Einen Einblick in den Stand der Druckgießtechnik und Anregungen, wie Druckgießereien ihre Marktstellung stärken und ausbauen können, aber auch rund um Ressourceneffizienz und Umweltschutz, gibt die Internationale Fachmesse für Druckguss Euroguss, die vom 14. bis zum 16. Januar 2020 auf der Nürnberg Messe stattfindet. Dazu gehören auch 3D-Druck-Verfahren, die in der Gießereitechnik bereits genutzt werden. Diese Verfahren erweitern das Leistungsprogramm von Druckgießereien.
Inhaltsverzeichnis
1. Bedeutung von 3D-Druck-Verfahren für Druckgießereien
2. Rapid Prototyping von Druckgussteilen
3. 3D-Druck-Verfahren zur Herstellung von Druckgießformen
Bedeutung von 3D-Druck-Verfahren für Druckgießereien
Der Zeitaufwand, den diese 3D-Druck-Verfahren erfordern, und Kostenvergleiche lassen jedoch nicht erwarten, dass diese Verfahren in absehbarer Zeit mit Druckgieß- oder anderen Gießverfahren konkurrieren werden. Dr.-Ing. Ioannis Ioannidis, Geschäftsführer des Druckgießmaschinen-Herstellers Oskar Frech, Schorndorf, und Vorstandsmitglied der „Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing“ im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), betrachtet vielmehr additive Technologien für Druckgießereien als sinnvolle Ergänzung, um Dienstleistungen anzubieten und eine Geschäftserweiterung zu erreichen. Dr. Ioannidis zufolge bringe es sehr viele Vorteile, „wenn man die additive Fertigung intelligent beherrscht.“
Rapid Prototyping von Druckgussteilen
Mit additiven Verfahren lassen sich relativ schnell Prototypen von Druckgussteilen herstellen und, falls nötig, konstruktiv optimieren. Auf diese Weise verkürzt sich die Entwicklungszeit, die zur Herstellung der Druckgießformen nötig ist. Außerdem kann eine Druckgießerei anhand derartiger Prototypen mit einem Kunden besprechen, inwieweit sich ein zu fertigendes Druckgussteil noch optimieren lässt. Konstruktive Änderungen lassen sich ebenfalls rasch vornehmen und umsetzen.
3D-Druck-Verfahren zur Herstellung von Druckgießformen
Auch im Zusammenhang mit Druckgießformen haben additive Verfahren große Vorteile. Druckgießformen oder Teile davon wie Kerne und Schieber davon müssen gekühlt werden, damit die abgegossenen Druckgussteile möglichst rasch erstarren, was deren Qualität und der Wirtschaftlichkeit zugute kommt, und damit die Formen thermisch nicht übermäßig belastet werden. Die Wärmeabfuhr erfolgt mit Hilfe von Kanälen, die in die Gießformen oberflächennah eingearbeitet sind und die Aufgabe haben, Kühlmedien zu führen. Mit additiven Verfahren lassen sich Druckgießformen oder deren Einsätze mit ideal angeordneten und geformten Kühlkanälen fertigen.
Gießerei Blöcher investiert in roboterbasierten 3D-Sanddrucker
Das Unternehmen Frech nutzt beispielsweise seit Jahren selbst eine SLM-Anlage, um aus einer Aluminiumlegierung Prototypen und Einsätze für Druckgießformen mit konturnahen Kühlkanälen herzustellen. Auch die Einzelfertigung von selten nachgefragten Ersatzteilen ist möglich. Druckgießereien, die additive Fertigungsverfahren nutzen, können sich, abhängig von deren verfahrens- und werkstofftechnischen Besonderheiten, weitere Tätigkeitsgebiete erschließen und zusätzliche Kompetenzen aneignen. Diese Verfahren eignen sich unter anderem zur Fertigung von nicht mehr verfügbaren Teilen, beispielsweise Oldtimer-Ersatzteilen, und von Komponenten für die Luft- und Raumfahrtindustrie, die Medizintechnik, die Autoindustrie und den Motorsport. eve
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