Die Infrastruktur für den neuen Mobilfunkstandard 5G entwickelt sich weltweit schneller als bislang angenommen. Dies legt eine Studie des Mobilfunkkonzerns Ericsson nahe. Im „Ericsson Mobility Report“ wird prognostiziert, dass bis Ende 2024 weltweit 1,9 Milliarden 5G-Verträge abgeschlossen sind.
In der Ausgabe vom November 2018 hatte Ericsson noch mit 400 Millionen abgeschlossenen Verträgen gerechnet. In Westeuropa soll der Anteil von 5G-Verträgen 40 Prozent aller Mobilfunkverträge ausmachen. Der Mobility Report, der alle sechs Monate erscheint und die Entwicklung im Mobilfunk-Sektor einschätzt, hat auch hier seine Prognose um 11 Prozentpunkte nach oben korrigiert (November-Ausgabe: 29 Prozent). Westeuropa läge damit auf Platz drei hinter den USA (63 Prozent abgeschlossene Verträge) un Nordostasien (47 Prozent).
„Die 5G-Einführung in Westeuropa nimmt langsam Fahrt auf – die Schweiz geht hierbei vorweg“, sagt Stefan Koetz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ericsson GmbH und Leiter des Westeuropa-Geschäfts von Ericsson. Im April wurde in der Schweiz das erste kommerzielle 5G-Netz Europas live geschaltet. Bis Ende 2019 will das Schweizer Telekommunikationsunternehmen Swisscom 90 Prozent der Bevölkerung mit 5G versorgen.
Der 40-prozentige Anteil von 5G an den Mobilfunkverträgen im Jahr 2024 in Westeuropa basiert auf einem Gesamtvolumen von 540 Millionen Mobilfunkverträgen in dieser Region. Bei der Datennutzung liegt Westeuropa laut Ericsson sogar auf Platz zwei: 32 Gigabyte pro Monat und Smartphone sollen hier genutzt werden.
Ein weiterer Report von Ericsson, der „ConsumerLab Report“, kommt zum Ergebins, dass bei Mobilfunkkunden durchaus die Bereitschaft da wäre, pro Monat etwas mehr für den neuen 5G-Mobilfunkstandard zu bezahlen. Der Median des akzeptierten Aufpreises pro Monat für 5G in Deutschland läge bei neun Euro, die so genannten Early Adopters würden sogar 15 Euro bezahlen, die „Follower“ zehn Euro. Für „Nachzügler“ wäre zu einer Preissteigerung um bis zu sieben Euro akzeptabel. wag