Inhaltsverzeichnis
1. Potenzial der additiven Fertigung für den Wirtschaftsstandort Bayern
2. Start-ups im Bereich Additive Manufacturing
3. TUM als Knotenpunkt des 3D-Drucks
Mit der additiven Fertigung (Additive Manufacturing, AM) lassen sich neue Produkte und Funktionalitäten erstellen, die auf die individuellen Bedürfnisse von Nutzern ausgerichtet sind. Durch den Einsatz neuer Rohstoffe, verschiedener Materialien und intelligenter Kombinationen lassen sich durch neue Verfahrenstechnologien auf Basis digitaler 3D-Konstruktionen verschiedene Bauteile maximal komplexer Geometrien last- und funktionsorientiert gestalten und schichtweise (additiv) aufbauen. Aufgrund von Energie- und Ressourceneinsparung kann die additive Fertigung einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Die in hohem Maße digitalisierbaren Prozesse der additiven Fertigung versprechen zudem eine Rückverlagerung von Produktionskapazitäten und damit von hochqualifizierten Arbeitsplätzen nach Deutschland.
„Die nachhaltige industrielle Nutzung der additiven Fertigung erfordert die Erforschung und Optimierung der gesamten Prozesskette in den Kernbereichen Materialien und Werkstoffe, Prozesstechnologien und Digitalisierung“, sagte Thomas F. Hofmann, Präsident der TUM, auf der Munich Technology Conference on Additive Manufacturing (MTC3), einer Fachkonferenz mit Fokus auf die industrielle Anwendung der additiven Fertigung. „Das ist ganz im Einklang mit dem Ansatz eines Human-centered Engineering als Leitstrahl der strategischen Entwicklung der TUM. Die additive Fertigung hat das höchste Potential, die produzierenden Industriesektoren grundlegend zu revolutionieren“, erklärt Hofmann.
Potenzial der additiven Fertigung für den Wirtschaftsstandort Bayern
Nun bündelt die TUM mit der Handlungsagenda TUM.Additive ihre umfassenden Kompetenzen von über 30 Professuren in Forschung, Innovation und Lehre in einem interdisziplinären Ansatz zur Materialforschung von Feststoffen, Fluiden und Biomaterialien bis hin zu ihrer Anwendung in Maschinenbau, Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, Bau, Medizintechnik und im Lebensmittel-Bereich. „Die Voraussetzung für eine Industrialisierung additiver Fertigungsverfahren ist die integrative Zusammenarbeit kraftvoller Partner aus Industrie und Wissenschaft“, erklärt Hofmann. „Nur so können wir technologische Hürden überwinden und offene Fragen der Standardisierung beantworten.“
In Erweiterung ihrer „Industry-on-Campus“-Strategie initiiert die TUM deshalb gemeinsam mit den Gründungspartnern GE Additive, Linde und Oerlikon den Forschungsverbund „Bavarian Additive Manufacturing Cluster“. Damit soll sich Bayern zu einer der führenden Wirtschaftsregionen im Bereich der additiven Fertigung entwickeln. „Die Ausgangsbedingungen dafür sind ideal und das Potential groß. Deshalb erweitern wir unsere Zusammenarbeit mit Technologieunternehmen wie Airbus/Ariane Group, Clariant, SAP, Siemens und TÜV Süd“, erklärt Hofmann.
Start-ups im Bereich Additive Manufacturing
Durch innovative Angebote soll eine neue Generation an Spezialisten für das Zukunftsfeld des Additive Manufacturing ausgebildet und eine nachhaltige Breitenimplementierung von Technologien der Additiven Fertigung im produzierenden Gewerbe erreicht werden.
Zahlreiche Unternehmensausgründungen belegen die Qualität der TUM-Ausbildungsangebote: Kumovis entwickelt 3D-Drucker, die speziell auf medizintechnische Anforderungen zugeschnitten sind und zum Beispiel Schädelplatten- oder Wirbelsäulenimplantate herstellen können, Vectoflow fertigt mithilfe von 3D-Druck individuell konzipierte Strömungssonden und Voxeljet entwickelt industrielle Drucksysteme für Kunststoff und Sand.
TUM als Knotenpunkt des 3D-Drucks
Durch internationale Kooperationen will die TUM ihren Aktionsradius zum Schwerpunkt Additive Fertigung erweitern. So werden neue Impulse durch die Zusammenarbeit mit der Deutsch-Französische Akademie für die Industrie der Zukunft, dem TUM-Partner Imperial College London und dem Skolkovo Institute of Science and Technology (Moskau) erwartet. eve
Das Strategie-Papier der TUM Agenda 2030:
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