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Schlatterer adressiert Verpackungstechnik

Riemen und Rollen
Schlatterer adressiert Verpackungstechnik

Endlose Bänder punkten im Einsatz mit Laufruhe und Präzision – auch in Anwendungen, in denen genaues Wägen gefragt ist. Im Interview mit KEM Konstruktion erläutert Jens Färber, Geschäftsführer Vertrieb, warum Schlatterer das Know-how zur Herstellung endloser Bänder gerade mit Blick auf die Verpackungstechnik auch bei diversen Rollen sinnvoll anwenden kann.

Interview: Michael Corban, Chefredakteur KEM Konstruktion

KEM Konstruktion: Herr Färber, wollen Sie uns verraten, wie Sie ein endloses Band ohne Nahtstelle herstellen?
Färber: Das endlose Schlatterer-Band – daher der Markenname Esband – kommt in der Tat ohne Nahtstelle aus, auch ohne versteckte Nahtstelle. Wie wir das machen, soll unser Geheimnis bleiben – so viel sei aber verraten: Wir setzen für die Endlosfertigung auf unseren eigenen Maschinenbau, was uns ein großes Maß an Unabhängigkeit sichert. Nahtlose Bänder fertigen wir mit Umfängen zwischen 100 und 5000 Millimetern; längere Varianten sind möglich. Durch den Verzicht auf die Nahtstelle wird das Band natürlich stabiler und es weist an jeder Stelle dieselben Charakteristika auf wie Dicke, Struktur, Beschaffenheit, Dehnung oder Bruchkraft. Dadurch steigt die Präzision – keine Stelle schlägt oder taumelt, was sich nicht zuletzt auch auf die Antriebe positiv auswirkt. Außerdem lässt sich ein Effekt bezüglich der Lebensdauer belegen. Das endlose Band rechnet sich durch längere Standzeiten und somit weniger Stillstandszeiten – oder wie wir sagen: ‚twice the life, half the downtime‘.
KEM Konstruktion: Welche Branchen adressieren Sie und gibt es Angebote speziell für die Verpackungsindustrie?
Färber: Mit dem Endlosband punkten wir in vielen Bereichen, nicht zuletzt auch aufgrund der hohen Varianz, die wir anbieten können – von Kleinstmengen bis hin zu Großserien für unterschiedlichste Branchen. Die Verpackungsindustrie ist sicherlich eine der größten, aber auch in Lebensmittelindustrie, Papier, Druck und anderen sind wir vertreten. Bezüglich der Verpackung von Lebensmitteln gibt es ein sehr schönes Beispiel für ein Band, das in den Prozess eingebunden ist – ein Wägeband. Gefordert ist ein sehr präzises Wägen – unser Wägeband übernimmt also klassische Transportaufgaben und muss gleichzeitig sicherstellen, dass die Messergebnisse nicht verfälscht werden. Des Weiteren liefern wir seit Jahren Vakuumzahnriemen für Schlauchbeutelmaschinen namhafter OEMs. Je nach Maschinenart oder verwendeter Folie ist hier die passende Beschichtung – sei es Polyurethan, Silikon oder Naturkautschuk – sowie die Bearbeitung hinsichtlich Lochungen und Fräsungen entscheidend. Zudem bieten wir für die Verpackungsindustrie über die Bänder hinaus weitere Produkte, etwa unsere Rollen.
KEM Konstruktion: Wie kommt man von Bändern auf Rollen?
Färber: Unter anderem aufgrund des Feedbacks aus dem Kundenkreis. Zusammen mit einem Kunden entwickelten wir mit Polyurethan beschichtete Schaumstoffrollen als haltbarere Alternative zu der zuvor eingesetzten Lösung. An dieser Stelle haben wir erkannt, dass wir unser Wissen um Materialien und Verfahren universell einsetzen können. Entstanden ist so ein Angebot an verschiedensten Rollen – die wiederum insbesondere in der Verpackungsindustrie häufig benötigt werden. Das reicht von Anpressrollen über das Abstreifen von Labeln bis zum Fördern – die kleinen Rollen sind vielfältig einsetzbar.
KEM Konstruktion: Welche Art der Beratung bieten Sie dazu an?
Färber: Wir freuen uns immer, wenn wir frühzeitig in die Entwicklung eingebunden sind. Dann können wir viele Tipps geben, bei Bändern etwa hinsichtlich der richtigen Balligkeit der Führungsscheiben, um einen stabilen Transport zu gewährleisten. Vervielfältigen können wir dieses Angebot global über unsere Partner, denn ein technisches Produkt erfordert immer auch eine technische Beratung – im Idealfall von der ersten Skizze an.
KEM Konstruktion: Arbeiten Sie etwa hinsichtlich Konzepten zur vorbeugenden Wartung daran, auch Bänder mit Sensorik auszustatten?
Färber: Bezüglich der vorbeugenden Wartung gibt es schon ein recht altes, vor allem bewährtes Früherkennungssystem für Verschleiß. Normalerweise ist es ein Bestreben, den Beschichtungsabrieb zu minimieren. Für bestimmte Anwendungen kann dieser allerdings als Indikator fungieren. Dazu arbeiten wir bei der Beschichtung mit verschiedenen Farben – so dass schnell zu erkennen ist, ob die oberste Schicht abgerieben und ein Wechsel sinnvoll ist. Wir untersuchen darüber hinaus aber auch neue Methoden. Dazu gehören in die Bänder integrierte RFID-Tags, um etwa die Zahl der Umläufe exakt zu erfassen. Das Integrieren eines solchen Tags ohne die Homogenität des Bandes zu beeinflussen, erfordert natürlich Know-how, nicht zuletzt auch mit Blick auf die Temperaturbeständigkeit sowohl im Herstellungsprozess als auch im späteren Einsatz. Erste Erfahrungen haben wir hier bereits gesammelt.
KEM Konstruktion: Am Ende ist also auch hier wieder der Umgang mit Materialien und Verfahren entscheidend?
Färber: Exakt – zumal wir in unserem Labor verschiedene Einsätze simulieren und damit sicherstellen können, dass ein Band für die jeweilige Anwendung geeignet ist. Textiler Grundkörper, Beschichtung, unterschiedliche Bearbeitung wie Lochungen oder Fräsungen und Prozess spielen immer zusammen. Gerade bezüglich der Werkstoffe bieten sich häufig spezielle Kombinationen an, etwa Polyurethan mit Silikon oder sogar eine Sandwichbeschichtung mit drei Schichten. Damit lassen sich Eigenschaften wie die Zugfestigkeit oder der gewünschte Reibwert entsprechend ‚einstellen‘. Hier hilft uns die Kombination von langjähriger Expertise mit anhaltender Forschung und Entwicklung.
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