietet.
Trudelfahrten ausgeschlossen
Fangvorrichtungen und Seilbremsen werden erst dann aktiv, wenn die Geschwindigkeit auf 115 Prozent der Nenngeschwindigkeit angestiegen ist. Dieses Verhalten bietet unter bestimmten Betriebsbedingungen keine ausreichende Sicherheit vor schweren Unfällen mit Personenschäden. Im Gegensatz zu Seilbremse und Fangvorrichtung wird die „Roba-stop-silenzio“ bei jedem Halt des Antriebs geschlossen. Trudelfahrten in der Haltestelle, verursacht durch Versagen des Getriebes, der Betriebsbremse oder der Treibscheibenwelle, sind dadurch ausgeschlossen. Auch wenn eine dieser Antriebskomponenten ausfällt, hält die nachgerüstete zusätzliche Bremse den Fahrkorb sicher in seiner Position, unabhängig von der momentanen Geschwindigkeit des Aufzugs.
Die speziell für die Nachrüstung bestehender Aufzugsanlagen konzipierte und entwickelte Ausführung der Bremsenbaureihe „Roba-stop-silenzio“ ist eine einkreisige, ruhestrombetätigte Federdruckbremse. Durch eine spezielle alterungsbeständige Geräuschdämpfung liegen die Geräuschemissionen auch nach mehreren Millionen Schaltungen noch deutlich unter 60 dB(A).
Alle „Roba-stop“-Sicherheitsbremsen arbeiten nach dem Fail-Safe-Prinzip. Aufgrund dieser Funktionsweise sind solche Bremsen im stromlosen Zustand geschlossen und erfüllen damit hohe Sicherheitsanforderungen. Auf Wunsch wird die „Roba-stop-silenzio“ zur Funktionskontrolle mit einer Lüftüberwachung ausgestattet. Die kompakte Ausführung sorgt für einfache Handhabung und Montage. Der Arbeitsluftspalt ist voreingestellt und bedarf keiner Nachstellung. Damit sind Funktionsstörungen durch Bedien- oder Einstellfehler schon konstruktiv ausgeschlossen. Die Roba-stop-silenzio ist weitgehend wartungsfrei. Die Wartungsarbeiten beschränken sich auf die Inspektion der Reibbeläge. Diese Beläge sind äußerst verschleißfest und erreichen eine sehr hohe Lebensdauer.
Halle 1, Stand 133
Roba-stop Aufgzugsbremsen KEM 473
Roba-stop Silenzio KEM 474
Fail-Safe-Prinzip
„Roba-stop“-Bremsen sind im stromlosen Zustand geschlossen. Sie entsprechen damit den geforderten Sicherheitsaspekten bei allen Betriebsbedingungen einschließlich Not-Aus und Stromausfall. Aber auch bei einer Beschädigung der Bremse, zum Beispiel durch Kabelbruch oder Ausfall der Magnetspule, bleibt das Bremsmoment erhalten. Ausfallsicher (fail-safe) heißt also, dass die Bremswirkung auch bei ungünstigen Bedingungen und Betriebsstörungen immer sichergestellt ist.
Roba Stop Silenzio
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