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Auf dem Prüfstand

Teil 1: Innovationsfähigkeit im Mittelstand
Auf dem Prüfstand

Der deutsche Mittelstand muss immer mehr in Forschung und Entwicklung investieren, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Welche Rolle spielen Engineering-Dienstleister wie die Ferchau Engineering GmbH für die Innovationsfähigkeit von Unternehmen?

Exklusiv in KEM Die Autorin: Nora Eckert, Journalistin in Frankfurt/M.

Das Fundament der Wirtschaft in Deutschland bildet der gewerbliche Mittelstand. Nicht nur, dass mittelständische Unternehmen gut 40 % des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaften, sie beschäftigen auch einen Großteil der Auszubildenden und rund zwei Drittel aller Arbeitnehmer. Damit schaffen sie die Grundlage für Wirtschaftswachstum und bilden einen wichtigen Faktor für den Arbeitsmarkt.
Doch bei dem Dauerlauf um die Behauptung im globalen Wettbewerb scheint vielen Unternehmen in letzter Zeit verfrüht die Luft auszugehen. Für den deutschen Mittelständler ist es zunehmend schwerer geworden, in allen entwicklungsintensiven Bereichen die Nase vorn zu haben. Das Wachstum von Modellvielfalt und Dynamik im Bereich der Produkt- und Projektentwicklung ist deutliches Kennzeichen dieses Wettstreits. Statt jedoch in Innovationen zu investieren, werden häufig eher bestehende Produkte und bekannte Prozesse optimiert.
So droht Deutschland, dessen Aufstieg zur Weltspitze von herausragenden technischen Innovationen geprägt ist, im Wettlauf um Forschung und Entwicklung zurückzufallen. Durch das Einbinden externer Dienstleister in laufende Projekte werden bei den Unternehmen wieder Kapazitäten für ihr Kerngeschäft frei, etwa für die Entwicklung von Innovationen. Auf diese Weise sind sie in der Lage, auch in Zukunft im globalen Wettbewerb mitzuhalten.
Mittelstand verschenkt Wettbewerbsvorteile
„Hierzulande ist der Ingenieurmangel nach wie vor ein wichtiges Thema, wohingegen sich die MINT-Studienfächer in China großer Beliebtheit erfreuen. Das sorgt dafür, dass chinesische Unternehmen unsere Produkte bald besser nachahmen, als wir sie in Deutschland entwickeln“, erklärt Frank Ferchau, geschäftsführender Gesellschafter der Ferchau Engineering GmbH. „Deutsche Firmen müssen deshalb dringend in ihre Produktentwicklung investieren, um den Innovationsvorsprung zu halten. Während für Großkonzerne die Unterstützung durch Engineering-Dienstleister hierbei als strategisches Instrument selbstverständlich ist, lassen viele Mittelständler diese Möglichkeit bislang ungenutzt. Basierend auf bestimmten Denkmustern oder fehlenden Informationen verschenken sie auf diese Weise oftmals lukrative Wettbewerbs-Chancen.“
Bei Ferchau gliedert sich das Dienstleistungsspektrum, welches den Unternehmen angeboten wird, in drei Bereiche: Der erste Bereich ist die Engineering Competence. Hierbei übernimmt das Unternehmen ganze Workpackages, die entweder beim Kunden vor Ort oder in den Technischen Büros bearbeiten werden. Darüber hinaus gibt es den Bereich Engineering Support, bei dem die Fachkräfte des Engineering-Dienstleisters zum Kunden kommen und ihn dort bei Projekten unterstützen. Zu guter Letzt bietet Ferchau den Bereich Managed Service Providing, wobei komplette Recruiting- und Personalprozesse übernommen werden.
„Mit diesen drei Bereichen können wir unseren Kunden beispielsweise helfen, Projekte voranzubringen oder aber auch die Time-to-Market in der Entwicklung zu verkürzen“, verdeutlicht Frank Ferchau. „Dabei sind wir in allen Fachbranchen unterwegs, ob das der Automobilbau, die Zulieferindustrie, der Anlagenbau, die petrochemische Industrie oder die Luft- und Raumfahrt ist.“
Da die internationale Konkurrenz an Innovationskraft gewinnt, müssen die Unternehmen am Wirtschaftsstandort Deutschland schneller werden, also die Dauer ihrer Innovationszyklen deutlich vermindern. Daher heißt es für viele Mittelständler, ihre Prinzipien zu überdenken – nicht zuletzt, was die Wir-machen-alles-selbst-Mentalität betrifft. Es ist Tradition in vielen Betrieben, alles aus einer Hand produzieren zu wollen: Die gesamte Wertschöpfungskette in einem Haus, alle Prozesse abgedeckt durch die eigenen Mitarbeiter. Heute müssen Unternehmen aber stärker ihre Kernkompetenz im Fokus haben. Alles in Eigenregie machen zu wollen, bindet zu viele Kapazitäten, die dann wiederum nicht gewinnbringend eingesetzt werden können. Dementsprechend gilt: Wenn mittelständische Unternehmen ihre Produktentwicklung erheblich beschleunigen wollen, sollten sie auch Know-how von außen nutzen und die Lasten auf mehrere Schultern verteilen.
Kein Know-how-Verlust durch Outsourcing
Ungeachtet dessen finden sich unter den mittelständischen Unternehmen noch immer viele, die der Inanspruchnahme von Dienstleistungen skeptisch gegenüberstehen. Einige befürchten beispielsweise, dass Firmen- oder Innovations-Know-how durch Outsourcing und externe Mitarbeiter nach außen gelangen könnte. Damit jedoch genau das nicht passieren kann, wird jedes Auftragsverhältnis zwischen Kunde und Dienstleister von klaren vertraglichen und gesetzlichen Bestimmungen geregelt. Grundsätzlich müssen Unternehmen diesen Punkt ja ebenso mit den eigenen Mitarbeitern vertraglich klären, da auch diese natürlich die Möglichkeit haben, jederzeit mit ihrem Wissen zur Konkurrenz zu wechseln. Dazu kommt, dass ein Dienstleister selbstverständlich in hohem Maße an einer langfristigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit interessiert ist.
Und auch die Annahme, Mitarbeiter von Engineering-Dienstleistern besäßen nicht das Wissen und die Kompetenz der eigenen Fachkräfte, ist unbegründet: Oftmals ist es doch so, dass gerade ein neutraler Blick von außen für neue Impulse und somit für neue Innovationen sorgt.
Investition in die Zukunft
Abschließend beschäftigt viele Unternehmen natürlich auch die Frage des Preises. Sie möchten darauf verzichten, Geld für die Unterstützung durch Engineering-Dienstleister auszugeben. Aber ist es nicht teurer, Aufträge zu verlieren, die man aufgrund fehlender Kapazitäten nicht ausführen kann? Der Einsatz von externen Engineering-Dienstleistungen ist also eine Investition in die Zukunft eines erfolgreichen Unternehmens und ein strategischer Ansatz zur Flexibilisierung der eigenen Innovationskraft. „Damit kein Missverständnis aufkommt“, resümiert Frank Ferchau: „Selbst verantwortlich für ein mittelständisches Unternehmen, halte ich die über Generationen weitergegebene mittelständische Mentalität für einen wichtigen Faktor. Vielleicht ist es sogar sie, die Deutschland erst groß gemacht hat. Jedoch bin ich der Meinung, dass man im globalen Wettbewerb traditionelle Handlungsmuster hinterfragen und stärker im Netzwerk agieren sollte. Insofern lohnt es sich immer, auch altbewährte Denkweisen einmal auf den Prüfstand zu stellen.“ I
Teil 2 der Serie in der KEM-Ausgabe 10 beschäftigt sich mit dem Thema „Arbeitsmarkt und Rekrutierung“

Nachgefragt
KEM: Herr Ferchau, was verstehen Sie unter Engineering Competence?
Ferchau: Engineering Competence ist das Angebot an unsere Kunden, Verantwortung für die komplette Entwicklung von Produkten oder Komponenten wie Baugruppen, Subsysteme oder Software zu übernehmen. Wir liefern das spezifizierte Ergebnis und steuern sämtliche Prozesse von der Konzeption bis zum Prototypenbau.
KEM: Mit welchen Vorteilen?
Ferchau: Wir stellen auf diese Art ein Höchstmaß an Planungssicherheit und Qualität in der Projektabwicklung sicher. Weiterhin profitieren unsere Auftraggeber von branchenübergreifendem Know-how und unmittelbarer Nähe aufgrund unseres dichten Filialnetzes.
KEM: Welche Anforderungen stellt der Bereich Engineering Competence an Ihre Mitarbeiter?
Ferchau: Neben technischer Fachkompetenz sind gute Kenntnisse im Projekt- und Qualitätsmanagement sowie kommunikative Fähigkeiten gefragt. Die Dynamik im Projektgeschäft fordert unsere Mitarbeiter täglich aufs Neue: Schnelle Reaktion auf Kundenwünsche sowie der professionelle Umgang mit Abweichungen sind genauso wichtig wie technische Kompetenz und Kreativität.

Info & Kontakt
Ferchau Engineering GmbH Martina Gebhardt, Leiterin Unternehmenskommunikation
Tel.: 02261 5011-0
Detaillierte Informationen zum Leistungsspektrum
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