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Sicher im Raubkatzengehege

Sicherheitsschalter
Sicher im Raubkatzengehege

In vielen Zoos und Tierparks sind Raubkatzen wie Tiger und Löwen die großen Attraktionen. Bei der Unterbringung der Tiere wird auf ein artgerechtes und sicheres Umfeld geachtet. Trotz artgerechter und sicherer Unterbringung passieren immer wieder Unfälle, bei denen Personen verletzt werden. Nun setzt der Allwetterzoo in Münster Sicherheitstechnik ein, die sich in der Industrie bereits bewährt hat. Den Sicherheitsschalter der Reihe CET von Euchner.

Dieser Beitrag wurde aus Unterlagen von Euchner erstellt von Andreas Gees, Redakteur bei der elektroAUTOMATION

Die Zahl tödlicher Unfälle in deutschen Zoos ist gering. Oft ist Unachtsamkeit des Personals die Ursache, wie sich auch in Münster zeigte, als vor einiger Zeit ein Sibirischer Tiger einen Pfleger tödlich verletzte. Im Kölner Zoo hatte eine Pflegerin vergessen, einen Tiger vor der Reinigung des Geheges einzusperren. In einem Berliner Tierpark wurde eine Pflegerin von einem Moschusochsen erdrückt; auch sie hatte vergessen, die Gehegetür zu schließen.
Der Allwetterzoo Münster hat seine Konsequenzen daraus gezogen und begonnen, die Gehege mit leistungsfähiger Sicherheitstechnik auszurüsten, wie sie in der Industrie längst verbreitet ist. Der Einsatz des Systems könnte dabei Schule machen und ein Beispiel für andere Bereiche im Zoo sowie für andere Tierparks sein. Deshalb initiierten der Zoo, die Bezirksregierung in Münster als zuständige Aufsichtsbehörde und die Berufsgenossenschaft ein Sicherheitssystem, das später auch an weiteren Gehegen zum Einsatz kommen soll. Es basiert auf dem Sicherheitsschalter CET von Euchner, der in verschiedenen Ausführungen verfügbar ist und neben einem elektronisch codierten Betätiger auch eine mechanische Zuhaltung beinhaltet. Normalerweise findet der CET Anwendung bei der Absicherung von Schutztüren an Maschinen und Anlagen. Durch die Zuhaltefunktion mit Zuhaltungsüberwachung kann er für den Personenschutz eingesetzt werden. Sein robustes Metallgehäuse ermöglicht den Einsatz unter rauen Umgebungsbedingungen. Er erreicht eine Zuhaltekraft von 6500 N; eine Eigenschaft, die besonders bei großen und schweren Türen von Vorteil ist.
Verriegelte Türen für mehr Sicherheit
Im Allwetterzoo Münster kommt der Sicherheitsschalter nun zur Absicherung des Tigergeheges zum Einsatz. Eine elektrohydraulische Schließanlage zwingt den Tierpfleger zu einem systematischen Vorgehen, bevor er den Käfig oder das Außengehege betreten kann. Der Zugang zu den einzelnen Bereichen ist nur über eine Schleuse möglich, deren Zugänge gegeneinander verriegelt sind. Die sichere Funktion dieser Verriegelungen wiederum wird von jeweils einem Sicherheitsschalter CET gewährleistet. Diese befinden sich in der Schleuse und vor der Tür, die in das Außengehege führt; die gesamte Anlage wird von einer SPS gesteuert. Mit dieser Sicherheitstechnik konnte der Schutz der Mitarbeiter auf ein deutlich höheres Niveau angehoben werden.
Um die Freianlage betreten zu können, locken die Mitarbeiter die Tiere in die Innengehege. Dann ist mit dem sogenannten Revierschlüssel die Betätigung der Sicherungsanlage möglich. In der Schleuse und vor der Tür, die in das Außengehege führt, befindet sich ein Schließriegel mit dem Sicherheitsschalter CET, der sich nur öffnen lässt, wenn alle anderen geschlossen sind. Durch das Schließen wird in einem Zylinder Druck aufgebaut. Ausreichender Druck erzeugt einen Impuls, der auch die optische Anzeige des Verriegelungszustandes anzeigt: Grün bedeutet Freigabe. Sind die Anzeigen für beide Schieber grün, kann die mit dem CET abgesicherte Türe nach draußen mit einem Schlüssel freigegeben und geöffnet werden. Zusätzlich muss der Tierpfleger sich über einen Monitor versichern, dass beide Tiger tatsächlich in den Innenanlagen und die Schieber geschlossen sind. Es gibt nur einen Revierschlüssel, damit nicht ein zweiter Pfleger versehentlich die Tür öffnen kann. Der Mitarbeiter, der die Anlage reinigt, trägt den Schlüssel bei sich. Im Notfall können mittels Schlüsselschalter die Sicherheitsfunktionen der Anlage außer Betrieb gesetzt werden.
Dem Aufbau der Anlage ging eine Risikobewertung entsprechend der Maschinenrichtlinie sowie die normgerechte Erstellung der Dokumentation durch die Firma Niehues voraus. Die Freigabe der Anlage erfolgte nach ausgiebiger Begutachtung durch die Berufsgenossenschaft sowie die Bezirksregierung in Münster als zuständige Behörde. Videoüberwachung, Aufbau der elektromechanischen Sicherheitstechnik wie Schlösser, Gitter, etc. sowie die schriftliche Unterweisung des Personals lagen dabei in der Zuständigkeit des Zoos.
Sicher vor versehentlichem Öffnen
Der CET kommt zum Einsatz, wenn im Maschinen- und Anlagenbau eine hohe Manipulationssicherheit sichergestellt werden muss. Dazu trägt die Transpondertechnologie bei, durch die jedem Schalter ein codierter Betätiger mittels Lernvorgang eindeutig zugeordnet wird. Durch die Unikat-Codierung ist das Umgehen mit einem zweiten Betätiger nicht möglich. Durch die Kombination aus mechanischer Zuhaltung und Transpondertechnologie gewährt der Sicherheitsschalter ein Höchstmaß an Sicherheit. Performance Level e (PL e) sowie Kategorie 4 nach EN ISO 13849 werden bereits mit einem CET erreicht. Auch die Anforderungen aus der EN 1088/EN 14119 nach einer überwachten Zuhaltung werden erfüllt.
Beim Sicherheitsschalter CET bietet Euchner zwei Zuhaltungsprinzipien (Ruhe- und Arbeitsstromprinzip) an. Die mechanische Zuhaltung nach dem Ruhestromprinzip kommt beispielsweise beim Allwetterzoo Münster zum Einsatz. Die Entriegelung des Sicherheitsschalters erfolgt hier durch Anlegen einer Spannung am Zuhaltemagneten. I
Halle 7, Stand 440

Info & Kontakt

Euchner GmbH + Co. KG
Erich Wächter
Produktmanagement
Tel.: 0711 7597-302
Nähere Informationen zu den Sicherheitsschaltern
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